Diesmal liegen uns die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach in einer Transkription für 2 Oboen, Violine und Cello, die wiederum auf eine Bearbeitung für 2 Klaviere aus dem Jahre 1883 von Josef Rheinberger zurückgeht. Und ich muss sagen, diese hervorragende Bearbeitung des Aulos-Oboisten Martin Gebhardt öffnet neue Hörperspektiven und ermöglicht es dem Werk, sich durch einen neuen Mischklang weiterzuentwickeln und sich vom reinen Tasteninstrument zu emanzipieren. Read More →
Wenn zu Beginn dieses Sets das Vorspiel zu ‘Parsifal’ erklingt, glaubt man, es sei ein musikalisch-bengalisches Feuer angezündet worden. Und die Freude ist entsprechend groß, denn allzu oft haben wir bei den Wagner-Opern unter Janowskis Leitung die stimmlichen Leistungen beanstanden müssen. Jede Kette ist eben nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und daher war letztlich im Vergleich zu früheren Einspielungen keine der Wagner-Aufnahmen aus Berlin für mich akzeptabel. Read More →
Er gehört für mich zu den musikantischsten unter den zeitgenössischen Komponisten: Magnus Lindberg ist kein reiner Theoretiker, er komponiert Musik, die man physisch spürt, die einen berührt, mitreißt und…immer wieder überrascht. Read More →
Vor kurzem habe ich in einer Rezension Evgeny Mravinsky den Vorwurf gemacht, mit zu schnellen Tempi am Sujet der Sechsten Symphonie von Serge Prokofiev vorbeizurasen. Marin Alsop geht, was die Tempi anbelangt, sehr bedächtig mit der Materie um. Verglichen mit der schon bei Mravinsky herangezogenen Aufnahme von Dmitrij Kitajenko kommt allerdings nicht mehr Bedeutsamkeit zustande. Das Klangliche wird nicht ausgereizt und die Klangformung kratzt nur an der Oberfläche der Musik. Read More →
Der von Brahms selber empfundene Druck, den der, wie er es sah, hinter ihm marschierende Riese Beethoven auf ihn ausübte, wurde dadurch, dass Robert Schumann in ihm dessen Nachfolger sah, nur noch größer. Das hatte zur Folge, dass Brahms auf den Gebieten der Symphonie und des Streichquartetts, den beiden Formen, in denen Beethovens Vorbild und Meisterschaft besonders eminent sind, lange mit sich selber zauderte und wohl unzählige Entwürfe nicht weiter führte. Ein Quartett, das Schumann bereits einem Verleger empfohlen hatte, vernichtete er sogar wieder. Read More →
Neos hat sich der Verbreitung der Werke zeitgenössischer Komponisten verschrieben und legt dabei besonderen Wert auf hochrangige Interpreten. Diesmal stellt uns das Label zwei sehr unterschiedliche, aber recht aufregende Klavierkonzerte des Schweden Bengt Hambraeus (1928-2000) und des Luxemburgers Claude Lenners (*1956) vor. Read More →
Erinnerung an ein Hassverbrechen
Matthew Shepard war ein junger schwuler Student an der ‘University of Wyoming’, der 1998 angegriffen, gefoltert und schwer verletzt in einem Feld liegen gelassen wurde. Er erlag einige Tage später seinen schweren Verletzungen. Mit seiner ersten abendfüllenden Komposition ‘Considering Matthew Shepard’, erinnert Craig Hella Johnson an das tragische Ereignis, das zu dem von Barack Obama angeregten ‘Hate Crime’-Erlass führte, der Shepards Namen trägt. Das Stück ist musikalisch sehr abwechslungsreich, eine perfekt passende Mischung von klassischer geistlicher Musik, Gospel, Country & Western. Read More →
Ich habe es vor kurzem wieder im Konzert erlebt: Man muss Mozart nicht immer nach den strengen historischen Richtlinien und auf historischem Instrumentarium spielen, um der musikalischen Wahrheit gerecht zu werden. So verhält es sich bei dieser CD mit den Klavierkonzerten Nr. 17 und 27. Der talentierten Pianistin Sophie-Mayuko Vetter, die ebenfalls Musikwissenschaftlerin ist und eine sehr enge Beziehung zum Hammerklavier hegt, gelingt das Kunststück, ihre Erfahrungen im Bereich der historischen Aufführungspraxis auf einen Konzertflügel zu übertragen, ohne, dass dieser aber Ersatz dafür werden soll. Read More →
Es gibt ja sehr unterschiedliche Formen von Energie. Laut und schnell sind die Formen, die heute oft beim breiten Publikum ankommen. Und dann gibt es unter anderem auch die Kraft der Rhetorik, die Energie des Ausdrucks, die Wirkung durch Bedeutsamkeit, mit denen Kristian Bezuidenhout und Gottfried von der Goltz den drei Klavierkonzerten begegnen, die Mozart im Herbst 1782 komponierte, als er 26 Jahre alt war. Read More →
Neben einer Tarantella und einem Albumblatt hat Max Reger drei Sonaten für Klarinette und Klavier sowie das Quintett für Klarinette und Streichquartett komponiert. Read More →