Alban Berg: Wozzeck; Franz Grundheber (Wozzeck), Waltraud Meier (Marie), Graham Clark (Hauptmann), Günter von Kannen (Doktor), Mark Baker (Tambourmajor), Dalia Schaechter (Margret) u. a. m. Staatsopernchor, Staatskapelle Berlin, Inszenierung: Patrice Chéreau; Bühne: Richard Peduzzi; Dirigent: Daniel Barenboim; 1 DVD EuroArts 2066758; Bild 4:3; Stereo; 1994 (97') – Rezension von Guy Wagner
Am heutigen 17. Oktober 2013 feiert die literarische Welt den 200. Geburtstag von Karl Georg Büchner, einem der glänzendsten und wortgewaltigsten Autoren der deutschen Literatur, der dieser neue geistige und menschliche Dimensionen eröffnet hat. Der äußerst brillante Student Büchner litt am Leiden seiner Mitmenschen, und besonders die Armut der Landbevölkerung machte ihn so betroffen, dass er zum Revolutionär wurde.
Im Juli 1834 erschien seine Flugschrift ‘Der Hessische Landbote’, unter der Parole: ‘Friede den Hütten! Krieg den Palästen!’ und rief die hessische Landbevölkerung offen zur Revolution gegen die staatliche Unterdrückung auf. Read More →
Ludwig van Beethoven: 9 Symphonien (+ Probe der Eroica); Christiane Karg, Mihoko Fujimura, Michael Schade, Michael Volle Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Chor des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 3 Blu-ray Arthaus Musik 107536; Bild HD 16:9; Stereo & Surround (428') – Rezension von Remy Franck
Isoliert betrachtet ist diese in der Suntory Hall in Tokio entstandene Gesamtaufnahme der Beethoven-Symphonien unter Mariss Jansons eine hochkarätige Produktion. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt, wie erwartet, auf sehr, sehr hohem Niveau, Jansons dirigiert meist zügig und mit Elan, in den leichteren Symphonien beschwingt und in den anderen mit dramatischem Impetus. Er setzt manchmal kräftige, effektvolle Akzente, die einen Eindruck von Spontaneität vermitteln, aber im Grossen und Ganzen wirkt dieser Beethoven sehr gut vorbereitet, hochglanzpoliert, interpretatorisch im Mainstream. In anderen Worten: neue Aspekte hat Jansons keine anzubieten, der einzige Aha-Effekt erfolgt, wenn man von Stereo auf Surround umschaltet: das ist doch ein enormer Gewinn! Read More →
Salzburg Festival Opening Concerts; Maurice Ravel: Valses nobles et sentimentales; Béla Bartók: Klavierkonzert Nr. 1; Igor Stravinsky: L'Oiseau de feu (1910); Daniel Barenboim, Klavier, Wiener Philharmoniker, Pierre Boulez (2008)
Franz Schubert / Anton Webern: 6 Deutsche Tänze D 820; Josef Strauss: Frauenherz Polka op. 166, Delirien Walzer op. 212, Pêle-mêle Polka op. 161; Franz Schubert: Symphonie Nr.9 D 944 (Die Große); Wiener Philharmoniker, Nikolaus Harnoncourt (2009)
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 op 58; Pierre Boulez: Notations I-IV & VII; Anton Bruckner: Te Deum; Dorothea Röschmann, Elina Garanča, Klaus-Maria Vogt, René Pape, Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim (2010)
Alban Berg: Lulu Suite, Der Wein; Gustav Mahler: Das Klagende Lied; Anna Prohaska, Dorothea Röschmann, Anna Larsson, Johan Botha, Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker, Pierre Boulez (2011)
4 DVD C-Major 713608; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2008-11(365') - Rezension von Remy Franck
