Es gibt es eine Unmenge guter Aufnahmen des C-Dur-Konzerts von Joseph Haydn, aber es gibt gottseidank auch viele Cellisten, die genügend Einfallskraft und Musikalität haben, um dem Werk ihren besonderen Stempel aufzudrücken. Valentin Radutiu spielt sehr gut und sucht seinen Weg abseits ausgetretener Pfade. Sein Spiel ist über weite Strecken ungemein poetisch und lyrisch, seine Interpretation im Großen und Ganzen ungewohnt. Die Orchesterbegleitung ist dynamisch, straff sowie spannend und rundet das Hörvergnügen optimal ab. Read More →
Drei Benda-Brüder haben das musikalische Leben am Hofe des Preußenkönigs Friedrich II. entscheidend mitgeprägt. Georg, der Jüngste, fühlte sich allerdings nicht wohl in Sanssouci und machte sich auf eine Wanderschaft, die ihn schließlich in die wesentlichen deutschen und österreichischen Musikzentren führte. Als Kind der Aufklärung pflegte er einen eher eleganten, empfindsamen Stil. Read More →
Instrumentalmusik von Telemann, Händel, Vivaldi und Bach erklingt auf diesem Pendrive in ausgesprochen ausgefeilten, die Polyphonie aufs Feinste explorierenden Interpretationen des Ensembles Hippocampus. Ensembleleiter Alberto Martinez Molina macht mit einem sehr präzisen und genau artikulierten Spiel kein bloßes Design, sondern engagiertes und erfülltes Musizieren, das der Emotion einen Stellenwert gibt, der über das Affetto hinausgeht. Das scheint mir alles sehr kompetent zu sein! Read More →
Auf Anhieb ist man vom Klang dieser SACD überwältigt. Die Aufnahmecrew hat im Surround Sound ein äußerst generöses Klangbild realisiert. Es ist sehr räumlich, nicht besonders direkt, aber im großen Raum sehr transparent und deutlich, mit satten, aber nie dröhnenden Bässen. Besser kann man die Musik Prokofievs nicht aufnehmen, und James Gaffigans spannungsgeladene Interpretation der Sechsten Symphonie profitiert erheblich davon. Read More →
Jörg Widmann und das ‘Irish Chamber Orchestra’ präsentieren einen durchwegs spritzigen Mendelssohn. Alles läuft wie am Schnürchen und nichts riecht nach Routine. Dabei profitiert vor allem die Erste Symphonie von diesem Interpretationsansatz. In der Italienischen wird zwar schnell musiziert, aber die Musik bekommt weder die Leichtigkeit noch den Charme und die brillanten Farben, die Andres Orozco Estrada darin entdeckt hat. Read More →
Am 16. April 1789 schrieb Mozart an seine Frau: « Nun musst Du wissen, dass hier ein gewisser Hässler (Organist von Erfurt) ist; dieser war auch da; – er ist ein Schüler von einem Schüler von Bach. – Seine force ist die Orgel und das Clavier (Clavichord). – Nun glauben die Leute hier, weil ich von Wien komme, dass ich diesen Geschmack und diese Art zu spielen gar nicht kenne. – Ich setzte mich also zur Orgel und spielte. Read More →
Die Johannes-Passion ist die 13. Folge der Gesamteinspielung des Werkes von Heinrich Schütz. Hans-Christoph Rademann knüpft hier nahtlos an die beeindruckenden Interpretationen der Matthäus-Passion, der Weihnachtshistorie oder der Auferstehungshistorie an. Read More →
Aus dem Vergnügungsgarten
Sechs Sonaten von Johann Friedrich Meister, zusammengefasst unter dem Namen ‘Il giardino del piacere’, haben Johannes Pramsohler und das ‘Ensemble Diderot’ für Audax aufgenommen. Wie schon in seinen vorherigen Einspielungen zeigen die Diderots auch hier ihr hohes spieltechnisches Niveau und die von Pramsohler inspiriert herausgearbeitete Musikalität. Read More →
Alfred Schnittke war stets ein Fremder seiner Zeit, ein Heimatloser. Als Wolgadeutscher fand er in der ehemaligen Sowjetunion kaum Beachtung. Im Westen fühlte er sich nie richtig heimisch. Seine Musik ist Ausdruck dieses Lebens zwischen den Stühlen, zwischen den Welten. Hier leben die unterschiedlichen Welten allerdings nicht nebeneinander, nicht gegeneinander sondern miteinander. Polystilistik nennt Schnittke seine Kompositionstechnik, musikalische Sprachen, die sich gegenseitig bedingen. Read More →
In diesem abwechslungsreichen Pachelbel-Programm verbindet Amandine Beyer ein ausgesprochen lebendiges und schwungvolles, oft tänzerisches Musizieren mit einem kunstvollen und zutiefst ästhetischen Empfinden, was letztlich der Musik ein elegantes Ausdruckspathos gibt, wie es im höfischen Benehmen gang und gäbe war. Dieser Pachelbel ist definitiv kein ‘Prêt à porter’, sondern ‘Haute couture’. Read More →