Leos Janacek: Sonate à Kreutzer; Franz Schubert: Quartett Nr. 14 (Der Tod und das Mädchen); Quatuor Debussy; 1 CD Evidence Classics EVCD001; 2012 (57'10) - Rezension von Guy Wagner

Ist die Kombination der beiden hier eingespielten Quartette tatsächlich so eigenwillig, wie es anfänglich den Anschein hat? Nicht doch: Der Schein trügt. Beide Werke beziehen ihren Titel von einem literarischen Werk: einem Gedicht von Matthias Claudius für Franz Schubert, der 1817 daraus bereits ein Lied gestaltet hat, sowie einer Novelle von Leo Tolstoi für Janácek. Read More →

Robert Groslot: Concerto for Piano and Orchestra, Linee Incantevoli, Three Time Sketches; Jan Michiels, Klavier, Il Novecento, Robert Groslot; 1 CD Groslot Music Editions GM 1402; o.A. (66'25) – Rezension von Remy Franck

Das Klavierkonzert des belgischen Komponisten Robert Groslot ist ein aufgeregtes Stück Musik, fast eine halbe Stunde lang, flatterhaft, oft wie gejagt, manchmal mit grotesken Zügen. Im Grunde ist es aber kein düsteres Werk, es hat in seiner Energetik eher etwas Beflügelndes. Read More →

Christoph Willibald Gluck: Iphigénie en Tauride; Helena Juntunen (Iphigenia), David Pershall (Orestes), Eric Barry (Pylades), George Mosley (Thoas), Anna Destraël (Diana, Priesterin), Laura Holm (Priesterin, Frau), Benoît Deney (Skythe), Guillaume Durand (Minister), Marek Toporowski , Cembalo, Polish Radio Choir, Polish Radio Symphony Orchestra, Lukasz Borowicz; 2 CDs Polskie Radio PRCD 1906/07; Live 4/14 (100') – Rezension von Remy Franck

Diese Aufnahme von Glucks ‘Iphigenie auf Tauris’ stammt vom Warschauer Beethoven-Festival 2014. 1779 an der Pariser Oper uraufgeführt, behandelt das Werk – nach Vorlagen aus der griechischen Mythologie – das Schicksal der Kinder Agamemnons. Glucks Charakterisierung der Schicksale zeigt Abgründe, Exzesse, Wahnsinn, Leidenschaften, bringt aber auch, als philosophische Dimension, Glück und Nachsicht zum Ausdruck. Read More →

Frank Ticheli: The Shore and other choral works; Pacific Chorale, Pacific Symphony, John Alexander Singers, John Alexander; 1 CD Delos DE 3461; 6/13 (67’15) - Rezension von Guy Engels

Frank Ticheli ist ein amerikanischer Komponist, der keine Berührungsängste kennt. Sein Oeuvre reicht vom großen symphonischen Werk über die Kammermusik, die Chorliteratur bis hin zu Kompositionen für symphonisches Blasorchester. In den 90er Jahren war Ticheli, der Komposition an der ‘University of Southern California’ lehrt, ‘Composer in residence’ beim ‘Pacific Symphony’. Diese Affinität ist grundlegend für die vorliegende Produktion mit weit über hundertstimmigem Chor und groß besetztem Symphonieorchester – vor allem in der dritten, titelgebenden Symphonie ‘The Shore’. Read More →

LED, CLEAR WHITE
Zupackend, akzentreich, feinsinnig und von ungewöhnlicher, spontan wirkender Frische: Mozarts Violinkonzerte mit dem französischen Geiger David Grimal und seinem Ensemble ‘Les Dissonances’ sind speziell. Der Klang ist silbrig und klar, fein ziseliert und manch einer wird etwas Wärme darin vermissen. Eine weitere Besonderheit dieser LED Clear white-Interpretationen sind die Kadenzen, die sich Grimal vom französischen Komponisten Brice Pauset hat schreiben lassen. Read More →

Frédéric Chopin: 1846, dernière année à Nohant (Barcarolle op. 60, 3 Mazurkas op. 63, Sonate für Cello & Klavier op. 65, Walzer op. 64, Mazurka Nr. 4 op. 67; Emmanuelle Bertrand, Cello, Pascal Amoyel, Klavier, 1 CD Harmonia Mundi HMC902199; 2014 (72'23) – Rezension von Remy Franck

1846 verbrachte Frédéric Chopin den Sommer auf dem Landsitz von George Sand. Vor der anschließenden Trennung von der Dichterin schrieb er während dieses letzten Aufenthalts in Nohant die Cellosonate und einige Solostücke, welche der Pianisten Pascal Amoyel und die Cellistin Emmanuelle Bertrand für dieses interessante und schlüssige Programm zusammengestellt haben. Read More →

Pierre Rode: Violinkonzerte Nr. 1, 5 & 9; Friedemann Eichhorn, Philharmonisches Orchester Jena, Nicolas Pasquet; 1 CD Naxos 8572755; 6/11 (76'27) – Rezension von Remy Franck

Der französische Violinist und Komponist Jacques Pierre Joseph Rode (1774-1830) war ein Zeitgenosse Ludwig van Beethovens und hat auch dessen letzte Violinsonate uraufgeführt, die ihm gewidmet ist. Er galt als außergewöhnlicher Virtuose und hat spätere Generationen durch sein Spiel maßgeblich beeinflusst. Read More →

Sergei Prokofiev: Cellokonzert op. 58, Musik für Kinder op. 65, Marsch (Arr. Gregor Piatigorsky); Dmitri Shostakovich: Cellokonzert Nr. 1 op. 107; Steven Isserlis, Cello, hr-sinfonieorchester Frankurt, Paavo Järvi; 1 CD Hyperion CDA68037; 7+12/13 (65'20) - Rezension von Remy Franck

Prokofievs Cellokonzert sei « a killer for bows, cellists, orchestras, even audiences! But it’s still a great piece ». Zusammen mit Paavo Järvi hat er es für Hyperion aufgenommen, und die beiden setzen das 35 Minuten lange Werk unter Hochspannung. Was da alles passiert, was an Detailfülle herausgearbeitet wird, ist stupend. Read More →

Maurice Ravel: Daphnis et Chloé (Vollst. Ballett), Pavane pour une infante défunte; Netherlands Radio Choir, Rotterdam Philharmonic Orchestra, Yannick Nézet-Séguin; 1 SACD BIS 1850; 2014 (63'27) – Rezension von Remy Franck

Vor fünf Jahren nahm der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin in Rotterdam einige Ravel-Werke für EMI auf, darunter die 2. Suite aus ‘Daphnis et Chloé’. Nun hat er mit demselben Orchester die ganze Ballett-Musik aufgenommen, und das Resultat ist nicht weniger begeisternd. Read More →

Sebastian Fagerlund: Violinkonzert Darkness In Light, Ignite für Orchester; Pekka Kuusisto, Violine, Finnish Radio Symphony Orchestra, Hannu Lintu; 1 SACD BIS 2093; 12/13 (56'56) – Rezension von Remy Franck

Beherrscher der Klangelemente: der 1972 geborene Finne Sebastian Fagerlund ist unter den zeitgenössischen Komponisten einer der besten, wenn es um Klangentfaltung geht. Seine schöpferische Kraft breitet er in seinem Violinkonzert ‘Darkness in the Light’ erneut faszinierend vor uns aus und beweist, dass Musik wirkt, wenn sie beim Empfänger die Phantasie so anregt, dass die Musik weiter schafft. Anders als bei Musik, die nicht anspricht, und also Gegenwirkung erzeugt, ist hier geistige Mitwirkung angesagt. Read More →

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