Giuseppe Verdi: Rigoletto; Diana Damrau (Gilda), Piotr Beczala (Duca), Zeljko Lucic (Rigoletto), Oksana Volkova (Maddalena), Stefan Kocan (Sparafucile),Metropolitan Opera Orchestra and Chorus, Michele Mariotti; Regie: Michael Mayer; 1 DVD Deutsche Grammophon 0734935; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2/13 (151') – Rezension von Remy Franck

Verdis ‘Rigoletto’ haben Regisseure schon oft mehr oder weniger erfolgreich aus dem Mantua des 16. Jahrhunderts in moderne Zeiten und völlig neue Umgebungen verlegt. Der Stoff verträgt relativ viel, und auch wenn Michael Mayer seine Inszenierung im Las Vegas der Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts spielen lässt, bliebe er in einem akzeptablen Rahmen, wäre da nicht ein gravierender Fehler: Er macht aus Rigoletto einen Barkeeper, so weit so gut, aber keinen Krüppel und keinen ‘Hofnarren’. Und damit nimmt er der Figur wesentliche, grundlegende Komponenten, die Rigolettos ganzes Handeln und Denken und seine außergewöhnliche Fürsorge für seine Tochter Gilda bestimmen und erklären. Read More →

Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 2 op. 36; Wiener Symphoniker, Harke de Roos; 1 CD Gramola 98985; 9/10 (46'33) – Rezension von Remy Franck

Zunächst fragt man sich, wie Harke de Roos bei dem doch zügigen Dirigieren der ersten paar Minuten des ersten Satzes der Zweiten Symphonie Ludwig van Beethovens auf die sechsundvierzigeinhalb Minuten kommen soll, die auf dem Back-Cover angekündigt sind und uns neugierig machten. Doch bald schon ist es vorbei mit Zügigkeit, der Dirigent zieht die Bremse, und das nicht nur ein klein wenig. Was ist also hier los? Read More →

Ludwig van Beethoven: Missa Solemnis op. 123; Marlis Petersen, Sopran, Elisabeth Kullman, Mezzosopran, Werner Güra, Tenor, Gerald Finley, Bariton, Netherlands Radio Choir, Royal Concertgebouw Orchestra, Nikolaus Harnoncourt; 1 Blu-ray c-major 712704; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; 2012 (99') – Rezension von Remy Franck

Mehrere Charakteristiken fallen einem sofort auf bei dieser Missa Solemnis: die Transparenz und die Klarheit des symphonisch-vokalen Klangbilds, die Ausgewogenheit der Darstellung und der breite Atem, mit dem Harnoncourt den feierlichen Charakter der Komposition maximal betont, und gleichzeitig Beethovens Verhältnis zu Gott in ein meines Erachtens richtiges Licht rückt: Es ist eine durchaus dramatische Haltung, ein Ringen um Gott und um den Glauben. Der Wiener Klerus hatte zur Missa Solemnis eine ehe negative Haltung, weniger wohl wegen der Musik, als vielmehr wegen der Zweifel, die man an Beethovens Religiosität hegte. Read More →

Giuseppe Verdi: Un ballo in maschera; Francesco Meli (Riccardo), Vladimir Stoyanov (Renato), Kristin Lewis (Amelia), Elisabetta Fiorillo (Ulrica), Serena Gamberoni (Oscar), Filippo Polinelli (Silvano), Antonio Barbargallo (Samuel), Enrico Rinaldo (Tom), Cosimo Vassallo (Un giudice), Enrico Paolillo (Un servo), Orchestra e Coro del Teatro Regio di Parma, Gianluigi Gelmetti; Inszenierung: Pierluigi Samaritani & Massimo Gasparon; 1 Blu-ray C Major 724208; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; Live 10/11 (138'+11') – Rezension von Remy Franck

Verdis ‘Un Ballo in Maschera’ aus Parma ist traditionelles Operntheater auf hohem musikalischem Niveau. Pierluigi Samaritani und Massimo Gasparons Produktion mag klassisch sein, aber sie entspricht wenigstens dem Geist der Oper und ist opulent in der Ausstattung.

