Der britische Dirigent Leopold Stokowski war ein Klangtüftler. Was er in dieser 1973 in Quadrophonie gemachten Einspielung der ‘Nussknacker Suite’ macht, ist stupend. Das ist Stokowski-Sound in seiner besten Entfaltung. Und im Surround-Sound ist die Musik, die dieses Detaillieren und Formen (um nicht zu sagen Verformen) durchaus verträgt, ein Ohrkitzler, wie man ihn sich charmanter nicht vorstellen kann. Was hier an instrumentalem Raffinement und Transparenz aus der Musik herausgeholt wird ist einfach genial. Read More →
Das norwegische ‘Engegard Quartett’ spielt auf dieser SACD eine hoch intensive, extrem zupackende Interpretation des Streichquartetts von Edward Grieg. Hier ist Leidenschaftlichkeit als Konzept abgesagt und entsprechend hoch ist die Aufführungstemperatur. Wer das Werk musikantischer, farbiger hören will findet sein Glück in der Einspielung des Auryn Quartetts (cpo 999 729-2). Read More →
An herausragenden Aufnahmen von Dvoraks Symphonien Nr. 7 und 8 mangelt es nicht, und für die Achte bleiben für mich die Einspielungen unter Harnoncourt (wegen des Urmusikantischen) und Karajan (wegen der federnden Spannkraft) die sehr unterschiedlichen Referenzen, und ich werde sie auch nicht wegen des makellosen Surround-Klangs der neuen Orozco-Estrada-Aufnahme eintauschen. Dennoch ist die Interpretation des Kolumbianers ganz beachtlich. Read More →
Paul Wranitzky (1756-1808), ein Schüler so berühmter Meister wie Joseph Martin Kraus und Joseph Haydn, Kapellmeister bei Fürst Estherházy und später am Wiener Burgtheater, als Dirigent von Beethoven hoch geschätzt, hat auch viel komponiert: Opern, an die 50 Symphonien und viel Kammermusik! Read More →
Bach und Beethoven lösten bei Johannes Brahms wiederholt Alpträume aus. Zu übermächtig waren in seiner eigenen Wahrnehmung die Fußstapfen der zwei großen Bs. Zu Unrecht, wie wir heute wissen. Denn Brahms, und auch Bruckner, haben aus den zwei ein B-Quartett gemacht, das unverrückbar in der Musikgeschichte steht. Read More →
Nachdem mir eine CD mit Liedern von Benjamin Godard keinen besonders nachhaltigen Eindruck gemacht hatte, ist dieses zum ersten Mal eingespielte Programm wirklich hoch interessant. Und dass Benjamin Godard mit diesen Kompositionen Karriere machen kann, ist letztlich auch das Verdienst eines ebenfalls Karriere machenden jungen belgischen Dirigenten mit starkem Luxemburg-Bezug, denn der unweit der luxemburgischen Grenze, in Arlon geborene David Reiland leitet im Großherzogtum das ‘Orchestre de chambre du Luxembourg’ und das Ensemble für zeitgenössische Musik ‘Lucilin’. Read More →
Für viele kleine Ensembles mit aparten Besetzungen sind Bearbeitungen bloß Beschäftigungstherapie und musikalisch unergiebig. Nicht so beim ‘Alliage Quintett’, bestehend aus vier Saxophonen und einem Klavier. Ihre Programme sind so attraktiv, dass sie nicht nur tolle Kritiken einfahren, sondern für ihr neues Projekt ‘Fantasia’ zusätzlich eine der besten Klarinettistinnen unserer Zeit gewinnen konnten: Sabine Meyer. Read More →
Simon Mayr, der deutsche Bergamaske, der Lehrer von Donizetti und in Italien hochgeschätzte Meister hat mit seinem g Moll-Requiem ein gewaltiges Werk geschaffen: gewaltig in den Dimensionen (fast 2 Stunden Aufführungsdauer), gewaltig auch in der Musik – einer Synthese aus der großen Tradition italienischer Sakralmusik und dramatisch effektvoller Romantik. Read More →
Obwohl ich bin nicht immer mit den Interpretationen von Antja Weithaas einverstanden bin, zeigt diese Interpretin zumindest Mut und öffnet neue Türen. Es gibt keine Einspielung, bei der sich Weithaas mit den gängigen Interpretationskonzepten zufrieden gibt. Immer wieder sucht sie, was sich denn noch in der Musik verstecken könnte. Und immer wieder wird sie fündig. Wie auch hier. Read More →
Die CD ‘Voyage mélodique’ von Vittorio Forte enthält ein Programm mit Transkriptionen von Franz Liszt und Earl Wild. Die Liszt-Transkriptionen spielt Forte mit sehr viel Geschmack und einem ausgeprägtem Sinn für die Melodie, so dass das Vokale immer durchscheint. Nicht ums Glänzen am Klavier, nicht um Virtuosität geht es also hier, auch nicht um Pathos und Gefühlsseligkeit, sondern um eine ganz natürlich empfundene Musikalität, deren Hintergrund ganz klar der Liedtext bleibt. Read More →