Franco Corelli. Vol. 1, Belcanto & Verdi; 1 CD Preiser Records PR93488; 1956-62 (74'15) – Rezension von Remy Franck

Tenorales Kraftpaket: Franco Corelli (1921-2003) hatte eine äußerst robuste Stimme mit metallischem Glanz, der es etwas an Wärme fehlte. Aber er war keine Singmaschine, er war musikalisch und um die Justresse des Ausdrucks bemüht. Glanzleistungen vollbrachte er immer dann, wenn er auf einen Dirigenten traf, der ihm half, Sicherheit zu erlangen und seine leicht erregbaren Nerven unter Kontrolle zu behalten. Read More →

Ernest Bloch: Schelomo; Frank Bridge: Oration; Stephen Hough: The Loneliest Wilderness; Steven Isserlis, Cello, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Hugh Wolff, Tapiola Sinfonietta, Gábor Takács-Nagy; 1 SACD BIS 1992; 2009/2012 (67'40) - Rezension von Remy Franck

Der Schweizer Komponist Ernest Bloch (1880-1959) schrieb seine hebräische Rhapsodie ‘Schelomo’ im Kriegsjahre 1916 unter dem Eindruck der Kriegsmeldungen und des alttestamentarischen Buches Kohelet, das König Salomon angeblich selbst geschrieben hat. Bloch gibt Salomon in seiner Musik gewissermaßen eine musikalische (Cello)-Stimme, in der der König seine Klage über die allgegenwärtige und zerstörende Eitelkeit zum Ausdruck bringen kann. Read More →

Felix Mendelssohn: Doppelkonzert d-Moll für Violine, Klavier und Streicher, Oktett op. 20; Polina Leschenko, Klavier, Richard Tognetti, Violine, Australian Chamber Orchestra; 1 SACD BIS 1984; 2012 (66'58) – Rezension von Remy Franck

Zwei Werke des jungen Mendelssohn bilden das attraktive Programm dieser SACD, die uns mit dem überschäumenden Allegro des Doppelkonzerts, das der 14-jährige Felix mit übersprudelnder Phantasie komponierte, in den Sog der Musik zieht. Die Interpreten nutzen das freilich nicht aus, um uns mit Effekthascherei zu ködern, sondern bleiben diesem wie auch den beiden anderen Sätzen nichts schuldig, wenn es um klassizistische Eleganz geht. Read More →

Samuel Zyman: Concierto para Piano y Orquesta; José Rolón: El Festín de los Enanos, Symphonic Scherzo op. 30, Concierto para Piano y Grande Orquesta op. 42; Claudia Corona, Klavier, Nürnberger Symphoniker, Gregor Bühl; 1 CD TYXart 13024; 2/13 (58'33) - Rezension von Remy Franck

Der 1956 in Mexiko-Stadt geborene Samuel Zyman lebt heute in New York, wo er an der ‘Juilliard School’ unterrichtet. Sein äußerst phantasievolles, in den Ecksätzen rhythmisch prägnantes, hoch energetisches und im Adagio sehr stimmungsvoll lyrisches und klangsuggestives Klavierkonzert stammt aus dem Jahre 1988. Es entstand kurz, nachdem Zyman an der ‘Juilliard School’ seinen Doktor gemacht hatte. Read More →

Maurice Ravel: Gaspard de la Nuit; Philipp Jarnach: 3 Klavierstücke op. 17; Bela Bartok: Im Freien; Lucy Jarnach, Klavier; 1 CD Cavi 8553422; 2009-11 (63'41) - Rezension von Remy Franck

Vinnitskaya, Grosvernor, Moser, Borowiak…einmal persönlich, dreimal generalistisch banal, und jetzt Jarnach: ‘Gaspard de la Nuit’ als Nachtstücke, nahe an den Texten des französischen Romantikers Aloysius Bertrand (1807-1847), deren alptraumhaften Charakter Maurice Ravel in seiner Musik impressionistisch äußert, die von den meisten Pianisten bloß für effektvolles Musizieren benutzt wird. Die wenigstens haben den fantastischen Charakter der Musik so packend herausgearbeitet wie Lucy Jarnach. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4; Galina Vishnevskaya, Moscow Philharmonic Orchestra, David Oistrach; 1 CD Melodiya MEL CD 10 02062; 1967 (55'23) – Rezension von Remy Franck

