Karl Amadeus Hartmann: Symphonien Nr. 1-8; Kismara Pessati, Alt, Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, Netherlands Radio Chamber Philharmonic, Markus Stenz, James Gaffigan, Michael Schønwandt, Christoph Poppen, Osmo Vänskä; Ingo Metzmacher; 3 SACDs Challenge Classics CC72583; 2012-2013 (199'04) – Rezension von Guy Wagner

Bei Karl Amadeus Hartmann (1905-1963) haben wir es mit einem der wichtigsten Komponisten Deutschlands des 20. Jahrhunderts zu tun, und eine solche Behauptung ist nicht unbegründet. Der Hauptteil seines Lebens fiel allerdings in die düsterste Periode der deutschen Geschichte hinein, und da der Komponist mit den Naziverbrechern nichts zu tun haben wollte, ließ er seine Werke zuerst nur noch im Ausland aufführen und versank dann in ein beredtes Schweigen: Er zog sich in die ‘innere Emigration’ zurück, bis der grauenhafte Spuk vorbei war. Read More →

Piffarissimo - Instrumentalmusik am Konstanzer Hof, 1414-1418; Werke von Guglielmo Ebreo, Philippe de Vitry, Guillaume Dufay, Domenico da Piacenza, Oswald von Wolkenstein, Gilles Binchois, John Bedingham, Antonio Cornazano, Anonymus; Capella de la Torre, Katharina Bäuml; 1 CD Challenge Classics CC72631; 2013 (61'54) – Rezension von Remy Franck

Von 1414 bis 1418 fand in Konstanz die größte Zusammenkunft des Mittelalters statt: das 16. ökumenische Konzil zur Wahl eines Papstes. Dieses Konzil war aber auch ein enormes Musikfest. Im Textheft steht, es seien damals mindestens 365 Instrumentalisten vor Ort gewesen, und bedeutende Herrscher hätten ihre Kapellen mitgebracht. Read More →

Violinsonaten von Ludwig van Beethoven, Claude Debussy & Richard Strauss; Li Migdal, Violine, Marian Migdal, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38 145; 11/13 (70’01) – Rezension von Alain Steffen

Zu den schönsten Kammermusik-Aufnahmen der letzten Jahre gehört für mich ein Violin-Klavier-Rezital mit der jungen Geigerin Liv Migdal und dem Pianisten Marian Migdal, ihrem Vater. Ars Produktion stellt mit den beiden ein Beethoven-Debussy-Strauss-Programm vor, das nicht nur von der Konzeption her hoch interessant ist, sondern auch mit interpretatorisch überragenden Leistungen für sich einnimmt. Read More →

BEEINDRUCKENDE ORCHESTERLIEDER
Mit ihrer warmen, silbrig leuchtenden Sopranstimme singt Ildiko Raimondi ein Programm mit Orchesterliedern von Richard Strauss und Franz Schubert, die letzten in Bearbeitungen von Max Reger, Felix Mottl und Anton Webern. Die Sängerin geht sehr auf die Texte ein, was zu einfühlsamen und sehr charaktervollen Interpretationen führt. Technisch kann sich Ildiko Raimondi dabei auf ihre sichere Artikulation, eine schöne Farbpalette und eine dynamisch beeindruckende Nuancierungskraft verlassen. Read More →

Alexander Scriabin: 24 Préludes op. 11, Sonate Nr. 2 op. 19, Sonate Nr. 5 op. 53; Yu Jung Yoon, Klavier; 1 CD Dreyer Gaido CD21080; 2012-2013 (59'58) – Rezension von Guy Wagner

Die Pianistin, die sich hier für Scriabin einsetzt, verdient Beachtung. Auf ihrer (leider schlecht) leserlichen Homepage erfährt man etwas mehr über die Südkoreanerin Yu Jung Yoon, die, dank ihrer Geschwister, schon in sehr jungen Jahren ihre Faszination für das Klavier entdeckte und danach als eine der jüngsten Schülerinnen überhaupt am St. Petersburger Konservatorium angenommen wurde. Dort führte ihr Lehrer Vasily A. Kalmikov sie in die Musikwelt von Scriabin ein. Read More →

