Ildar Abdrazakov (38) ist ein russischer Bass mit baritonaler Höhe und einer wohlklingend reichen, kernigen Stimme. Vokalführung, Stimmfokussierung, Atemregulierung, Intonation und Dynamik sind hervorragend. Mit diesem beeindruckenden Recital bekräftigt er unsere gute Meinung von ihm als einer der besten Bässe unserer Zeit. Read More →
Gerade bei Shostakovichs letzten Symphonien habe ich mir angewöhnt, mir vor jeder neuen Produktion zunächst die entsprechende Aufnahme unter Dmitri Kitajenko anzuhören. Leider führt das immer zu mehr oder weniger negativen Erfahrungen mit den Neuaufnahmen. Das ist auch bei dieser letzten CD aus Vasily Petrenkos generell sehr gutem Shostakovich-Zyklus der Fall. Read More →
Das Zusammentreffen von Maria Joao Pires und Sir John Eliot Gardiner hätte man sich etwas wagemutiger gewünscht. Pires spielt das Schumann-Konzert bestechend schön und mit viel Sinn für Dynamik und Virtuosität. Gardiner und das ‘London Symphony Orchestra’ begleiten engagiert und hellhörig. Read More →
« Ich habe das erste Mal komponiert oder improvisiert als ich 3 oder 4 Jahre alt war …. mit den Deckeln der Kochtöpfe. Ich erinnere mich ganz genau, dass sie verschiedene Größen hatten, und ich versuchte, verschiedene Klänge zu bekommen. Mit sieben habe ich angefangen, Klavier zu spielen und schrieb dann gleich kleine Lieder für meine Mutter. Ich habe sie ihr nie gezeigt, aber sie waren für meine Mutter. In meiner Studienzeit fühlte ich mich als Griechin in Deutschland ein bisschen eingeengt und ließ das Komponieren erst einmal sein. Read More →
Den Bruckner-Zyklus setzen Young und ihr Orchester mit der 6. Sinfonie fort, die auch als Bruckners ‘Pastorale’ gilt und zu seinen populärsten Kompositionen zählt. Bruckner selbst bezeichnete die Sinfonie launig als seine ‘keckste’. Bei Simone Young finde ich weder das eine noch das andere. Read More →
Nein, so richtig warm werden wir mit Naganos Beethoven nicht. Weder die bisher erschienenen Symphonien noch die Klavierkonzerte konnten uns vollends überzeugen. Interpretatorisch ist in den letzten Jahrzehnten zuviel passiert, als dass uns ein derart harmloser Beethoven noch begeistern könnte. Read More →
Die Hälfte dieses Programms aus der Zeit der Stilwende von der Renaissance zum Barock besteht aus Werken von Andrea Falconieri, einem italienischen Lautenspieler, Sänger und Komponisten, der 1585 geboren wurde und 1656 bei einer Pestepidemie umkam. Falconieri wie auch die anderen Komponisten, deren Musik wir zu hören bekommen, wirkten an italienischen und spanischen Adels- oder Königshöfen und schrieben viel Gelegenheitsmusik, darunter besonders viele Kompositionen für höfisches Tanzen, die hier abwechselnd mit Sonaten, Toccaten, Fantasien und Ricercares gespielt werden. Read More →
Die Pianistin Mari Kodama geht in ihrem Einführungstext ausführlich auf das Interpretationskonzept ein, das dieser Gesamteinspielung der Beethoven-Konzerte zugrunde liegt. Es ging ihr darum, so heißt es, einen warmen, humorvollen und leichten Beethoven vorzustellen. Dieses Konzept geht dann auch größtenteils auf, wenngleich ich im 4. Konzert die Poesie und im Fünften die vorwärtsdrängende Dramatik vermisse. Read More →
Dass er ein genuiner Brahms-Interpret ist, braucht der Brite Jonathan Plowright nicht mehr zu beweisen. Diese CD ist daher eine überzeugende Bestätigung. Die Clara Schumann gewidmete Zweite Sonate, die mitten in die Arbeit der erst ein Jahr später beendeten Ersten Sonate fiel, hat andere Pianisten zu rein auf Virtuosität ausgerichteten Interpretationen geführt. Plowright aber differenziert das hoch komplexe Werk sehr gut und bringt dessen zarte und zum Teil auch melancholischen Stimmungen sehr gut zum Ausdruck. Read More →
Seit der Aufnahme der Beethoven-Sonaten durch Friedrich Kleinhapl und Andreas Woyke habe ich diese Werke nicht mehr mit so viel Freude gehört wie in dieser Neueinspielung mit dem französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras und dem russischen Pianisten Alexander Melnikov. Auch sie sorgen für erlebnisreiches Hören, mit viel Virtuosität und, darin eingebettet, wunderbar zärtlichen langsamen Sätzen und immer wieder unerwarteten Akzenten und dynamischen Delikatessen. Read More →