Ludwig van Beethoven: Prometheus op. 43; Armonia Atenea, George Petrou; 1 CD Decca 4786755; 2014 (65'02) – Rezension von Remy Franck

Mit seiner Ballettmusik, ‘Die Geschöpfe des Prometheus’ schrieb Ludwig van Beethoven in den Jahren 1800 bis 1801 ein Werk über einen Aufbegehrenden, der die göttliche Ordnung auf den Kopf stellt und eine neue Welt nach seinen eigenen Vorstellungen aufbaut. Weil er den Göttern das Feuer stiehlt und es den Menschen bringt, wird er von Zeus grausam bestraft. Für Beethoven war Prometheus musikalisch wie menschlich eine Leitfigur. Read More →

Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel; Elisabeth Wimmer, Sayaka Shigeshima, Uwe Schenker-Primus, Rebecca Teem, Alexander Günther, Schola Cantorum Weimar, Staatskapelle Weimar, Martin Hoff; 2 SACDs MDG 909 1837-6; 5 & 9/13 (98’22) – Rezension von Alain Steffen

Dies ist eine durchaus achtenswerte ‘Hänsel und Gretel’-Produktion. Ohne große Namen wird sie zwar möglicherweise Absatzprobleme haben, was aber wegen ihres künstlerischen Werts nicht richtig wäre. Die beiden Hauptpartien sind mit Sayaka Shigeshima (Hänsel) und Elisabeth Wimmer (Gretel) vorzüglich besetzt und dokumentieren das hohe Niveau des Theaters aus Weimar. Neben Shigeshima und Wimmer beeindrucken Uwe Schenker-Primus als Peter sowie Rebecca Teem als Gertrud. Auch Tenor Alexander Günther als Hexe, Caterina Maier (Sandmännchen) und Hyunjin Park (Taumännchen) fügen sich nahtlos in das gute und sehr homogene Ensemble ein. Read More →

Richard Strauss: Tanz der sieben Schleier aus Salome, Erste Walzerfolge aus Der Rosenkavalier; Franz Liszt: Mephistowalzer Nr. 1; Erich W. Korngold: Straussiana; Ferruccio Busoni: Tanz-Walzer op. 53 (Dem Andenken Johann Strauss); Franz Schreker: Ein Tanzspiel; Orchestre de la Suisse Romande, Kazuki Yamada; 1 SACD Pentatone PTC 5186518; 7/13 (65'34) – Rezension von Remy Franck

Sehr ungewohnt ist der Schleiertanz aus ‘Salome’ in der Interpretation Kazuki Yamadas, aber das, was da an neuartig herausgearbeiteten Klängen an unser Ohr dringt, ist ganz attraktiv. Und da das Schwül-sensuelle in dieser aparten Klangkonfiguration nicht fehlt, halte ich des Dirigenten Interpretation für beachtlich. Sein ‘Mephistowalzer’ ist mit seiner eigenartigen Rhythmik und den durchaus reizvollen Farben nicht weniger interessant. Read More →

Giacomo Meyerbeer: Vasco da Gama; Bernhard Berchtold (Vasco da Gama), Claudia Sorokina (Sélika), Pierre-Yves Pruvot (Nélusko), Guibee Yang (Inès), Kouta Räsänen (Grossinquisitor/Oberpriester), Chor der Oper Chemnitz, Robert Schumann Philharmonie, Frank Beermann; 4 CDs cpo 777 828-2; Stereo; 2013 (255'20') – Rezension von Manuel Ribeiro

Die Oper ‘Vasco da Gama’, ursprünglich ‘L‘Africaine’, ist ein kolossales Werk von Giacomo Meyerbeer. Die wenigen Einspielungen greifen auf die gekürzte Fassung zurück, die bereits bei der Uraufführung der Oper in Paris, nach Meyerbeers Tod, gespielt wurde. Bis heute gab es nie eine integrale Fassung dieser Oper auf dem Markt. Dem Label cpo kommt also die Ehre der Weltpremiere zu, denn hier ist tatsächlich die Originalfassung mit über vier Stunden Musik zu hören, und das keineswegs in einem Livemitschnitt, sondern in einer regelrechten Studio-Aufnahme. Read More →

PALESTRINA IN CHARAKTERVOLLER DARSTELLUNG
Das Vokalensemble ‘The Sixteen’ setzt seine Palestrina-Reihe mit dem Vol. 5 fort, auf dem die ‘Missa Iam Christus astra ascenderat’ neben den ‘Songs of Songs’ Nr. 13, 14 und 15 und vier weiteren Vokalstücken das Hauptwerk ist. In diesem Programm mit Musik zum Pfingstfest zeigen Harry Christophers und seine Sänger einmal mehr, wie lebendig und abwechslungsreich Palestrina klingen kann, weil sie jedem Stück seinen eigenen Charakter, seine eigene Färbung und seinen eigenen Ausdruck geben (Coro 16124). Read More →

