Ich bin überzeugt, dass es gibt bessere Tondokumente gibt, die Melodiya anlässlich des 70. Geburtstages von Vladimir Spivakov hätte veröffentlichen können. Die Hälfte der hier aufgenommenen Stücke hätten nicht unbedingt das Licht der CD-Welt erblicken müssen, wie die Kantate ‘Jauchzet Gott in allen landen’ mit einer in allen Hinsichten schrecklichen Sopranistin Araxia Davtian, die den sublimen Bach mit schlimmsten Operngeträller misshandelt. Unzumutbar auch die völlig verkitschte Wiedergabe der Orchestersuite Nr. 3, bei der viel Schmalz aus der Musik trieft. Was ist da in Spivakov gefahren? Read More →
Späte Klavierstücke von Franz Schubert spielt David Fray auf seiner neuen CD. Der Pianist sieht den Komponisten als Seelenverwandten an. Das kann jeder Interpret behaupten und dennoch den Kern der Musik nicht treffen. Frays Seelenverwandtschaft steht nach den ‘Moments Musicaux’ freilich nicht mehr in Frage. Read More →
Die aus Armenien stammende und heute in den USA lebende Pianistin Kariné Poghosyan hat Aram Khachaturians Musik zum Zentrum ihrer gegenwärtigen Konzerttätigkeit gemacht. Sie investiert sich völlig, und man könnte sich keinen besseren Anwalt für dieses Repertoire vorstellen. Read More →
Orchestral hat man Mahlers Werke in den letzten Jahrzehnten wohl aus jedem Winkel und aus jeder Perspektive belichtet. Möchte man meinen! Doch diese CD von Ars Produktion mit der 9. Symphonie lehrt uns Besseres. Der britische Dirigent Joolz Gale und sein ‘ensemble mini’, das sich aus Musikern der Berliner Philharmoniker zusammensetzt, spielen Mahlers Neunte in einer Bearbeitung für Kammermusikensemble von Klaus Simon. Read More →
Agostino Steffani (1654-1728) wurde dem Publikum durch Cecilia Bartolis CD ‘Mission’ bekannt gemacht. Mit der italienischen Mezzosopranistin gibt es auch eine Aufnahme des ‘Stabat Mater’, aber ansonsten ist Steffanis Präsenz im Schallplattenkatalog eher karg. Hier ist nun endlich die Gesamtaufnahme der Oper ‘Niobe, Regina di Tebe’! Read More →
Mirakulös: was Dmitrij Kitajenko in dieser Aufnahme von Rachmaninovs Zweiter Symphonie mit feinsten Farbdifferenzierungen und subtilstem Rubato an musikalischer Wahrheit offen legt, grenzt an ein Wunder. Read More →
Diese mit leichten Stimmen besetzte ‘Lucia di Lammermoor’ steht den klassischen Aufnahmen mit einer Sutherland oder einer Callas diametral gegenüber. Dabei ziehen sich die drei Hauptakteure bewundernswert aus der Affäre. Read More →
Mit den Blu-ray/SACD-Sets des norwegischen Labels 2 L verhält es sich so, dass man zunächst, wie immer, über die Klangqualität der Aufnahme ins Schwärmen gerät. So klar, so natürlich, so greifbar….
Das Programm des ‘Engegard Quartet’ reicht vom 18. bis ins 21. Jahrhundert, wobei Schubert den Auftakt macht. Glasklar, transparent, leicht kühl, aber intensiv, mit kräftigen Akzenten. Read More →
Die Auswahl der hier eingespielten Werke weckt Aufmerksamkeit und Interesse. Ob die junge, in Tokio geborene und jetzt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt unterrichtende Nami Ejiri wohl mit diesen hochsensiblen und komplexen Spätwerken des Wiener Genies zu Rande kommt? Read More →
Mit breitem Atem beginnt der erste Satz der Siebten Symphonie in diesem Live-Mitschnitt aus Hamburg, und Simone Young hält diesen Atem durch: fast zweiundzwanzig Minuten lang fließt die Musik breit und mächtig, aber nie behäbig und pathetisch, sondern immer erfüllt von tief empfundenen Gefühl. Ein warmer Musikstrom erfasst den Hörer und lässt ihn aufschwingen aus dem eigenen Dasein, hinein in Bruckners Klangwelt. Read More →