Johannes Brahms: Violinkonzert op. 77, Streichquintett Nr. 2 in der Bearbeitung für Streichorchester; Antje Weithaas, Camerata Bern; 1 CD CAvi 8553328; Aufnahme 12/2014; Vö: 11/2015 (68'09) – Rezension von Remy Franck

Antje Weithaas ist künstlerische Leiterin der ‘Camerata Bern’ und wagt sich nun als prima inter pares’ an das Brahms-Konzert. Im Gegensatz zu der rezenten Aufnahme mit Janine Jansen, die von drängender Spontaneität und geballter Energie nur so strotzt, ist diese Neueinspielung mit Antje Weithaas extrem lyrisch, oft zurückhaltend, durchgehend von sinnlicher Schönheit. Read More →

Ludwig van Beethoven: Complete String Trios; Trios op. 3, 8 & 9; Jacques Thibaud String Trio; 2 CDs Audite 23.430; Aufnahme 04/2015 Veröffentlichung 2015 (146') - Rezension von Guy Engels

Die Zahlen des Werkkataloges sagen nicht alles. Opus 3 bis 9 sind rein chronologisch Frühwerke von Beethoven, Werke eines aufstrebenden Komponisten. Doch ist noch jemand ein Aufstrebender, der schon Partituren von derart großer Reife vorlegt, die mit der Kammermusik eines Joseph Haydn auf eine Stufe zu stellen sind ? Spätestens mit den 3 Trios Opus 9 hat Beethoven diesen Reifegrad, diese Meisterschaft erreicht. Read More →

Paul Dukas: Cantates, chœurs et musique symphonique (Les Sirènes, La Fête des myrtes, Sémélé, Pensée des morts, Hymne au soleil, L’Ondine et le Pêcheur, Cantate Velleda, Polyeucte, Villanelle); Marianne Fiset, Catherine Hunold, Chantal Santon Jeffery, Kate Aldrich, Cyrille Dubois, Tassis Christoyannis, Frédéric Antoun, Andrew Foster-Williams, Flemish Radio Choir, Brussels Philharmonic, Hervé Niquet; 2 CDs Ediciones Singulares ES102; Aufnahme: 08/2014 & 06/2015 (102') - Rezenion von Remy Franck

In diesem Doppelalbum mit reich bestücktem Textbuch findet man
Vokalwerke, die Paul Dukas für den ‘Prix de Rome’ komponierte, die ihm jedoch nie den begehrten Preis einbrachten. Bei einigen Kompositionen versteht man das ob ihrer pathetisch-fetten Tonsprache, doch es gibt auch spannende Musik, etwa die hoch dramatische Kantate ‘Sémélé’, auch wenn vieles wagnerianisch klingt und nie den Rang der Musik des Deutschen erreicht. Read More →

Dimitri Shostakovich: Cellokonzerte Nr. 1 & 2; Gautier Capuçon, Cello, Mariinsky Orchestra, Valery Gergiev; 1 CD Erato 2564606973; 07/2013 + 06/2014, Veröffentlichung 10/2015 (67'06) – Rezension von Remy Franck

Gautier Capuçon hat seine ganz eigenen Ideen zu Shostakovichs Cellokonzerten. Nicht um Intensität und Spannung geht es ihm, sondern um ein sehr ausgefeiltes und abwechslungsreiches Musizieren. Weil der Cellist sich Zeit nimmt, gibt es in seinem Spiel viele Details zu hören, die bei anderen Interpreten nicht so deutlich werden. Das alles mag etwas auf Kosten der Spannung gehen und auch die Interaktion mit dem Orchester beeinträchtigen, das ziemlich oft in den Hintergrund gerät. Read More →

Felix Mendelssohn Bartholdy: Cellosonaten Nr.1 & 2, Lieder ohne Worte für Cello & Klavier op. 30 Nr. 6, op. 62 Nr. 1 & 6, op. 67 Nr. 2 & 4, op. 102 Nr. 3; Friedrich Kleinhapl, Andreas Woyke; 1 SACD Ars Produktion 38197; 07/15 (64'03) – Rezension von Remy Franck

Mendelssohns Lieder ohne Worte sind für Klavier geschrieben und werden oft in Bearbeitungen mit einem Begleitinstrument aufgeführt, das die Rolle der menschlichen Stimme übernehmen soll. Die Kompositionen bestechen immer wieder durch ihre Schlichtheit und ihren melodiösen, sangbaren Charakter. Read More →

Johannes Brahms: Violinkonzert op. 77; Bela Bartok: Violinkonzert Nr. 1; Janine Jansen, Violine, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia (Brahms), London Symphony Orchestra, Antonio Pappano; 1 CD Decca 47884125; Aufnahme 2/&2015 + 8/2014, Veröffentlichung 11/15 (59') – Rezension von Remy Franck

So voller Energie und Spannung hat man das Violinkonzert von Johannes Brahms wohl selten gehört. Nein, es geht hier nicht um die Energie, die heute so viele bewegt, Schnelligkeit und Lautstärke, es geht um die Energie, die die die Musik an den Rand der Explosion bringt und den Zuhörer durch Musikalität in einen Zustand höchster Erregung versetzt. Read More →

Grazyna Bacewicz: Streichquartette Nr. 2, 4 & 5; Lutoslawski Quartet; 1 CD Naxos 8.572807; Aufnahme 12/2012, Veröffentlichung 2015 (78'14) – Rezension von Remy Franck

Nach einer ersten CD mit den Quartetten 1, 3, 6 und 7 , bringt Naxos jetzt die drei restlichen Quartette Grażyna Bacewiczs mit dem exzellenten Lutoslawski Quartett auf den Markt. Das Programm beginnt mit dem 4. Quartett, dem bekanntesten aus der Reihe, mit einschmeichelnden Themen und viel Raffinement. Read More →

Erwin Schulhoff: Sextett für Streicher, Vincent d'Indy: Streichsextett op. 92; Frank Bridge: Streichsextett Es-Dur; Parnassus Akademie; 1 CD Etcetera KTC 1475; Aufnahme: 09/2012 (o.A.) - Rezension von Remy Franck

Das Ohr mag in dem aufgewühlten ersten Satz des Streichsextetts von Erwin Schulhoff noch, nennen wir es mal Anpassungsschwierigkeiten haben, aber spätestens im Tranquilo-Andante ist höchste Aufmerksamkeit angesagt, wenn die Parnassus Akademie die fast flüsternde Musik mit packender Spannung zum Gänsehaut-Erlebnis macht. Read More →

Jerzy Fitelberg; Chamber Works: String Quartets nos. 1 & 2, Serenade, Sonatine, Nachtmusik (Fisches Nachtgesang); Arc Ensemble; 1 CD Chandos CHAN10877; Aufnahme: 2015, Veröffentlichung 09/2015 (60’38) – Rezension von Manuel Ribeiro

Jerzy Fitelberg (1903-1951) ist ein Komponist, dessen Namen nicht geläufig ist. Er teilte das Schicksal all jener, die wegen ihrer jüdischen Abstammung aus Europa immigrieren mussten. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 1, Blumine; Finnish Radio Symphony Orchestra, Hannu Lintu; 1 SACD Ondine ODE12645; Aufnahme 05/+12/2015, Veröffentlichung 11/2015 (62'16) – Rezension von Remy Franck

Hannu Lintu spürt den Naturlauten im ersten Satz von Mahlers Erster Symphonie mit viel Liebe und noch mehr Spannung nach. Man spürt förmlich, wie sich die Kraft der Natur unter der Erde aufbaut und dann in einem jubelnd-tanzenden Schlussteil ausbricht. Ein klanglich sehr detailliert gearbeiteter zweiter Satz lässt keine Wünsche offen, während der dritte durch seinen teils knisternd spannungsgeladenen, teils äußerst sensuellen und insgesamt sehr mysteriösen Ausdruck fesselt. Read More →

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