Nachdem David Oistrach 1971 mit dem damaligen Luxemburger Radioorchester zum dritten Mal in etwa zehn Jahren das Beethoven-Konzert gespielt hatte, fragte ich ihn, warum er dieses Werk so sehr bevorzuge. Er antwortete, es sei eine « gute Musik » und ich verstand, dass er « positive Musik » sagen wollte. Oistrach war ein gutmütiger, ein sanftmütiger und hoch sensibler Mensch. Auf mich, den damals 19-jährigen Jungpublizisten strahlte er eine ungemein starke innere Zufriedenheit und Ruhe aus. Read More →

F. Schubert: Klaviersonate No. 21 B-Dur D. 960; 'Moments musicaux' D. 780; Ungarische Melodie D. 817; Edward Rosser, Klavier; 1 CD Connoisseur Society CD 4275; 2011 (78'12) – Rezension von Guy Wagner

Um es gleich zu sagen: Die hier vorliegende Interpretation der letzten Sonate von Franz Schubert ist sicher nicht nach jedermanns Geschmack, aber wenn man es schafft, in die Gestaltungswelt des amerikanischen Pianisten Edward Rosser hineinzukommen, so kann man sehr wohl von der durchdachten Eigenwilligkeit dieser Interpretation angetan sein. Read More →

Jesús Guridi: String Quartets (Complete); Quartett in G-dur (1933), Quartett in a-Moll (1949); Bretón String Quartet (Anne-Marie North, Violine 1, Antonio Cárdenas, Violine 2, Iván Martín, Viola, John Stokes, Cello); 1 CD Naxos 8.573036; 11/11 (55'15) – Rezension von Remy Franck

Jesus Guridi wurde 1886 in Vitoria-Gasteiz geboren, der baskischen Hauptstadt, die in einem Hochtal liegt, umgeben von Bergen, von denen die baskische Musik widerhallt, da Singen und Musikmachen ja die beliebteste Freizeitbeschäftigung dieser Region ist. Auch Guridi, in einer Musikerfamilie zu Welt gekommen, war von jüngsten Jahren an musikinfiziert. Read More →

F. Schubert: The Last Years: Klaviertrios D. 898 und D. 929; Notturno D 897; Streichquartette No. 13 D. 804 'Rosamunde', No. 14, D. 810 'Der Tod und das Mädchen'; No. 15 D. 887, No. 12 D. 703 ‘Quartettsatz'; Streichquintett D. 956; Oktett D. 803; Klaviertrio Amsterdam; Brandis Quartett; Wen-Sinn Yang (2. Cello im Streichquintett); Berliner Philharmonisches Oktett; 6 CDs Brilliant 94424; 1995-2009 (331'09) – Rezension von Guy Wagner

Das Label Brilliant ist bekannt dafür, Großangebote für wenig Geld zu machen (cf. etwas seine integrale Mozart-Edition). Dabei kommen meist ältere Einspielungen erneut zu Geltung, aber auch Neuaufnahmen werden in die Angebote integriert. Hier liegt nun ein kluge Zusammenstellung vieler der wichtigen Schubert-Werke aus dessen vier letzten Lebensjahren vor (nur der ‘Quartettsatz’ stammt bereits von 1820). Dies auf sechs CD zu einem Spottpreis (um 20 EUR), und die Aufnahmen sind nicht nur musikalisch, sondern auch technisch von guter bis exzellenter Qualität. Read More →

Delights & Dances; Michael Abels: Delights & Dances for String Quartet and String Orchestra; Benjamin Lees: Concert for String Quartet and String Orchestra; An-Lun Huang: Saibei Dance; Leonard Bernstein (Arr. Randall Craig Fleischer): West Side Story Concerto for String Quartet and Orchestra; Harlem Quartet, Chicago Sinfonietta, Mei-Ann Chen; 1 CD Cedille CDR 90000 141; 6/12 (64'10) – Rezension von Remy Franck

Während in Europa die zeitgenössische Musik zaghaft diversifiziert wird und viele Komponisten immer noch an weiten Teilen der Klassikliebhaber vorbeikomponieren, haben die meisten amerikanischen Komponisten Wege gefunden, eine zeitgenössische Musik zu schreiben, die beim Publikum ankommt. Gewiss werden da Konzessionen gemacht, aber sehr oft ist das Niveau der Musik ganz beachtlich und die Musik selbst originell. Read More →

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