Johannes Brahms: Serenade Nr. 2 op. 16, Alt-Rhapsodie op. 53, Symphonie Nr. 2; Sara Mingardo, Chor des Bayerischen Rundfunks, Lucerne Festival Orchestra, Andris Nelsons; 1 DVD Accentus ACC20325; Stereo & Surround; Bild 16:9; Live 2014 (109') – Rezension von Remy Franck

Andris Nelsons beginnt sein Brahms-Programm mit einer Delikatesse, einer absolut faszinierenden Interpretation der 2. Serenade, einem Werk, mit dem sich der junge Brahms ängstlich auf die Symphonie vorbereitete. Andris Nelsons gestaltet es überaus feinfühlig und wirklich kammermusikalisch. In den langsamen Teilen bringt er die Musik zum Schweben – wobei etliche Flügelschläge durchaus belebend wirken -, in den schnelleren dramatisiert er gerade genug, um dem Charakter des Werks nicht zu schaden und doch viel Lebendigkeit zu erreichen. Auch dunklere Gedanken fließen ganz logisch und intensiv ein. So inspiriert hat man dieses Werk wohl selten gehört. Read More →

Georg F. Händel: Admeto; Matthias Rexroth (Admeto), Romelia Lichtenstein (Alceste), Mechthild Bach (Antigone), Tim Mead (Thrasymedes, Raimund Nolte (Hercules), Melanine Hirsch (Orindo), Gerd Vogel (Meraspe), Howard Arman/Axel Köhler (Stimme, Statue), Händelfestspielorchester Halle, Howard Arman; Inszenierung: Axel Köhler; 1 Blu-ray, 2 DVDs, 2 CDs Arthaus Musik 109067; Stereo & Surround; Bild 16:9; Live 2006 (196') – Rezension von Norbert Tischer

Dass ‘Admeto’ zu den schönsten der Opern gehört, die Händel in der zweiten Hälfte der 1720er Jahre verfasst hat, ist bereits seit der Einspielung unter Alan Curtis bekannt. Auch bei den hallischen Händel-Festspielen erfreut sich die Oper einiger Beliebtheit: Vor einigen Jahren stand sie unter der kompetenten Leitung Christophe Roussets auf dem Programm, 2006 wurde sie von Countertenor Axel Köhler dazu genutzt, sich in seiner neuen Lieblingsrolle als Opernregisseur zu präsentieren. Read More →

Jean Sibelius: Symphonien Nr. 1, 2, 5 & 7; Wiener Philharmoniker, Leonard Bernstein; 1 Blu-ray C-Major 732404; Bild: 16:9 / 4:3; Stereo & Surround; Live1986-90 (166') – Rezension von Remy Franck

Diese vier Sibelius-Symphonien sind nicht im Zyklus entstanden – daher sind sie vielleicht auch so verschieden. Die Erste wurde Ende Februar 1990 aufgenommen, also 7 Monate vor Bernsteins Tod. Es ist die energetischste der vier. Die Zweite wurde im Oktober 1986 eingespielt, die Fünfte ein Jahr später und die Siebte im Oktober 1987. Read More →

Pietro Mascagni: Cavalleria rusticana; Ruggiero Leoncavallo: Pagliacci; José Cura, Paoletta Marrocu, Liliana Nikiteanu, Fiorenza Cedolins, Luigi Perego, Chor und Orchester des Opernhauses Zürich, Stefano Ranzani; Grischa Asagaroff, Regie; 1 Blu Ray Arthaus Musik 109 170; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2009 (151') – Rezension von Remy Franck

Die beiden Kurzopern ‘Cavalleria rusticana’ und ‘Pagliacci’ spielen in dieser Zürcher Inszenierung in einer arenaartigen Bühnenkonstruktion in grau-strengem Rahmen. Das Halbrund, das damit geschaffen wurde, ist zweckdienlich und erlaubt es dem Regisseur, sich auf die Personenführung zu konzentrieren, die von durchaus guten Einfällen zeugt. Read More →

Giuseppe Verdi: La Traviata; Diana Damrau (Violetta), Francesco Demuro (Alfredo), Ludovic Tézier (Germont), Anna Pennisi (Flora), Cornelia Oncioiu (Annina), Kevin Amiel (Gastone), Fabio Previati (Il Barone Douphol), Igor Gnidii (Il Marchese d’Obigny), Nicolas Testé (Dottore Grenvil), Orchestre et Chœur de l’Opéra National de Paris, Francesco Ivan Ciampa; 1 DVD Erato 2564616650; Stereo & Surround; Bild 16:9; Live 2014 (145') - Rezension von Remy Franck

Vorab sei klar gestellt, dass diese ‘Traviata’ von Benoît Jacquot mit größtem Respekt für Giuseppe Verdis Vorgaben inszeniert wurde und dennoch nicht altmodisch wirkt. Die Dekoration besteht aus zwei überdimensionalen Elementen, einem Bett im ersten und letzten Akt und einem Baum im zweiten. Deren im Theater möglicherweise aufdringliche Präsenz umgeht eine sehr mit Close-Ups arbeitende Kameraführung im Videofilm, auch wenn es unverständlich bleibt, dass die Filmcrew kein Ersatzmaterial hatte, um verwackelte und unscharfe Einstellungen zu vermeiden. Read More →