Der Tradition der Inszenierung entspricht das Musikalische: Operntheater, wie es sein soll, mit einem guten Dirigenten, der sein Handwerk versteht und mit einem ausgeprägten Sinn für die Dramatik der Musik dirigiert. Gianluigi Gelmetti führt Orchester und Chor sicher durch die anspruchsvolle Partitur. Nicht ganz so positiv sieht es auf Sängerseiten aus. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7; Berliner Philharmoniker, Sergiu Celibidache; Dokumentation: The Triumphant Return, Film von Wolfgang Becker; 1 Blu-ray EuroArts 2011404; Bild 16:9; Stereo; Live 4/92 (144') - Rezension von Remy Franck

Da es von Celibidache gar nicht so viel Video-Dokumente gibt, ist diese Veröffentlichung schon per se etwas ganz Besonderes. Hinzu kommt, dass sie uns den Dirigenten im Alter von 80 Jahren an der Spitze jenes Orchesters zeigt, mit dem er nach dem Kriege Erfolge feierte und von dessen Pult er 1952 fast ganz und 1954 definitiv verdängt wurde. Daher auch der Titel der Dokumentation: ‘The Triumphant Return’. Read More →

Philippe Jarroussky - La voix des rêves, Greatest Moments in Concert; Monteverdi, Händel, Hasse, Vivaldi, Porpora, Piazzolla, Schostakowitsch, Massenet, Hahn, Caldara, Sances, Lekeu, Salvador, Satie, Strozzi, Anonymus; Philippe Jaroussky , Marie-Nicole Lemieux , Nuria Rial , Jérôme Ducros, Gautier Capuçon, Quatuor Ebène, Le Concert d’Astrée, L’Arpeggiata, Ensemble Matheus, Concerto Köln, Ensemble La Fenice, Ensemble Artaserse, Le Cercle de l’Harmonie, Jérémie Rhorer, Jean Tubéry, Emmanuelle Haïm, Christina Pluhar; 1 DVD Virgin Classics 602665; Image 16:9; Stéro et surround; 2006-12 (161') – Critique de Rémy Franck

Pour consoler ceux qui ne pourront entendre Jaroussky en public durant son année sabbatique, voici un DVD (en complément aux 2 CD publiés par Virgin) qui, en deux heures et 40 minutes, présente le contre-ténor en concert à Paris, Ambronay, Verbier, Munich ou au Château de Versailles, de 2006 à 2012. Les airs, assemblés de façon un peu aléatoire, nous font évidemment succomber une fois de plus à l’art de Philippe Jaroussky, à sa ferveur comme à sa tendresse, à son élégance comme à son émotion. Read More →

G. Puccini: La Bohème; Diego Torre, Vasilij Ladjuk, Marita Solberg, Jennifer Rowley, Giovanni Battista Parodi, Norwegian National Opera Orchestra, Evind Gullberg Jensen; Inszenierung: Stefan Herheim; 1Blu-ray Electric Picture EPC02BD; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; 2/12 (127') - Rezension von Remy Franck

Zwischen Traum und Realität, zwischen Tradition und Moderne schwenkt Stefan Herheims skurrile Bohème-Inszenierung hin und her: Mimi stirbt an Krebs, umgeben von Krebskranken in einer Klinik. Und wo das Klinikkonzept nicht funktioniert – wenn man denn überhaupt glaubt, dass es auch nur streckenweise funktionieren könnte – wird ins ‘Normale’, ins Paris der Bohème zurückgeschaltet, wenngleich immer wieder der Krebs auch die Oper zerfrisst, bis hin zum Kind, das barhäuptig vom Klinikbett nach Parpignols ‘gioccatoli’ verlangt, und der Tod in vielen Rollen auftaucht. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives