Sergei Prokofiev: Roméo et Juliette; Cinderella, Suites for two pianos. Ludmila Berlinskaya & Arthur Ancelle; 1 CD Melodiya 10 02207; 2013 (70’24) - Rezension von Guy Engels
Ein Paar im Leben und in der Musik: Ludmila Berlinskaya und Arthur Ancelle verstehen sich blindlings – ein wesentliches Plus, wenn man als Pianistenduo auftritt. Auf ihrer jüngsten CD haben sie sich Transkriptionen von Prokofiev-Ballettmusiken zugewandt: ‘Romeo und Julia’ sowie ‘Cinderella’. Die beiden Musiker entfalten in beiden schicksalhaften Geschichten die volle dramatische Kraft der Partitur: mit schneidenden Rhythmen, einer makellos abgestimmten Virtuosität und gemeinsamen Gedankengängen in den lyrischen Passagen.
In dieser zeitweise wuchtigen, von Energie strotzenden Ausführung, die nie plakativ wirkt, kann man die Orchesterfassungen auch mal vergessen.
Dramatic and rhythmically exciting performances which let us easily forget the orchestral versions.
Dmitri Shostakovich: 24 Präludien op. 34, Quartett Nr. 8 op. 110. Dogma Chamber Orchestra; 1 SACD MDG 912 1830-6; 2012 (59’25) – Rezension von Guy Engels
Wenn sich bei einem Komponisten das Werk größtenteils aus seiner Biographie heraus erklärt, dann trifft dies in besonderem Maße auf Dmitri Shostakovich zu. Die persönlichen Ängste, der hohe politische Druck und scharfe künstlerische Gegenwind sowie die seltenen Freuden des Lebens finden ihren Niederschlag in seinen Kompositionen. Read More →
Sergei Rachmaninov: Early Piano Works (Morceaux de fantaisie op. 3, Moments musicaux op. 16, Suite d-Moll); Ekaterina Litvinseva; 1 CD Profil PH 14042; 1/14 (70’15) - Rezension von Guy Engels
Ekaterina Litvinseva ist in der sibirischen Steppe aufgewachsen, in einem unwirtlichen, von Eis und Kälte erdrückten Umfeld groß geworden – ein Umfeld, das sie nicht unwesentlich geprägt hat. Die Musikerin hat von klein auf eine besondere Sensibilität entwickelt, die sie in ihrem Klavierspiel ausleben kann. Read More →
Jean-Philippe Rameau: Hippolyte & Aricie; Topi Lethipuu (Hippolythe), Anne-Catherine Gillet (Aricie), Stéphane Degout (Thésée), Sarah Connolly (Phèdre), Jaël Azzaretti (L’Amour), Salomé Haller (Oenone), Marc Mauillon (Tisiphone), Orchestre et Choeur Le Concert d’Astrée, Emmanuelle Haïm; Regie: Ivan Alexandre; 2 DVDs Erato 08256 462291 78; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2012 (174 min) - Rezension von Manuel Ribeiro
Mit ‘Hippolyte et Aricie’ erlebte Jean-Philippe Rameau 1733 seinen Durchbruch als Opernkomponist. Wie viele seiner Werke spielt auch diese Oper in der mythischen Antike. Sie dreht sich um die Jagdgöttin Diana und den Helden Theseus. Leider wurde das Werk im Laufe der Zeit vergessen und erst 1908 wiederentdeckt. Als gesellschaftspolitisches Spiegelbild seiner Zeit ist ‘Hippolyte et Aricie’ in Bezug auf die damaligen Gesellschaftsvorstellungen über Werte und Prinizipien ein symbolträchtiges Bühnenwerk. Read More →
Hans Leo Hassler: Geistliche Chormusik aus dem Hohen Dom zu Mainz; Mainzer Domchor, Domkantorei St. Martin, Mainzer Dombläser, Karsten Stock; 1 CD Rondeau ROP 6097; 9/14 (58’32) - Rezension von Guy Engels
Hans Leo Hassler war nie in Mainz. Auf seinen Reisen ist er nur bis in die hessische Nachbarschaft gekommen – zur Krönung von Kaiser Matthias nach Frankfurt. Dem Mainzer Domkapellmeister Karsten Stock lag denn auch weniger der regionale Bezug zu Hassler am Herzen, sondern vielmehr sein vielfältiges geistliches Oeuvre, das in der allgemeinen Wahrnehmung deutlich hinter den weltlichen Liedern zurücksteht. Read More →
Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung, Lieder und Tänze des Todes, Eine Nacht auf dem kahlen Berge; Ferruccio Furlanetto, Mariinsky Orchestra, Valery Gergiev; 1 SACD Mariinsky MAR 0553; 7/14 (68') – Rezension von Remy Franck
Mussorgskys ‘Bilder einer Ausstellung’ in der Orchestrierung von Maurice Ravel sind eine der besten Interpretationen, die ich in den letzten zwei oder drei Jahren von Gergiev gehört habe. Der Dirigent nimmt sich Zeit, um die einzelnen Bilder möglichst farbig und detailreich zu gestalten. Das Mariinsky Orchester ist ihm dabei ein herausragend gutes und williges Instrument und erlaubt es ihm, die klanglichen Möglichkeiten von Ravels genialer Orchestrierung voll auszunutzen. Read More →
Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 2, Mazurken Nr. 30-32, Impromptu Nr. 3, Ballade Nr. 4, Berceuse Des-Dur op. 57, Polonaise Héroïque op.53; Nelson Freire, Gürzenich-Orchester Köln, Lionel Bringuier; 1 CD Decca 4785332; 3+12/13 (65'44) – Rezension von Remy Franck
Total bezaubernd ist das 3. Impromptu, mit dem Nelson Freier dieses Chopin-Programm auf eine wunderbar improvisatorische Weise beginnt. Die Vierte Ballade ist nicht weniger faszinierend, weil Freire auch hier aus der Summe seiner jahrzehntelange Beschäftigung mit dieser Musik das Stück derart in Besitz genommen hat, dass er es spielt, als sei es eine Teil von ihm selber. Read More →
Christoph Willibald Gluck Ouvertüre zu Iphigénie en Aulide; Malheureux, qu'ai-je fait? - J’ai perdu mon Eurydice (Orphée et Eurydice); Gioacchino Rossini: Ouvertüre zu Aureliano in Palmira, Ciro infelice (Ciro in Babilonia), Cruda sorte (L’Italiana in Algeri); Gaetano Donizetti: Orsini’s Toast (Lucrezia Borgia); Sergei Prokofiev: Arie azs Alexander Nevsky; Amilcare Ponchielli: Voce di donna o d'angelo (La Gioconda); Pietro Mascagni: Intermezzo (Cavalleria rusticana); Giuseppe Verdi: Stride la vampa (Il Trovatore); Jules Massenet: Tirade de Madame de la Haltière (Cendrillon); Ewa Podles, Alt, Poznań Philharmonic Orchestra Lukasz Borowicz; 1 CD Dux 1134; Live 6/14 (59'33) – Rezension von Remy Franck
Mit ihrer weitgestreckten, wunderbar warmen und voll tönenden Altstimme ist die Polin Ewa Podles, mittlerweile Anfang der Sechziger, immer noch eine der besten Sängerinnen ihres Fachs, nicht zuletzt weil sie auch darstellerisch exzellent ist und mit ihren vielfältigen expressiven Möglichkeiten die einzelnen Figuren ganz hervorragend porträtiert. Auch in nur kurzen Opernausschnitten gelingt es ihr, tief in die Musik einzudringen. Read More →
Claude Delvincourt: Chamber Music Vol.1 (Danceries, Sonate pour violon et piano. Contemplation. Sonate de jeunesse); Eliot Lawson, Violine, Diane Andersen, Klavier; 1 CD Azur Classical AZC 121; 2012/14 (73'25) – Rezension von Remy Franck
Claude Delvincourt (1888-1954) gilt als einer der besten Konservatoriumsdirektoren in Frankreich und ist heute als Komponist kaum bekannt. Doch der Schüler von Charles-Marie Widor gewann 1913 immerhin den Prix de Rome (zusammen mit Lili Boulanger). 1941 wurde er Direktor des Pariser Musikkonservatoriums, wo es ihm durch Gründung des ‘Orchestre des Cadets du Conservatoire’ gelang, über sechzig Schüler vor der Arbeitsdienstverpflichtung in Deutschland zu retten. Read More →
Franz Schubert: Winterreise, D. 911; Ingeborg Hischer, Mezzosopran, Burkhard Bauche, Klavier; 1 CD Sicus Klassik, sic015-2; 2014 (71'04) - Rezension von Guy Wagner
Vor uns liegen drei weitere Einspielungen dieser ‘Lieder des Lebens und der Liebe’, und so ist auch die neue Aufnahme des ungeheueren Meisterwerks von Franz Schubert mit der Mezzosopranistin Ingeborg Hischer und dem Pianisten Burkhard Bauche überschrieben. Beginnen wir mit ihr! Read More →