Edward Elgar: Symphonie Nr. 1, Cockaigne-Ouvertüre op. 40; Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Sakari Oramo; 1 SACD BIS 1939; 2012/13 (67'17) – Rezension von Remy Franck

Nach seiner sehr guten Aufnahme der Zweiten Symphonie legt Sakari Oramo nun eine Erste vor, die ich gleichstelle mit meiner bisher bevorzugten Einspielung, jener von James Judd bei Naxos.  Kein Pathos, aber wahre Gefühle und viel Leidenschaftlichkeit kennzeichnen die Interpretation. Meisterhaft kontrolliert Oramo auch die Steigerungen und Entladungen, Spannungsauf- und abbau, und beherrscht so vollendet die Dramaturgie des Stückes. Read More →

Felix Mendelssohn Bartholdy: Complete Chamber Music for Strings Vol. IV. Mandelring Quartett, Günter Teuffel (Viola); 1 CD Audite, 92659; 4/12 (69’28) – Rezension von Guy Engels

Noch lange nach der letzten Note ist der Adrenalin-Spiegel hoch. Mit berstender Energie reißen uns das Mandelring Quartett und Günter Teuffel mit in einen Strudel von Emotionen, die sie unverblümt und kompromisslos ausleben.
Hier ist kein Platz für pathetisch-romantisches Gehabe, das Innenleben der Partituren wird geradezu schonungslos aufgedeckt. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzerte Nr. 1-5, Adagio KV 261 für Violine & Orchester; Rondos KV 269 & 373 für Violine & Orchester; Lena Neudauer, Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Bruno Weil; 2 CDs Hänssler Classic 93.316; 7+10/13 (131'03) - Rezension von Remy Franck

Ein charmantes Set ist das: Lena Neudauer und die Deutsche Radiophilharmonie haben Mozarts Violinkonzert ebenso souverän wie inspiriert eingespielt, leicht, aber nicht zu leicht, herb, aber nicht zu herb, charmant, aber nicht süßlich, und völlig ungezwungen. Read More →

In dolce amore; Antonio Caldara: 3 Kantaten für Sopran, Arien aus Opern; Robin Johannsen, Academia Montis Regalis, Alessandro De Marchi; 1 CD Deutsche Harmonia Mundi 88843011692; 10/13 (72'54) – Rezension von Remy Franck

Der gebürtige Venezianer und spätere Wahl-Wiener Antonio Caldara (1670-1736) wird erst wieder entdeckt. Wie reich und wertvoll seine Musik ist, zeigt diese CD, die den Opern- und Vokalkomponisten Caldara vorstellt. Drei Solokantaten und Arien mit ausgewählten Preziosen aus sechs der insgesamt 80 Opern Caldaras geben Robin Johannsen hineichend Gelegenheit, ihr Talent in virtuosen Showstücken und in anrührenden Lamenti zu zeigen. Read More →

Notturno; Richard Strauss: Acht Gedichte aus 'Letzte Blätter', op.10 (Zueignung, Die Nacht), Fünf Lieder, op.15 (Winternacht), Sechs Lieder aus 'Lotosblätter', op.19 (Mein Herz ist stumm, mein Herz ist kalt), Schlichte Weisen, op. 21 (Ach weh mir unglückhaftem Mann), Vier Lieder, op. 27 (Ruhe, meine Seele, Heimliche Aufforderung, Morgen), Drei Lieder, op. 29 (Traum durch die Dämmerung), Fünf Lieder, op. 32 (Sehnsucht), Vier Lieder, op. 36 (Das Rosenband), Fünf Lieder, op. 39 (Befreit), Zwei Größere Gesänge, op. 44 (Notturno), Fünf Lieder, op. 48 (Freundliche Vision), Sechs Lieder, op. 56 (Die heiligen drei Könige aus Morgenland), Vier Gesänge, op. 87 (Vom künftigen Alter, Und dann nicht mehr, Im Sonnenschein); Thomas Hampson, Wolfram Rieger, Klavier, Daniel Hope, Violine; 1 CD Deutsche Grammophon 479 2943 7; 1/14 (70'19) – Rezension von Remy Franck

Sein ganzes Leben lang komponierte Richard Strauss Lieder. Thomas Hampson – seit Jahren und auch heute noch einer der größten Liedsänger – hat unter dem Motto ‘Notturno’ achtzehn Lieder aufgenommen, chronologisch geordnet, vom Opus 10 des 21-jährigen Komponisten bis zum Opus 87 des 71-Jährigen. Zwei Drittel des Programms aber stammen aus der Zeit von 1885-1900, also von einem recht jungen Komponisten, der sich aber dennoch mit dem Thema Nacht, Altwerden, Lebensabend befasste. Es ist ein Thema, das auch den 59-jährigen Hampson sehr zu beschäftigen scheint – davon zeugt diese Liedauswahl mit ihrer gradgewachsenen, immer feinsinnigen Melodik. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives