Musik kann im Tempo schnell gespielt werden, um effektvoll zu werden. Oft kommt es vor, dass einen diese Schnelligkeit dann eher abstößt als mitreißt. In so einem Fall stimmen die Relationen nicht, oder, schlimmer noch, die Geschwindigkeit ist das einzige und in dem Fall billig-arme Interpretationsmerkmal. Die Mendelssohn-Interpretationen des Sitkovetzky-Trios sind auch schnell, aber zusätzlich gibt es in ihnen so viel innere Erregung, so viel spürbare Freude, so viel Zuneigung für die Kompositionen, dass sich eine Spannung aufbaut, die einen mitreißt ins Boot der Interpreten und auf diesem Musikfluss in purer Freude mitschwimmen lässt. Read More →
Dmitri Shostakovich war, wenn es sein musste, auch ein Angepasster, ein Opportunist. Das zeigt sich in diesen opulenten Chorwerken, die Paavo Järvi 2012 in Talinn dirigierte und die Erato jetzt als Mitschnitt veröffentlicht. Read More →
Staniskaw Skrowaczewski war zum Zeitpunkt dieses Konzerts 91 Jahre alt. So sehr ich den großen Dirigenten auch schätze, dieser Live-Mitschnitt ist nicht nötig gewesen. Das was der Zuhörer erlebt, ist nicht nur schlecht, es ist grottenschlecht! Read More →
Dmitrij Kitajenko wollte seinen Tchaikovsky-Zyklus beim Gürzenich-Orchester mit ‘Iolanta’ (Jolanthe), der letzten Oper des Komponisten krönen. Das Krönungsfest in der Kölner Philharmonie war mehr als nur gelungen, es war ein opulenter, musikalisch bewegender Opernabend auf höchstem Niveau. Ein Ensemble ohne Fehl, ein Orchester, das Kitajenkos Dirigat zu hundert, wenn nicht mehr Prozent umsetzte, ein guter Chor…die Bedingungen waren ideal für den Dirigenten, der mit einer ungeheuren Konzentration alle Fäden in der Hand hielt und so seine Vision dieser romantischen Märchen-Oper mit Happy End realisieren konnte. Nun ist der Live-Mitschnitt auf Oehms Classics erhältlich. Read More →
Franz Schubert: Streichquartette c-Moll D 706, C-Dur D 46 & a- Moll D 804; Klenke Quartett; 1 CD Genuin 15360; 05 &06/12, 1 & 07/13 (65’13) - Rezension von Alain Steffen
Es ist lange her, seit ich eine so wunderschöne und beseelte Aufnahme von Schubert-Quartetten gehört habe. Das Klenke Quartett, das uns bereits mit seinen Einspielungen der Mozart- und Tchaikovsky-Quartette hingerissen hat, erweist sich als Meister der Gestaltungskunst und der subtilen Phrasierung.
Natürlich ist das Rosamunde-Quartett D 804 das bekannteste der hier eingespielten Werke und somit auch das Zugpferd. Read More →
Der Zufall wollte es, dass dies die fünfte CD war, die ich an diesem Tag in den Player legte, und nachdem ich die vier ersten als unbedeutend kommentarlos beiseitegelegt hatte, brachte Daniela Koch den Beweis, dass ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz abgestumpft war. Im Gegenteil: Endlich, sagte ich mir, froh, wenigstens eine Aufnahme gefunden zu haben, über die es sich lohnt zu schreiben. Read More →
Im April 2014 wurde Adrien Boisseau von der renommierten Jury bei den ‘International Classical Music Awards“ (ICMA) in Warschau zum ‘Young Artist of the Year’ gekürt. Seit Januar 2014 ist der 23-jährige Franzose das jüngste Mitglied im renommierten ‘Quatuor Ébène’. Und jetzt, einige Monate später, präsentiert er bei Oehms Classics sein Debüt-Album mit Werken von Robert Schumann. Read More →
Cameo Classics war immer bekannt für Aufnahmen von vergessenen Werken und Komponisten. Hiermit bringt das Label eine Live-Aufnahme von ‘Le Villi’ auf den Markt, die angeblich zum 150. Geburtstag des Komponisten, also 2008 entstand. Das Booklet geizt mit präzisen Angaben. Es enthält nur einen kurzen Artikel über Puccini, mit Photos in schlechter Druckqualität, und das war’s. Keine Details über ‘Le Villi’, nichts über die Aufführung. Read More →
TÄNZERISCH
19 Walzer hat Louis in seiner vierten Chopin-CD für Chandos mit fünf Nocturnes angereichert. Auf dem basskräftigen und im oberen Bereich goldig-weich leuchtenden Fazioli-Flügel bringt Lortie das Tänzerische der Stücke sehr gut zum Ausdruck. Eine rundum ‘schöne’ und gefällige CD (CHAN 10852)! Read More →
Als ich diese Produktion aus dem Umschlag nahm, glaubte ich zunächst, es sei ein Werbegeschenk des Agenten von Jacek Kaspszyk, dem Wit-Nachfolger auf dem Posten des Chefdirigenten der Warschauer Philharmonie. Immerhin steht der Name des Dirigenten mehr als doppelt so groß auf dem Cover als der des Komponisten Weinberg. Read More →