Alfred Schnittke: Penitential Psalms; RIAS Kammerchor, Hans-Christoph Rademann; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902225; 02/2015 (54’19) - Rezension von Guy Engels

Alfred Schnittke war stets ein Fremder seiner Zeit, ein Heimatloser. Als Wolgadeutscher fand er in der ehemaligen Sowjetunion kaum Beachtung. Im Westen fühlte er sich nie richtig heimisch. Seine Musik ist Ausdruck dieses Lebens zwischen den Stühlen, zwischen den Welten. Hier leben die unterschiedlichen Welten allerdings nicht nebeneinander, nicht gegeneinander sondern miteinander. Polystilistik nennt Schnittke seine Kompositionstechnik, musikalische Sprachen, die sich gegenseitig bedingen. Read More →

Un Orage d'Avril; Johann Pachelbel: Suiten, Canon, (Suiten Nr. 1-6 aus Musikalische Ergötzung, Partie a4 G-Dur, Canon & Gigue), Lieder (Wie nichtig, ach wie flüchtig; Das Gewitter im Aprilen; Mein Leben, dessen Creutz für mich; Gunther Wakther unser Raths; O großes Musenliecht); Hans Jörg Mammel, Tenor, Gli Incogniti, Amandine Beyer; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902238; Aufnahme 07/2015, Veröffentlichung 02/2016 (79'55) – Rezension von Remy Franck

In diesem abwechslungsreichen Pachelbel-Programm verbindet Amandine Beyer ein ausgesprochen lebendiges und schwungvolles, oft tänzerisches Musizieren mit einem kunstvollen und zutiefst ästhetischen Empfinden, was letztlich der Musik ein elegantes Ausdruckspathos gibt, wie es im höfischen Benehmen gang und gäbe war. Dieser Pachelbel ist definitiv kein ‘Prêt à porter’, sondern ‘Haute couture’. Read More →

Sergei Prokofiev: Chout, op. 21, Le Pas d'Acier op. 41, The Prodigal Son op. 46, Roméo et Juliette op. 64, Cinderella op. 87, On the Dnieper op. 51, The Tale of the Stone Flower op. 118, Roméo et Juliette (Suite Nr. 2 op. 64b; USSR Ministry Of Culture Symphony Orchestra, Bolshoi Theatre Orchestra, Bolshoi Theatre Brass Band, Grand Symphony Orchestra of All-Union National Radio Service and Central Television Networks, Bolshoi Theatre Brass Ban, Moscow Philharmonic Symphony Orchestra, Gennady Rozhdestvensky, Sergei Prokofiev; 9 CDs Melodiya MELCD1002430; Aufnahmen 1938-1990, Veröffentlichung 04/2016 (579') - Rezension von Remy Franck

Alle Prokofiev-Ballettaufnahmen von Gennady Rozhdestvensky hat Melodiya in einer Box vereinigt und damit ein Schatzkästlein der besonderen Art realisiert. Read More →

Anton Bruckner: Lieder, Chöre, Magnificat; Robert Holzer (Bass), Thomas Kerbel (Klavier & Dir.), Philipp Sonntag (Orgel), Chorvereinigung Bruckner, Kammerorchester der Anton-Bruckner-Universität, 1 CD Gramola 99071; Aufnahme 07/2015, Veröffentlichung 01/2016 (52’16) - Rezension von Guy Engels

Anton Bruckner, das ist der Architekt der mächtigen symphonischen Klanggebäude, der Schöpfer prachtvoller Chorwerke. Es gibt aber auch den anderen Bruckner, jenen vor der ersten von ihm anerkannten Symphonie. Die Werke, die er als Schulgehilfe und Kirchenmusiker in Windhaag und Kronstorf, als Domorganist in Linz schuf, finden heute kaum noch Beachtung. Bruckner hat sie maßgeschneidert für die Ausführenden, die ihm zur Verfügung standen – größtenteils waren es Laienchöre. Read More →

Les musiciens et la Grande Guerre (XIV): Sérénade; Paul Hindemith, Quartett Nr. 4 op. 22; Igor Stravinsky: Trois pièces; Jacques de la Presle: Suite en sol; Ernst Toch: Sérénade pour 2 violons et alto; Darius Milhaud: Quatuor no 4; Calidore Quartet (Jeffery Myers, Violine, Ryan Meehan, Violine, Jeremy Berry, Viola, Estelle Choi, Cello; 1 CD Hortus 714; Aufnahme 2015, Veröffentlichung 02/2016 (66'50) – Rezension von Remy Franck