JUMPPANENS UNTERKÜHLTER BEETHOVEN
Wenngleich heute die meisten jungen Musiker spieltechnisch auf der Höhe sind, so vermisst man doch oft die persönliche Handschrift und ein überzeugendes interpretatorisches Konzept. Spieltechnisch brillant ist der Pianist Paavali Jumppanen, der sich auf Ondine an Beethovens Sonaten op. 2 Nr. 1-3, dem Opus 101 und der Hammerklaviersonate op. 106 versucht. Wenn sein sprödes, unterkühltes Spiel anfangs noch interessant ist, so fehlt dem Pianisten doch auf Dauer die Fähigkeit, es zu variieren. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Klavierkonzerte Nr 24 KV 491 & Nr. 25, KV 503; Paul Badura-Skoda, Prager Kammerorchester; 1 CD TransArt TR 176; 2013 (59'19) - Rezension von Guy Wagner

Dieser CD möchte ich die Pizzicato-Supersonic-Ehrung zukommen lassen, nicht, weil sie perfekt wäre: Es gibt aufnahmetechnisch sicher überzeugendere Einspielungen auf dem Markt. Sondern, weil mir daran liegt, einen Pianisten zu ehren und ihm meinen Dank für ein außergewöhnliches Lebenswerk im Dienste der Musik auszusprechen, und diese CD eignet sich dazu bestens. Read More →

Ottorino Respighi: Brasilianische Impressionen, La Boutique Fantasque; Orchestre Philharmonique Royal de Liege, John Neschling; 1 SACD BIS 2050; 4/13 (68') – Rezension von Remy Franck

Impressionen sind Gedanken, also nichts Handfestes, nichts Gestandenes. Und genau so interpretiert John Neschling das Werk Ottorino Respighis, leicht, impressionistisch delikat gefärbt, elastisch und federnd. Es geht ihm nicht, wie etwa LaVecchia (Brilliant Classics) um Atmosphäre, nichts Spätromantisches ist zu spüren und auch kein Pathos. Das ‘Orchestre Philharmonique Royal de Liège’ reagiert hochsensibel auf Neschlings Leitung und brilliert an allen Pulten. Read More →

Robert Schumann: Carnaval op. 9, Papillons op. 2, Klaviersonate Nr. 2 op. 22; Jon Nakamatsu, Klavier; 1 CD Harmonia Mundi HMU 907503; 2013 (65'27) – Rezension von Alain Steffen

Der amerikanische Pianist Jon Nakamatsu wirft in seinen Schumann-Interpretationen alle Klischees über Bord und interpretiert Schumann mit einer Spielfreude und Virtuosität, wie man sie nur selten erlebt. Dabei wird trotz allen Temperaments Schumanns Musik immer respektiert. Read More →

Ottorino Respighi: Complete works for violin and piano Vol. 1 (Sonata, Six Pieces, Five Pieces); Emy Bernecoli, Violine, Massimo Giuseppe Bianchi, Klavier; 1 CD Naxos 8.573129; 2103 (71'45) – Rezension von Remy Franck

Ottorino Respighis Kammermusik ist wenig bekannt. Seine Werke für Violine und Klavier will Naxos jetzt komplett herausbringen. Die erste CD enthält Stücke, die zwischen 1897 und 1905 entstanden sind. Es sind unbeschwerte Jugendwerke mit diversen Einflüssen und viel italienischem Lyrismus. Emy Bernecoli und Massimo Giuseppe Bianchi spielen mit viel Begeisterung, wobei die Balance zwischen beiden Instrumenten mehr oder weniger gut realisiert wurde. Read More →

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