Ohne Arme Horn spielen zu wollen war für Felix Klieser von Kindesbeinen an der sehnlichste Wunsch. Mit viel Willenskraft, viel harter Arbeit und genau so viel Talent hat er es inzwischen in die erste Reihe der deutschen Hornsolisten geschafft. Die Ventile seines auf einem speziellen Ständer ruhenden Instruments bedient er mit den Zehen des linken Fußes. Und was andere Hornisten erreichen, wenn sie die rechte Hand in den Trichter stecken, um den Klang zu verändern, muss er allein mit Mund, Lippen und Atem schaffen. Read More →
Bachs Goldberg-Variationen hören nicht auf, zu inspirieren. Diesmal haben sie den belgischen Interpreten Philippe Thuriot dazu verführt, das BWV 988 mit allen Wiederholungen auf dem Akkordeon einzuspielen. Thuriot braucht für seine Wiedergabe 84 Minuten, und es ist bewundernswert, wie toll er diese Musik wiedergibt. Read More →
Keine Hyde Park-Rede ist das: Die vierte Folge des Beethoven-Sonaten-Gesamtaufnahme durch den australischen Pianisten James Brawn (44) zeigt die Ernsthaftigkeit des interpretatorischen Ansatzes. Brawn spielt nicht, um zu zeigen, was Beethoven ist, sondern er spielt Beethoven. Er hält keine Rede, um uns zu überzeugen, sondern er benutzt die ihm zur Verfügung stehende Rhetorik im Sinne einer intelligent konzipierten dramatischen Darstellung, die Beethoven Beethoven sein lässt. Read More →
Ernö Dohnanyi hat sein erstes Quintett seinem großen Vorbild Johannes Brahms gewidmet. Das Frühwerk trägt viele Brahms’sche Züge: ein kompakter Klang, dunkel gefärbt, in heiter-melancholische Stimmungen getaucht. Das Trio ‘Nota Bene’ lässt uns vor allem aber an der jugendlichen Frische der Musik teilhaben: mit schönem, lyrischem Schmelz im tief-romantischen Allegro-Kopfsatz und einem unbeschwerten, belebten Musizieren im Scherzo. Read More →
Diese CD ist ungemein spannend! Die drei Werke erlangen in den Interpretationen des Signum Quartetts etwas Geheimnisvolles, mitunter auch Angstvolles. Um so zu spielen, so zu erzählen, braucht es auf Seiten der Interpreten eine tiefe affektive Bindung zum Notenmaterial, aber auch eine geistige Vorbereitung, welche die Komplexität der Anforderungen klar und vor allem die Ereignisse zwischen Beginn und Ziel deutlich werden lässt. Read More →
DRAMATIK UND SPIRITUELLE TIEFE
Profil legt die alte Einspielung des Mozart-Requiems durch Karl Richter wieder auf. Sie wurde zuvor auf anderen Labels veröffentlicht, aber wer sie damals verpasste, sollte sie sie nicht entgehen lassen. Die Aufnahme entstand im November 1961. Es singt der Münchener Bach-Chor, es spielt das Münchener Bach-Orchester. Read More →
Kräftig und doch von größter Natürlichkeit: Die Anschlagskunst der amerikanischen Pianistin Ingrid Jacoby haben wir schon mehrmals bewundern können, und diese Neuaufnahme mit den Mozart-Konzerten Nr. 21 und 23 bestätigt unsere Eindrücke. Nichts Verzärteltes gibt es hier, sondern ein in manuellen Dingen durchgehend souveränes Spiel mit einer intelligenten Disziplin in Dynamik und Farben. Read More →
Mit dem Erlös aus Benefizkonzerten in seiner Heimatstadt Portland (US-Bundesstaat Maine) hatte John Knowles Paine in Berlin studiert. Drei Jahre blieb er dort, von 1859 bis 1861. Als er in die Heimat zurückkehrte, wurde er Organist und Komponist in Boston und der erste Professor für Musik an der Harvard Universität. Nach einer ersten CD dirigiert JoAnn Falletta drei weitere seiner Kompositionen. Read More →
Parallel zur Wiederaufnahme des Balletts ‘Legende der Liebe’ des aserbaidschanischen Komponisten Arif Melikov (*1933) im Moskauer Bolschoi-Theater präsentiert Melodiya die Aufnahme der Ballettmusik unter Valery Gergiev. Diese Einspielung stammt von 1988, und nicht von 1968, wie angegeben. Read More →
Claudio Monteverdi hat nie eine Markus-Vesper komponiert. Rinaldo Alessandrini deutet mit dem Titel nur eine mögliche Feier, eine mögliche Festmusik an, wie sie Monteverdi durchaus für das prachtvolle venezianische Gotteshaus konzipiert haben könnte. Ein legitimes Prozedere, da man für diese Epoche der Musikgeschichte zum Teil auf Spekulationen und Mutmaßungen angewiesen ist. Rinaldo Alessandrini hat hier jedoch nicht willkürlich einen Cocktail Monteverdischer Musik zusammengemixt, er bewegt sich sehr wohl auf gesichertem Fundament und tut das überdies festen Schrittes. Read More →