Viel Schmerz und viel Trauer gibt es auf dieser CD aus der Reihe ‘Les Musiciens et la Grande Guerre’. Das ‘Calidore Quartet’, dessen Name sich aus ‘California’ und ‘Doré’ (vergoldet) zusammensetzt, spielt zunächst das Quartett in fünf Sätzen von Paul Hindemith, das mit einem regelrechten Lamento-Satz beginnt, aber auch im weiteren Verlauf trotz einiger unbekümmerter Momente, eher depressive Musik enthält, die das ‘Calidore Quartet’ packend interpretiert. Nicht weniger expressiv werden die ‘Drei Stücke’ von Stravinsky, gespielt, bissig, sarkastisch und am Ende ebenfalls von Trauer erfüllt. Read More →

Camille Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33; Édouard Lalo: Cellokonzert d-Moll; Frank Martin: Ballade für Cello und Orchester; Wen-Sinn Yang, Violoncello, Philharmonisches Orchester Giessen, Michael Hofstetter; 1 CD Oehms Classics OC 1838; Aufnahmen 2014/15, Veröffentlichung 02/2016 (61'36) – Rezension von Remy Franck

Nicht das Virtuose und Brillante suchen Wen Sinn Yang und Michael Hostetter im Ersten Cellokonzert von Camille Saint-Saëns, das nicht als virtuoses Showstück dargestellt wird, sondern als tiefschürfendes Musikstück von großer Expressivität. Nun äußert diese sich aber nicht, wie etwa bei Gabriel Lipkind, in Intensität, sondern eher in lyrischer Verhaltenheit. Read More →

Mehr Mozart von H.P. Zimmermann
Sein Mozart-Projekt bei Hänssler Classic setzt Frank Peter Zimmermann mit den Violinkonzerten Nr. 2 und 5 sowie der ‘Sinfonia Concertante’ fort. Wie schon in der CD mit den Konzerten 1,3 und 4 fasziniert der kammermusikalische Dialog mit dem Orchester. Die Interpretationen sind elegant und haben viel warme Leuchtkraft. Read More →

Robert Schumann, A. Dvorak: Klavierkonzerte; Stephen Hough, Klavier, City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons; 1 CD Hyperion CDA68099; Aufnahmen 03/2015 &11/2014, Veröffentlichung 04/2016 (73’12) - Rezension von Alain Steffen

Dies ist eine gute CD, die einen jedoch nicht vom Hocker reißt. Stephen Hough spielt ganz akkurat, mit kräftigem Zupacken und einem recht forschen Ansatz. Hier wird geradlinig musiziert, Details werden eher wenig betrachtet, aber Houghs direkte und schnörkellose Auffassung dieser beiden Konzerte kann durchaus gefallen. Read More →

Francis Poulenc: Sonate pour violoncelle et piano; Gabriel Fauré: Élégie op. 24, Papillon op. 77, Romance op. 69, Sicilienne op. 78, Sérénade op. 98, Komitas Vardapet: Al Ailux, Grunk, Hov arek, Garoun a, Keler tsoler, Yergink Ambel e, Kélé kélé, Alakiaz - khengui dzar, Shogher djan, Gakavik, Tchinar ès, Hoy Nazan, Shaghker, Shughker; Astrig Siranossian, Cello, Théo Fouchenneret, Klavier; 1 CD Claves 1604; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 04/2016 (62'41) – Rezension von Remy Franck

Voller Energie, mit einem ausgeprägten Sinn für Klangpoesie ist die französisch-armenische Cellistin Astrig Siranossian eine ideale Interpretin für Francis Poulenc’s Cellosonate, deren Eleganz bei ihr ebenso gut aufgehoben ist wie ihr Witz (oder wie einmal gesagt wurde, die beiden Seiten Poulencs, die des frommen katholischen Jungen und des rebellischen ‘Enfant terrible’). Read More →

Franz Schubert: 3 Klavierstücke op. posth. D 946; Johannes Brahms: 6 Klavierstücke op. 118; Frédéric Chopin: Mazurken op. 67/2 & 4. Op. 68/4; Maria Gabrys, Fortepiano; 1 SACD Ars Produktion 38173; Aufnahme 09/2014, Veröffentlichung 03/2016 (60’40) - Rezension von Alain Steffen

Erstaunlich, dass man den Namen Maria Gabrys kaum kennt. Die polnische Pianistin begeistert hier mit ihrer kraftvollen und schnörkellosen Interpretation später Klavierwerke von Franz Schubert, Frédéric Chopin und Johannes Brahms. Der besondere Charme dieser Einspielungen kommt durch die Benutzung eines historischen Blüthner-Flügel von 1874. Read More →

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