Natürlich ist das Spätmittelalter Teil unserer Geschichte, dennoch taucht uns die Musik aus dieser Zeit in eine ferne, gar fremde Welt. Es ist eine Musik, die vorwiegend von der oralen Überlieferung lebt, von der Tradition der Troubadoure und Minnesänger. Sie führt uns zurück an die Anfänge der westlichen Musik, an erste Versuche von Mehrstimmigkeit und Instrumentalbegleitung. Musik aus dem Spätmittelalter fordert vom heutigen Zuhörer und Interpreten sehr viel Aufmerksamkeit, die ihr das Ensemble Leones gewährt. Read More →
Wilhelm Fitzenhagens bekanntestes Werk stammt von… Piotr Tchaikovsky. Dessen Rokoko-Variationen hat der deutsche Cellist, der bis zu seinem frühen Tod mit 42 Jahren als Lehrer am Moskauer Konservatorium unterrichtete, maßgeblich beeinflusst und später bearbeitet. Auch wenn in letzter Zeit hin und wieder mal Tchaikovskys Originalfassung der Variationen aufgenommen wurde, bleibt die Bearbeitung von Wilhelm Fitzenhagen doch die meistgespielte Version. Read More →
‘For Bunita Marcus’ ist ein ca. 70 Minuten langes Klavierstück des amerikanischen Komponisten Morton Feldman (1926-1987), das er im Titel seiner Kollegin Bunita Marcus (*1952) zueignete, mit der er sieben Jahre lang eng zusammenarbeitete, so eng, dass sie ihm vor ungefähr einem Jahr posthum vorwarf, sie sexuell belästigt zu haben. Read More →
Um die CD ‘Cantate Domino’ wurde ein riesiger medialer Wirbel entfacht, weil dies die erste CD des Chores der Sixtinischen Kapelle im Vatikan ist, aufgenommen in einem der berühmtesten Sakralbauten der Welt. Read More →
Der israelische Komponist Boris Pigovat, 1953 in Odessa geboren, studierte am Gnessin Institut in Moskau, lebte von 1978 bis 1990 in Tadschikistan und emigrierte 1990 nach Israel, wo er an der Bar-Ilan-Universität promovierte. Read More →
Robert Schumanns Interesse an dem Versepos ‘Lalla Rokh’ des irischen Dichters Thomas Moore entstand erst 1841, nachdem Emil Flechsig dem Komponisten eine deutsche Übersetzung zugesandt hatte. Besonders die Geschichte ‘Das Paradies und die Peri’ hatte es Schumann angetan und regte seine Fantasie an: Die Peri, eine weibliche Engelsgestalt, wurde wegen Sündhaftigkeit aus dem Paradies vertrieben. Jedoch wird der Einlass in den Himmel wieder möglich, wenn sie etwas bringen könnte, was Gott am liebsten wäre. Read More →
Nach einer, sagen wir mal, ordentlichen Aufführung der ‘Holländer’-Ouvertüre singt Evgeny Nikitin den Holländer-Monolog ‘Die Frist ist um’ und enttäuscht auf allen Ebenen. Mit recht approximativer Intonation, unzureichender Artikulierung – der Text ist nicht immer verständlich – und einer offenbar nicht wirklich erfühlten und oft unterbelichteten Dramatik bleibt er dieser wesentlichen Wagner-Szene vieles schuldig und raubt ihr Bedeutsamkeit. Read More →
Albéric Magnard, wohlhabender Sohn des Chefredakteurs vom ‘Figaro’, hat seine Mutter sehr früh verloren und war angeblich ein eher verschlossener Mensch. Der Schüler von Vincent d’Indy schrieb eine Musik deutscher Couleur, von der nur etwa 20 Werke überliefert sind, weil der Komponist, Ironie des Schicksals, 1914 starb, als er sein Haus gegen eine Gruppe deutscher Soldaten verteidigen wollte. Sein Haus wurde angezündet und etliche Werke wurden dabei unwiederbringlich vernichtet. Read More →
Welch ein Luxus! Eine Studioaufnahme von Verdis ‘Aida’! Eine Produktion mit größtenteils exzellenten Sängern, mit einem superben Orchester, einem großartigen Chor, einem Chef, der sein Handwerk versteht und Spannung während der ganzen Oper garantiert. Pappano lässt das Orchester nicht einfach ‘laufen’, er hält es stramm im Zügel und bringt so mit Akzentuierungen, Rubato, Dynamik und Farben ein ungemein präsentes und dramaturgisch bereicherndes Orchesterspiel zustande. Read More →
Nach seinen herausragenden ‘Jahreszeiten’ bringt Philippe Herreweghe jetzt eine ebenfalls exzellente Aufnahme der ‘Schöpfung’ heraus. Einmal mehr fasziniert das ‘Collegium vocale Gent’, das mit lupenreiner Intonation und einem perfekt homogenen Klang brilliert. Read More →