Robert Schumann: Symphonie Nr. 3 Es-Dur, Rheinische; Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52; Symphonische Studien op. 13 (Orch. P. Tchaikovsky); Royal Philharmonic Orchestra, Dirk Joeres; 1 CD Héritage HTGCD 272; 1995,1999,2003 (59'10) – Rezension von Remy Franck

Uihhh, der geht in den Bauch, dieser erste Satz der Rheinischen! Wohl ist es kein Sturm, aber doch ein unruhiger Wellengang, der das Boot ganz schön zum Schaukeln bringt! Dabei versucht man, sich an der Vielzahl der Melodielinien festzuhalten, die Dirk Joeres in dieser an Transparenz kaum zu überbietenden Aufnahme vor uns ausbreitet, aber wenn man glaubt, etwas fixiert zu haben, ist das Ohr schon beim nächsten Motiv. Read More →

César Franck: Violinsonate A-Dur, Edward Grieg: Violinsonate Nr. 3 c-Moll op. 45; Antonin Dvorak: Romantische Stücke op. 75 für Violine & Klavier; Renaud Capucon, Violine, Khatia Buniatishvili, Klavier; 1 CD Erato 0825646250189; 2014 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Es ist vor allem Renaud Capuçons sensuelle Geige, die auf dieser CD für glutvolle Interpretationen sorgt. Wenn der erste Satz der Franck-Sonate auch noch relativ ruhig erklingt, so brodelt es im zweiten ganz gewaltig. Es bestätigt sich aber auch der Eindruck, dass es Capuçon ist, der führt, der prägt, der die Gangart und den Ausdruck vorgibt. Read More →

Gaetano Donizetti: Aristea; Andrea Lauren Brown (Aristea/Cloe), Sara Hershkowitz (Filinto), Caroline Adler (Corinna), Cornel Frey (Licisco), Robert Sellier (Erasto), Andreas Burkhart (Comone), Members of the Bavarian State Opera Chorus, Simon Mayr Chorus and Ensemble, Franz Hauk; 1 CD Naxos 8.573360; 2012 (59’15) – Rezension von Manuel Ribeiro

Gaetano Donizettis ‘Aristea’ wird manchmal als Mini-Oper bezeichnet, oder als szenische Kantate mit Solisten, Chor und großem Orchester. ‘Aristea’ wurde 1823 zu Ehren des Bourbonen Ferdinand I. komponiert, nach einem Libretto von Giovanni Schmidt. Naxos liefert mit dieser CD die erste Aufnahme überhaupt dieser Komposition. Read More →

Robert Schumann: Symphonien Nr. 1-4; Scottish Chamber Orchestra, Robin Ticciati; 2 SACDs Linn CKD 450; 12/13 (133') – Rezension von Remy Franck

Wenn der Hörer die Bewegungskraft einer Musik physisch spürt, wenn im Körper Bewegungsschwingungen festgestellt werden, dann hat der Interpret einen wichtigen und möglicherweise sogar richtigen Nerv getroffen. Robin Ticciatis Schumann ist ein Bewegungs-Schumann, ein Schumann, der fließt, hüpft und tanzt. Ticciati treibt aber nicht stur voran, sondern belebt die Musik auch mit subtilem Rubato und raffinierten Phrasierungen, die immer sehr frei und spontan klingen. Read More →

Contacto Tango; Gustavo Beytelmann: Cinco piezas para viola y piano (1997); Luis Borda: El viento de verdad (1996/2012); Pablo Aguirre: Liberación (2010); Miguel Varvello: Entrelazados (2007); Astor Piazzolla Dos piezas breves para viola y piano (1949), Le Grand Tango (1982), Seis estudios tanguísticos (1987); Julia Rebekka Adler, Viola, José Gallardo, Klavier; 1 Blu-ray Audio Neos PABD 11319; 2013 (76'15) – Rezension von Remy Franck

Die Bratsche von Julia Rebekka Adler passt wunderbar zum Tango-Repertoire. Mit einem etwas rauchigen, immer sensuellen und schon fast lasziven, aber auch hoch virtuosen Spiel gibt sie der Musik Herz und Seele. Über das Musikalische hinaus erfreut sich das Ohr an einer sehr raffinierten Klanggestaltung, einer breiten Farbpalette und einem ausgeprägten Sinn für eine spontan wirkende Rhythmik. Die packende Ausdruckskraft verbindet die Solistin mit einer souveränen Technik und einem wohl dosiertem Geschmack. Read More →

Giuseppe Verdi: Giovanna d’Arco; Francesco Meli (Carlo VII), Placido Domingo (Giacomo), Anna Netrebko (Giovanna), Johannes Dunz (Delil), Roberto Tagliavini (Talbot), Philharmonia Chor Wien, Münchner Rundfunkorchester, Paolo Carignani; 2 CDs Deutsche Grammophon 479 2712; 2013 (108') – Rezension von Manuel Ribeiro

‘Giovanna d’Arco’ gehört zu den anspruchvollsten, aber auch zu den eher schlecht dokumentierten Opern des jungen Verdi. Bei dieser Aufnahme haben wir es mit den umjubelten Gala-Aufführungen im Rahmen der Salzburger Festspiele aus dem Jahre 2013 zu tun. Die drei hochkarätigen Solisten Netrebko, Domingo und Meli sollten eigentlich ein Garant für Qualität sein, aber leider ist das nicht der Fall. Read More →

Johann Sebastian Bach: Sonaten & Partiten BWV 1001-1006, Valentin Silvestrov: Postludium II; Renate Eggerbrecht, Violine; 3 CDs Troubadisc 01444; 7/11 (155') – Rezension von Alain Steffen

Anfang der Neunzigerjahre gründete die Violinistin und Produzentin Renate Eggebrecht das Label Troubadisc, um seltene, unbekannte und vergessene Werke zu veröffentlichen. Parallel dazu hat sie die Serie ‘Violin Solo’ mit ihr selbst als Solistin eingeführt, die nun bei Vol. 7 und den Sonaten und Partiten BWV 1001-1006 von Johann Sebastian Bach angelangt ist. Read More →

Elisabeth Kuyper: Sonate für Violine und Klavier op. 1, Violinkonzert op. 10; Aleksandra Maslovaric, Violine, Tamara Rumiantsev, Klavier, Brno Philharmonic Orchestra, Mikel Toms; 1 CD Feminae Records CD1401; 2014 (54'32) – Rezension von Remy Franck

Die 1877 in Amsterdam geborene Elisabeth Kuyper wurde an der Hochschule für Musik in Berlin und danach von Max Bruch ausgebildet. 1905 wurde ihr als erster Frau der Mendelssohn-Preis verliehen. 1908 wurde sie ebenfalls als erste Frau Professorin für Komposition an der Berliner Musikhochschule. Read More →

Arias from Italian & French Operas (Charles Gounod: Roméo et Juliette; Ruggero Leoncavallo: I Pagliacci; Gaetano Donizetti: Lucia di Lammermoor; Giuseppe Verdi: La Traviata, Rigoletto; Georges Bizet: Carmen; Vincenzo Bellini: I Puritani; Jules Massenet: Manon; Leonard Bernstein: Candide; Sophia Brommer, Sopran, Herren des Extrachores des Theaters Augsburg, Augsburger Philharmoniker, Dirk Kaftan; 1 CD Oehms Classics OC 1808; 09/13 (58'57) – Rezension von Remy Franck

Die junge deutsche Sopranistin Sophia Brommer widmet sich auf ihrer neuen CD ‘Promessa’ Arien italienischer und französischer Opern. Mit ihrer charakteristischen, etwas herb grundierten, aber immer gut fokussierten und auch strahlend leuchtenden Stimme kann sie ein breites Repertoire singen, so wie es auf dieser Platte zu hören ist. Read More →

Ernest Bloch: Israel Symphony, Suite für Viola & Orchester; Adriana Kohutkova, Katarina Kramolisova, Sopran, Terezia Bajakova, Mezzosopran, Denisa Hamarova, Alt, Michal Macuha, Bariton, Yuri Gandelsman, Bratsche, Slovak Radio Symphony Orchestra, Atlas Camerata Orchestra, Dalia Atlas; 1 CD Naxos 8.573283; 2000/2001 (66'48) – Rezension von Remy Franck

Blochs ‘Israel Symphony’ gehört zu den am wenigsten bekannten Werken des Komponisten. Das mag sich dadurch erklären, dass im letzten Satz gleich fünf Singstimmen zu besetzen sind. So was schreckt Intendanten ab.   Wie alle Kompositionen mit jüdischem Bezug, gibt es auch hier keine typisch jüdische Musik. Bloch war ja an einer solchen ‘Archäologie’, wie er es nannte, gar nicht interessiert, sondern wollte seine eigene Musik mit ‘jüdischer Seele’ schreiben. Read More →

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