An Aufnahmen der Mendelssohn-Quartette besteht eigentlich kein Bedarf, und wenn eine Neuaufnahme dennoch für höchste Aufmerksamkeit sorgt, dann weil neue Aspekte zutage treten. Und davon gibt es genug in dieser Aufnahme des amerikanischen ‘Escher String Quartet’, dessen Name ja schon Programm ist: er bezieht sich auf den niederländischen Graphiker Maurits Cornelis Escher, der sich mit der Darstellung perspektivischer Unmöglichkeiten, optischer Täuschungen und multistabiler Wahrnehmungsphänomene befasste, die trotz ‘Unmöglichkeit’ immer ein Ganzes ergaben. Read More →
Jean Françaix: Konzert für 2 Klaviere & Orchester; Francis Poulenc: Konzert für 2 Klaviere & Orchester, Les Animaux Modèles (Suite); Mona Bard, Rica Bard, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ariane Matiakh; 1 CD Capriccio C 5237; 2014 (o.A.) – Rezension von Remy Franck
Mit viel Leichtigkeit, Schwung und Eleganz begegnen Mona und Rica Bard dem Doppelkonzert von Jean Françaix, wohl wissend, dass diese neoklassische Musik echt französischen Charakters ist, fein, brillant und mit einer guten Portion Humor, ja sogar Ironie. Sie reflektiert das Vergnügen, das der Komponist beim Komponieren empfand, weil er nicht, wie er sagte, die « Autobahnen des Intellekts, sondern die Waldwege » wählte. Read More →
Carl Gottlieb Reissiger, 1826 zum Nachfolger Carl Maria von Webers als Hofkapellmeister an die Dresdner Hofoper berufen, war in Deutschland wohl neben Felix Mendelssohn der wichtigste Kapellmeister seiner Zeit. Neben seiner Dirigiertätigkeit war er auch ein fleißiger Komponist, dessen Werke aber weitgehend in Vergessenheit geraten sind. Read More →
Chopins Balladen stehen im Mittelpunkt dieses Programms, umgeben von einigen meist zeitnahen Kompositionen. Fukuma wird den Balladen, diesen dramatischen und tief empfundenen musikalischen Erzählungen nicht nur gerecht, er bringt es auch fertig, ihnen seinen ganz persönlichen Stempel aufzudrücken, immer eloquent und ansprechend. Read More →
Georges Bizet hat in seinem kurzen Leben recht viel komponiert, aber die meisten Stücke sind kaum bekannt und fristen ihr Dasein im Schatten von ‘Carmen’ und ‘Arlésienne’. Mit Ausnahme der ‘Petite Suite’ mit ihren reizvoll-eingängigen Melodien werden auch die Kompositionen dieser CD nur selten aufgeführt. Read More →
Shostakovichs 7. Symphonie, die so genannte ‘Leningrader’, verträgt allerlei Deutungen, ohne dass die Musik dadurch schwächer würde. Zwischen Frieren und Zittern, zwischen Angst und Bangen, manchmal auch mit lachendem Munde, wird die Sinnlosigkeit des Krieges ebenso wie des Sieges zur Schau gestellt. Read More →
Ohne Arme Horn spielen zu wollen war für Felix Klieser von Kindesbeinen an der sehnlichste Wunsch. Mit viel Willenskraft, viel harter Arbeit und genau so viel Talent hat er es inzwischen in die erste Reihe der deutschen Hornsolisten geschafft. Die Ventile seines auf einem speziellen Ständer ruhenden Instruments bedient er mit den Zehen des linken Fußes. Und was andere Hornisten erreichen, wenn sie die rechte Hand in den Trichter stecken, um den Klang zu verändern, muss er allein mit Mund, Lippen und Atem schaffen. Read More →
Bachs Goldberg-Variationen hören nicht auf, zu inspirieren. Diesmal haben sie den belgischen Interpreten Philippe Thuriot dazu verführt, das BWV 988 mit allen Wiederholungen auf dem Akkordeon einzuspielen. Thuriot braucht für seine Wiedergabe 84 Minuten, und es ist bewundernswert, wie toll er diese Musik wiedergibt. Read More →
Keine Hyde Park-Rede ist das: Die vierte Folge des Beethoven-Sonaten-Gesamtaufnahme durch den australischen Pianisten James Brawn (44) zeigt die Ernsthaftigkeit des interpretatorischen Ansatzes. Brawn spielt nicht, um zu zeigen, was Beethoven ist, sondern er spielt Beethoven. Er hält keine Rede, um uns zu überzeugen, sondern er benutzt die ihm zur Verfügung stehende Rhetorik im Sinne einer intelligent konzipierten dramatischen Darstellung, die Beethoven Beethoven sein lässt. Read More →
Ernö Dohnanyi hat sein erstes Quintett seinem großen Vorbild Johannes Brahms gewidmet. Das Frühwerk trägt viele Brahms’sche Züge: ein kompakter Klang, dunkel gefärbt, in heiter-melancholische Stimmungen getaucht. Das Trio ‘Nota Bene’ lässt uns vor allem aber an der jugendlichen Frische der Musik teilhaben: mit schönem, lyrischem Schmelz im tief-romantischen Allegro-Kopfsatz und einem unbeschwerten, belebten Musizieren im Scherzo. Read More →