Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245; Camilla Tilling, Sopran, Magdalena Kožená, Alt, Topi Lehtipuu, Tenor, Mark Padmore Tenor, Evangelist, Roderick Willliams, Bass, Jesus, Christian Gerhaher, Bariton, Christus, Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle; Peter Sellars, Inszenierung; 2 DVDs (1 Blu Ray) BPH 120011; Bild 16:9; Stereo & Surround; Live 2/14 (135' + 58') – Rezension von Remy Franck

Auf das Placet der Bis repetita vertrauend, hat Peter Sellars, nach dem überwältigenden Erfolg seiner inszenierten Matthäus-Passion in der Berliner Philharmonie, Bachs Johannes-Passion nach dem gleichen Muster auf die Bühne gebracht. Eine Neuauflage mit neuen Ideen und einigen Einfällen, die ins ‘déjà vu’ gehören, aber generell ist diese Johannes-Passion keine Bildkopie der Matthäus-Passion. Read More →

Gioacchino Rossini: L’Italiana in Algeri; Alex Esposito (Mustafà), Mariangela Sicilia (Elvira), Raffaella Lupinacci (Zulma), Davide Luciano (Haly), Yijie Shi (Lindoro), Anna Goryachova (Isabella), Mario Cassi (Taddeo), Orchestra & Coro del Teatro Comunale di Bologna, José Ramon Encinar; Regie: Davide Livermore; 1 Bluray Opus Arte OA BD7148 D; Bild 16:9; Stereo & Surround, 2013 (153 min) – Rezension von Manuelo Ribeiro

Die Themen der Ouvertüre zu ‘L‘Italiana in Algeri’ sind weithin bekannt, die ganze Oper jedoch nicht. Dem Libretto von Angelo Anelli liegt die legendäre Erzählung von Roxelane zugrunde, dem schönen Sklavenmädchen des türkischen Herrschers Süleyman des Prächtigen aus dem 16. Jahrhundert, sowie möglicherweise auch einige zeitnahe reale Ereignisse, so der Fall der jungen Mailänderin Antonietta Suini, die 1805 von algerischen Piraten entführt worden war. Read More →

Johann Strauss: Simplicius; Michael Volle, Martin Zysset, Rolf Haunstein, Elizabeth Magnuson, Pjotr Beczala, Louise Martini, Chor und Orchester des Opernhauses Zürich, Franz Welser-Möst; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108127; Bild 16:9; Stereo; Live 10+11/99 (132) – Rezension von Remy Franck

Johann Strauss II. war zwar in seine Oper/Operette ‘Simplicius’ verliebt, aber ein Publikumserfolg wurde sie nicht einmal zu seinen Lebzeiten. Das Werk endigte derart vernachlässigt, dass es verloren ging und erst in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts wieder gefunden wurde. Eine mühselige Rekonstruktion ging der Aufführungsserie im Zürcher Opernhaus voraus, die wiederum die Gelegenheit bot, einen guten Videofilm herzustellen. Read More →

A Recital with Renée Fleming: Vienna at the Turn of the 20th Century; Renée Fleming, Sopran, Maciej Pikulski, Klavier; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108 117; Stereo & Surround; Bild 16:9; 2012 (88 min) – Rezension von Manuel Ribeiro

Wien um die Jahrhundertwende, so lautet das Moto dieses Live-Mitschnittes vom 11. Dezember 2012 aus dem Goldenen Saal des Musikvereins in Wien. Wien war zur Jahrhundertwende nicht nur die Hauptstadt des österreichischen Reiches, sondern auch eines der kreativsten Zentren Europas: Wien zur Zeit von Expressionismus, Psychoanalyse und Frauenbewegung, vor der Blütezeit von Schallplatte, Film und Rundfunk. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni; Mariusz Kwiecien, Alex Esposito, Malin Byström, Alexander Tsymbalyuk, Antonio Poli, Veronique Gens, Elizabeth Watts, Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden, Nicola Luisotti; Regie: Kaspar Holten; 1 Blu-ray Opus Arte OA BD7152-D; Bild 16:9; Stereo & Surround; 2/14 (182') – Rezension von Remy Franck

Kaspar Holten hat seinen ‘Don Giovanni’ ins 19. Jahrhundert verlegt und als Bühne steht ihm eine riesige Wand mit Türen und Treppen zur Verfügung. In diesem quasi abstrakten Raum, der mit Projektionen symbolisch bereichert wird, lässt er seine Sänger agieren. Das ist alles sehr effizient und erlaubt es dem Zuschauer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf das Korrupte der Figur Don Giovannis, auf die düstere Kraft, die diese Oper beherrscht, deren Stimmungen Musik und Bühne in wechselseitiger Wirkung zum Ausdruck bringen, abschwächen oder steigern… Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 7; Simon Bolivar Symphony Orchestra of Venezuela, Gustavo Dudamel; 1 CD Deutsche Grammophon 4791700; 3/12 (78'52) – Rezension von Remy Franck

