Sergei Rachmaninov: Symphonie Nr. 3 op. 44, Symphonische Tänze op. 45; Gürzenich-Orchester Köln, Dmitrij Kitajenko; 1 CD Oehms Classics OC 442; 2012/13 (80'51) – Rezension von Remy Franck

In kaum einem anderen Werk von Sergei Rachmaninov muss die Seele derartige Gefühlssprünge in Kauf nehmen wie in des Komponisten letzter Symphonie, die im Jahr 1936 vom Philadelphia Orchestra unter Leopold Stokowski uraufgeführt wurde. Fast schüchtern leitet die Klarinette den ersten Satz ein, der aber immer wieder von nostalgischer Idylle zu manchmal heiteren Zwischenrufen oder gar barschem Aufbrausen wechselt. Ich kenne keine andere Aufnahme, die diese Stimmungswechsel so deutlich macht wie diese hier. Read More →

Vincenzo Bellini: Ma rendi pur contento, Malinconia, ninfa gentile,Vaga luna, che inargenti, Torna, vezzosa Fillide; Giuseppe Verdi: Deh, pietoso, o Addolorata, Non t'accostare all'urna, Il poveretto, Il mistero; Gaetano Donizetti: L'amor funesto, Una lagrima (Preghiera), Il sospiro, La Mère et l'Enfant; Gioachino Rossini; L'esule, La danza, La lontananza, Tirana pour deux voix; Rolando Villazón, Tenor, Cecilia Bartoli, Mezzosopran, Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, Marco Armiliato; 1 CD Deutsche Grammophon 4794959; 09/2014 (64’26) – Rezension von Remy Franck

Rolando Villazon reduziert sein Repertoire: Weil er anstrengende Rollen nicht mehr singen kann, wechselte er mehr oder weniger erfolgreich zu Mozart. Seine neueste CD ist der italienischen Romanze gewidmet, wenn sie auch von Opernkomponisten stammt und nicht aus der traditionellen Musik. Read More →

Mozart Sonatas Vol. 3; Klaviersonaten C-Dur KV 279, A-Dur KV 331 (Alla Turca), F-Dur KVV 533; William Youn, Klavier; 1 CD Oehms Classics OC 1824; 06/2015 (75'47) – Rezension von Remy Franck

Mozart-Sonaten zu spielen ist ein gar schwieriges und gefährliches Unterfangen. Die Grenzen zwischen ‘zu viel’ und ‘zu wenig’ sind schnell überschritten, und dann landen wir im Pathos, im Kühlraum oder auf dem Spielfeld der Manieriertheit. Read More →

Leonard Bernstein: Symphony No. 3 ‘Kaddish’, Missa Brevis, The Lark; Claire Bloom, Erzählerin, Kelley Nassief, Sopran, Paulo Mestre, Countertenor, The Sao Paulo Symphony Choir, The Maryland State Boychoir, The Washington Chorus, Members of The Sao Paulo Symphony Orchestra,Baltimore Symphony Orchestra, Marin Alsop; 1 CD Naxos 8.559742; 2012 (69'40) – Rezension von Remy Franck

Kaum ein anderes Werk zeigt die in ihrem Inneren zerrissene Persönlichkeit Leonard Bernsteins besser als seine Dritte Symphonie, für die er einen langen gesprochenen Text geschrieben hat, einen viele Fragen stellenden, manchmal sehr verärgerten Monolog mit Gott, der von religiösen Juden als Gotteslästerung angesehen wurde. Read More →

Karol Szymanowski: Sonate für Violine und Klavier d-Moll, op. 9. Notturno e Tarantella op. 28; Claude Debussy: Sonate für Violine und Klavier g-Moll, L 148; Erwin Schulhoff: Sonate für Violine und Klavier; Leos Janácek: Sonate für Violine und Kavier JW VII/7; Noé Inui, Violine, Mario Häring, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38189; 7/15 (78'29) – Rezension von Remy Franck

Mit kräftigen Akzenten und brennender Intensität fesseln Noé Inui und Mario Häring den Zuhörer gleich zu Beginn der Szymanoweski-Sonate. Im Booklet steht bezüglich dieser Komposition etwas von ‘akademisch’. Genau das Gegenteil zeigt die Interpretation der beiden Musiker. Read More →

Johannes Brahms: Ein Deutsches Requiem op. 45; Genia Kühmeier, Sopran, Gerald Finley, Bass, Netherlands Radio Choir, Concertgebouw Orchestra, Mariss Jansons; 1 SACD RCO 15003; Live 2012 (67'30) – Rezension von Remy Franck

Nach den hervorragenden Aufnahmen der Symphonien von Johannes Brahms überzeugt Mariss Jansons nun auch mit dem Deutschen Requiem. Er dosiert Gefühl und Musikfluss in nahezu idealer Weise und erzielt eine optimale Balance zwischen dem sehr transparent klingenden Orchester und dem exzellenten Niederländischen Radiochor, dessen geschmeidigen, homogen Klang man nicht genug loben kann. Read More →

Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen BWV 988; Lars Vogt, Klavier; 1 CD Ondine 12732; 03/14 (76’38) - Rezension von Alain Steffen

Noch vor einigen Jahren hätte diese Einspielung der Goldberg-Variationen von J.S. Bach wirkliche Furore gemacht. Inzwischen ist aber in Sachen Goldberg so viel passiert – immerhin hatten wir in den letzten Jahren fast jeden Monat einen neuen Interpretationsversuch auf CD vorliegen –, dass es immer schwieriger wird, neben all den wirklich guten Einspielungen einige herauszufinden, die noch näher an der Wahrheit dran sind und uns als Hörer auf eine neue Reise mitnehmen.  Read More →

Edward Grieg: Klavierkonzert op. 16; Camille Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2; Vadym Kholodenko, Klavier, Norwegian Radio Symphony Orchestra, Miguel Harth-Bedoya; 1 CD Harmonia Mundi 907627 (54’22) - Rezension von Alain Steffen

Die Karriere von Vadym Kholodenko, dem Gewinner des Van Cliburn-Klavierwettbewerbs 2013, kommt so langsam in Fahrt. In der Tat gehört der junge russische Pianist zu den vielversprechendsten Pianisten unserer Zeit und repräsentiert stilistisch die neue russische Schule, die sich nicht nur durch ausufernde Virtuosität, sondern auch durch intelligente Gestaltung und Momente des Innehaltens auszeichnet. Read More →

Jean Sibelius: Jedermann op. 83 (Bühnenmusik), Two Serious Melodies op. 77 für Violine & Orchester, In memoriam op. 59; Pia Pajala, Sopran, Tuomas Katajala, Tenor, Nicholas Söderlund, Bass, Mikaela Palmu, Violine, Cathedralis Aboensis Choir, Turku Philharmonic Orchestra, Leif Segerstam; 1 CD Naxos 8.573340; 2/14 (72'50) – Rezension von Remy Franck

Im Sommer 1916 erhielt Jean Sibelius vom finnischen Nationaltheater den Auftrag, eine Schauspielmusik für Hugo von Hofmannsthals ‘Jedermann’ zu komponieren. Sibelius war zunächst begeistert und schrieb eine Musik mit 16 Nummern. Bei den Proben war er jedoch sehr ungehalten, denn er wollte in den Melodramen die Musik ganz genau mit dem Text synchronisieren, was aber irgendwie schwierig zu realisieren war. Read More →

Agitato; Vivaldi: Agitata da due venti; Araia: Cadro ma qual si mira; Telemann: Sonate D-Dur; Händel: Suite D-Dur; Ligeti: Mysteries of the Macabre; Kagel: Morceau de Concours; Dubrovay: Trompetenkonzert Nr. 3; Erickson: Kryl; Tamas Palfalvy, Franz Liszt Chamber Orchestra; 1 CD Berlin Classics 0300682BC; 06/2015 (60'04) – Rezension von Remy Franck

Tamas Palfalvi, 24 Jahre, Gewinner des 2014 erstmals vergebenen Fanny-Mendelssohn-Förderpreises, ist neben Gabor Boldoczki ein weiterer ungarischer Trompeter, der aufhorchen lässt. Er beeindruckt auf seiner Debüt-CD mit stupender Virtuosität in einem Programm, das Werke aus der Zeit des Barock und der Moderne enthält, darunter das kuriose, clowneske ‘Kryl’ von Robert Erickson, das den Trompeter nicht nur instrumental, sondern auch stimmlich herausfordert. Read More →

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