Klassik und Kalter Krieg; Argumentation von Thomas Zintl; 1 DVD Arthaus Musik 101793; Bild 16:9; Stereo; 2009 (52') – Rezension von Remy Franck

Als die Mauer gebaut wurde, bekam Peter Schreier ein Engagement an die Deutsche Staatsoper Berlin. Für ihn war die Mauer ‘ein Segen’. Diese Aussage ist nicht die einzige im Film von Thomas Zintl, die aufhorchen lässt. Read More →

Agitato; Vivaldi: Agitata da due venti; Araia: Cadro ma qual si mira; Telemann: Sonate D-Dur; Händel: Suite D-Dur; Ligeti: Mysteries of the Macabre; Kagel: Morceau de Concours; Dubrovay: Trompetenkonzert Nr. 3; Erickson: Kryl; Tamas Palfalvy, Franz Liszt Chamber Orchestra; 1 CD Berlin Classics 0300682BC; 06/2015 (60'04) – Rezension von Remy Franck

Tamas Palfalvi, 24 Jahre, Gewinner des 2014 erstmals vergebenen Fanny-Mendelssohn-Förderpreises, ist neben Gabor Boldoczki ein weiterer ungarischer Trompeter, der aufhorchen lässt. Er beeindruckt auf seiner Debüt-CD mit stupender Virtuosität in einem Programm, das Werke aus der Zeit des Barock und der Moderne enthält, darunter das kuriose, clowneske ‘Kryl’ von Robert Erickson, das den Trompeter nicht nur instrumental, sondern auch stimmlich herausfordert. Read More →

Arrigo Boito: Mefistofele; Samuel Ramey, Gabriela Benackova,Dennis O'Neill, Judith Christen, Daniel Harper; Chorus and Orchestra of the San Francisco Opera, Maurizio Arena; Robert Carsen 1 Blu-ray Arthaus Musik 109148; Stereo; Bild 4:3; 1989 (160') – Rezension von Remy Franck

Arrigo Boitos ‘Mefistofele’ ist keine Oper, die oft in den Programmen zu finden ist. Dabei ist sie durchaus ein Meisterwerk mit viel effektvoller und packender Musik. Umso verbrecherischer ist das, was sich de San Francisco Opera auf dieser DVD leistet: ein inkompetenter, des Atmens unfähiger Dirigent, der die Musik in grauenvoller Weise verschlampt, ein Orchester, dessen Niveau von keinem drittrangigem europäischen Provinzorchester zu unterbieten ist, amateurhafte Chöre… die ganze Kraft des imposanten Prologs verpufft und hinterlässt den Zuschauer derart verärgert, dass er kaum noch Lust hat, sich den Rest anzuschauen. Read More →

Richard Wagner: Tannhäuser (Pariser Fassung); René Kollo (Tannhäuser), Jan-Hendrik Rootering (Hermann, Landgraf von Thüringen), Bernd Weikl (Wolfram), Claes H. Ahnsjö (Walther), Nadine Secunde (Elisabeth), Waltraud Meier (Venus) u.a., Chor der Bayerischen Staatsoper (Einstudierung: Udo Mehrpohl), Bayerisches Staatsorchester, Zubin Mehta; Regie: David Alden, Bühnenbild: Roni Toren, Kostüme: Buki Schiff, Bildregie: Brian Large; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109154; Bild 4:3; Stereo; 1994 (193‘) - Rezension von Norbert Tischer

Barbusige Schönheiten im Löwenfell, menschenartige Schnabelwesen, Ritter mit kahlen Köpfen und Zwerge, die riesige Steine schleppen. Unter David Aldens Regie wird Wagners ‘Tannhäuser’ zur albtraumhaften Reise ins Innere des sinnsuchenden Künstlers. Schon während des Vorspiels entstehen aus den trüben Gedanken des Titelhelden seltsame Fabelwesen. Allesamt der Bilderwelt eines Hieronymus Bosch entsprungen schleppen sie das Interieur der ersten beiden Aufzüge ins Blickfeld: Eine Türe, durch die Tannhäuser in den Venusberg und zur Wartburg gelangt, ein Tisch auf dem sich zunächst die Liebesgöttin räkelt. Read More →


Antonin Dvorak: Rusalka; Eilene Hannan, Ann Howard, Rodney Macann, John Treleaven, Phyllis Cannan, Chorus and Orchestra of the English National Opera, Mark Elder; Inszenierung: David Pountney; 1 Blu-ray Arthaus-Musik 109150; Bild 4:3; Stereo; 1986 (159') – Rezension von Remy Franck

‘Rusalka’, Dvoraks großer Opernerfolg, der das Foquetsche Märchen ‘Undine’ mit Elementen aus Andersens ‘Kleiner Meerjungfrau’ und Hauptmanns Märchendrama ‘Die versunkene Glocke’ verknüpft, jene klangfarbige Märchenwelt um Nixen, Wassergeister und Elfen wird von David Pountney in ein Kinderheim viktorianischen Stils verlegt. Rusalka ist ein an der Schwelle zur Frau stehendes junges Mädchen, das von der ersten Liebe träumt. Read More →

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