Gustav verträgt ja eigentlich viel, aber Gustavo tut sich schwer mit ihm. Nach Fehlschlägen in der Fünften, der Achten und der Neunten hat er sich die Siebte vorgenommen und dirigiert wiederum munter daran vorbei. Diese schwierige, unergründbare Symphonie, die große Dirigenten meiden, weil sie fürchten, die Musik ins Leere laufen zu lassen, hat sich Dudamel gewiss nicht offenbart. Read More →

Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel; Alfred Muff (Peter), Gabriele Lechner (Gertrud), Liliana Nikiteanu (Händel), Malin Hartelius (Gretel), Chor und Orchester der Zürcher Oper, Franz Welser-Möst; Regie: Frank Corsaro; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108135; Bild 16:9; Stereo & Surround; 1999 (105') – Rezension von Remy Franck

Diese Zürcher Produktion von ‘Hänsel und Gretel’ hätte in dem wirklich bezaubernden Bühnenbild von Maurice Sendak eigentlich eine prächtige Aufführung dieser beliebten Oper werden können. Leider zeichneten neben Sendak zwei Herren dafür verantwortlich, die die Oper überfrachteten und ihr dadurch viel von ihrem Charme stahlen. Read More →

Igor Stravinsky/ C.F. Ramuz: L'Histoire du Soldat; Musikalische Leitung: David Porcelijn, Nederlands Dans Theater, Choreographie: Jiry Kylian; Design: John MacFarlane, Bildregie: Torbjörn Ehrnvall; 1 Blu-ray Arthaus Musik 108 134; Stereo; Bild 4:3; Gespr.Text: Französisch; Untertitel: GB, D; 1998 (51') – Rezension von Remy Franck

Igor Stravinskys Tanzmelodram ‘L’Histoire du Soldat’ wird in einer brillanten Aufführung des ‘Nederlands Dans Theater’ eindringlich interpretiert von Tänzern, die auch schauspielerisch exzellent sind, in einer Choreographie, die phantasievoll mit dem Inhalt des Stückes umgeht, und die karge Dekoration effizient in die Tanz-Pantomime einbezieht, ja sie sogar mit tanzen lässt. So ergibt sich eine phänomenal wirkungsvolle Einheit aus Musik, Tanz, Schauspiel, Lichteffekten, die den ganzen Facettenreichtum dieser einzigartigen Werks, das die ‘Condition humaine’ hier in beispielhaft kondensierter Form vor Augen und, musikalisch auch vor Ohren führt.

In Jiri Kylian’s choreography Stravinsky’s theatrical-musical ‘Histoire du soldat (The Soldier’s Tale) is getting a phenomenal unity of music, dance, play and light.

Die Gretchenfrage; Schubert: Auszüge aus Rosamunde & Ave Maria; Verdi: Auszüge aus Composizioni da camera & Otello; Schuman: Genoveva (Ausz.); Berlioz: La Damnation de Faust (Ausz.); Gounod: Faust (Ausz.); Dokumentation über Annette Dasch: That Is Why Music Is The Most Important Thing; Annette Dasch, Münchner Rundfunkorchester, Marc Piollet 1 Blu-ray EuroArts 2059934; Stereo & Surround; Bild 16:9; 2011 (120') – Rezension von Remy Franck

Das Konzert ‘Die Gretchenfrage’ mit Annette Dasch beleuchtet das Thema ‘Bekannte weibliche Charaktere in Krisensituationen’. An dem Abend der Aufzeichnung befand sich freilich vor allem die Stimme von Annette Dasch in der Krise. Technisch mangelhaft, farblos, matt und ausdrucksschwach kann sie eigentlich in keinem der Programmteile begeistern. Das nicht wirklich informative Portrait, das ebenfalls auf der Videodisc enthalten ist, rettet die Produktion nicht. Passons outre.

This program is aimed to show female characters in a life crisis. Alas, its above all Annette Dasch’s voice which is in a crisis. Technically inconsistent, colorless mat and bland it’s really not inspiring. The documentary is not significant enough to save the disc from artistic failure.

 

PRESSLERS GEBURTSTAGSKONZERT
Am 29. Januar 2014 feierte Menahem Pressler seinen 90. Geburtstag mit dem ‘Orchestre de Paris’ unter Paavo Järvi. Er spielte Mozarts Klavierkonzert Nr. 23 KV 488, und niemand, der im Konzert dabei war oder sich diese Videodisc ansieht, wird Presslers Alter bestreiten. Zwei Jahre zuvor hatte er mit denselben Partnern das 27. Konzert KV 595 aufgenommen, wesentlich fähiger noch zu diversifizierender Gestaltung und auch etwas präziser als im KV 488. Hauptmerkmal beider Aufnahmen ist Presslers Kunst, Mozart in völliger Natürlichkeit poetisch werden zu lassen. Ein schönes Dokument über eine Klavierlegende, bereichert durch ein Gespräch von Pressler und Järvi über Mozart (EuroArts 20598849). Read More →

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