Die erste DVD aus diesem Set, die ich einlegte, war die mit Boulez und Barenboim. Zwei gute Musiker hatte ich erwartet, zwei kraftlose Opas sah ich. Gleich in Ravels ‘Valses Nobels et Sentimentales’ dirigiert Boulez so teilnahmslos, dass alles auf der Strecke bleibt, was hätte Leben in dieses Opus bringen können. Das Publikum klatscht so gelangweilt, wie es wohl war. Dann kommt Barenboim zum Bartok-Konzert: es wird ein Gipfeltreffen zweier Opas. Kein Feuer gibt es, selbst da, wo die Musik schneller fließt. Die Wiener Philharmoniker schauen ernst und gelangweilt drein, blasen und fiedeln genau langweilig daher. Das teuer zahlende Publikum glaubt wegen der Namen, es müsse gut gewesen sein und reagiert etwas intensiver, einige rufen sogar Bravo. Stravinskys Feuervogel wird genau so uninspiriert und brav dargeboten. Boulez dirigiert wie ein Roboter. Read More →
J. Adams: El Niño; Dawn Upshaw, Lorraine Hunt Lieberson, Willard White, Theatre of Voices, London Voices, Deutsches Symphonieorchester Berlin, Kent Nagano; Inszenierung: Peter Sellars; 1 DVD Arthaus Musik 101 669; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 12/00 (119' + 28' Interviews) – Rezension von Remy Franck
Das im Dezember 2000 in Paris uraufgeführte ‘EL Niño’ (‘Der Knabe’) ist ein Weihnachtsoratorium (und keine Oper, wie verschiedentlich geschrieben wurde) mit Texten aus der Bibel, aber auch von englischen, spanischen und lateinischen Autoren, von den Propheten, die vor Jesus Christus lebten, bis hin zu zeitgenössischen Frauenrechtlern. Dieser Film beruht auf den Aufnahmen, die bei der Uraufführungsproduktion in Paris entstanden, bei der Mitautor Peter Sellars eine Inszenierung auf der Bühne des Châtelet mit der Projektion eines eigens für dieses Oratorium gedrehten Films verband. Read More →
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 25; Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 5; Verbier Festival Orchestra, Gabor Takacz-Nagy; 1 DVD Idéale Audience 3079948; Bild: 16:9; Stereo; Live 7/12 (51') - Rezension von Remy Franck
Mit einer phänomenal rhetorischen 25. Symphonie des 17-jährigen Mozart beginnt diese stark DVD von Idéale Audience. In einem motorisch pulsierenden, nervig-intensiven Musizieren kommen dank der Nuancierungskraft des Dirigenten auch die Schattenseiten ergreifend heraus, jene kurzen Klagen, die hier einem Wimmern gleichkommen. Das Trio im 3. Satz katapultiert den Hörer in eine andere Welt. Sooo kontrastreich, sooo expressiv habe ich diese Symphonie noch nie gehört.
In Beethovens’ Fünfter erreicht Takacz-Nagy nicht ganz diesen Grad an musikalischer Kommunikation, aber die Symphonie wirkt doch dank markanter Dynamikwechsel und Rubati sehr lebendig. Takacz-Nagy hat die ganze Symphonie in seinen Händen, seinen Arnen und seinem Gesichtsausdruck. Der zweite Satz ist ein Juwel orchestralen Feinschliffs. Sehens- und hörenswert!
A magic account of Mozart 25th symphony and a beautifully refined version of Beethoven’s Fifth elevate this DVD to a top notch.
Music Of The French Baroque; Il Giardino Armonico; Regie: Paul Fenkart; 1 DVD Arthaus Musik 100 394; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2002 (60'00) – Rezension von Remy Franck
‘Il Giardino Armonico’ ist eine fröhliche Truppe, bekannt für abgebeizte Musik. Der im skurrilen Lustschloss Hellbrunn gedrehte Film fügt eine weitere Dimension hinzu: In der üppig-manieristischen Umgebung und ihrem visuellen Überschwang akzentuieren die Mailänder Gärtner in einer theatralischen Inszenierung das Überschäumende der Musik von Dieupart, de Visée, Forqueray, Marais , Telemann und Rameau.
Italian musicians, an Austrian mannerist castle (Hellbrunn) and French Baroque music: this film is an opulent and histrionic baroque feast.
Des musiciens italiens, un château maniériste autrichien (Hellbrunn) et la musique baroque française: ce film est une fête baroque opulente et théâtrale.
Richard Wagner: Tristan und Isolde; René Kollo (Tristan), Gwyneth Jones (Isolde), Robert Lloyd (Marke), Hanna Schwarz (Brangäne), Gerd Feldhoff (Kurwenal), Peter Edelmann (Melot), Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin, Jiri Kout; Inszenierung: Götz Friedrich; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108083; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 1993 (233') – Rezension von Remy Franck
Dies ist ein Livemitschnitt eines Gastspiels der Deutschen Oper in Tokio im Jahre 1993. Zwei angeblich unverwüstliche Sänger wurden für die beiden Hauptrollen engagiert: René Kollo und Gwyneth Jones. Beide, sie 56, er 55, sind eigentlich jenseits der Grenze, jenseits von Gut und Böse. Und dennoch beeindrucken beide ‘Dinosaurier’ durch ihre Stimmreserven, ihr Durchhaltevermögen und ihre Gestaltungsfähigkeit. Read More →
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 2; Leos Janacek: Glagolitische Messe; Tatiana Monogarova, Marina Prudenskaja, Ludovit Ludha, Peter Mikulas, Chor des Bayerischen Rundfunks, Orchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108080; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; Live 3/12 (88') – Rezension von Remy Franck
Nachdem das Label BR Klassik die 2. Symphonie von Johannes Brahms mit dem Hausorchester unter Jansons auf CD veröffentlichte, bringt dieser Mitschnitt eines Konzerts im KKL Luzern eine weitere Interpretation dieses Werks, die den guten Eindruck bestätigt, den wir von dem ziemlich genau sechs Jahre zuvor entstandenen Mitschnitt aus München hatten. Die warmherzige, betont lyrische Interpretation der 2. Symphonie von Johannes Brahms ist ein Genuss für Ohr und Seele. Read More →
Richard Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg; Wolfgang Brendel (Sachs), Victor von Halem (Pogner), Eike Wilm Schulte (Beckmesser), Gösta Winbergh (Stolzing), Uwe Peper (David), Eva Johanson (Eva), Ute Walther (Magdalena), Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin, Rafael Frühbeck de Burgos; Inszenierung: Götz Friedrich; Bühnenbild: Peter Sykora; Bildregie: Brian Large; 2 DVDs Arthaus Musik 100 152; Bild 16:9; Stereo; 1995 (266') – Rezension von Alain Steffen
Die hochgelobte ‘Meistersinger’-Inszenierung der Deutschen Oper Berlin aus dem Jahre 1993 ist in so mancher Hinsicht ein wichtiges Dokument, das Arthaus Musik nun wiederveröffentlicht hat.
Sowohl Dirigent Raphael Frühbeck de Burgos als auch Regisseur Götz Friedrich haben die Oper entschlackt, sie haben den Schleier der Kult- und Ritualhandlung von ihr genommen, sie mit Leben gefüllt und, was die Inszenierung anbelangt, eine Aufarbeitung deutscher Geschichte vorgenommen. So taucht Friedrich die Bühne in Dunkelheit, wenn Sachs von der Größe deutscher Meister und ‘welschen Tand’ singt. Die irritierende Passage bekommt so den Charakter einer bedrohlichen Ahnung… Read More →
Giuseppe Verdi: Otello; Aleksandrs Antonenko (Otello), Carlos Álvarez (Iago), Stephen Costello (Cassio), Antonello Ceron (Rodrigo), Mikhail Petrenko (Lodovico), Simone Del Savio (Montano), Andrea Porta (Herold), Marina Poplavskaya (Desdemona), Barbara Di Castri (Emilia), Wiener Staatsopernchor, Kinderchor der Salzburger Festspiele, Wiener Philharmoniker, Musiker des Mozarteum Orchesters, Riccardo Muti; Regie: Stephen Langridge; 1 Blu-ray C-major 725104; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; Live 2008 (153') – Rezension von Remy Franck
In dem zeitlosen Bühnenbild von George Souglides schafft Stephen Langridge eine ganz auf die Charaktere fokussierte Inszenierung, in der sich das Liebes- und Eifersuchtsdrama, vom intrigierenden Iago angezettelt, problemlos entwickeln kann. Einige gute Regieeinfälle muss man Langridge auch noch zugute schreiben. Die Kamera unterstützt die Deutung mit vielen Nahaufnahmen, die das schauspielerische Talent der Sänger, sofern vorhanden, gut zum Ausdruck bringen.
Der Zuschauer/hörer kann sich also voll und ganz auf das Operngeschehen und die Musik konzentrieren, und dort wird ihm hohes Niveau geboten. Read More →