Georg Friedrich Händel: Triosonaten op. 5 Nr. 1-7; Al Ayre Espanol, Eduardo Lopez Banzo, Cembalo & Dirigent; 1 CD Challenge Classics; 2014 (76'34) – Rezension von Remy Franck

« Händel war ein Mensch, der das Leben zu genießen verstand, und seine Musik strahlt genau diese Lebensfreude aus. » Das sagt Eduardo Lopez Banzo, der Spiritus Rector und Dirigent von ‘Al Ayre Espanol’, und dieser Lebensfreude scheint er auch in den Triosonaten op. 5 nachzuspüren, die Händel 1739, also lange nach seiner Italien-Reise aus älterem Material zusammenkomponierte, weil sein Verleger Walsh ihm Kammermusik bestellt hatte und der Komponist nur Zeit und Lust für einige Arrangements hatte. Read More →

Robert Schumann: Genoveva; Dietrich Fischer-Dieskau (Siegfried), Edda Moser (Genoveva), Peter Schreier (Golo), Gisela Schröter (Margaretha), Siegfried Vogel (Drago), Siegfried Lorenz (Hidufus), Rundfunkchor Berlin, Gewandhausorchester Leipzig, Kurt Masur; 2 CDs Brillant Classics 95117; Stereo; 1978 (126’03) – Rezension von Manuel Ribeiro

Robert Schumanns spröder Oper ‘Genoveva’ kann nur ein motiviertes Opernteam zu richtigem Leben verhelfen. Kurt Masur hatte ein solches Ensemble als er 1978 das Werk aufnahm. Die Solopartien sind hervorragend besetzt und Orchester und Chor glänzen unter Masurs zupackendem Dirigat. Die Wiederveröffentlichung der zu DDR-Zeiten entstanden Aufnahme muss man ausdrücklich begrüßen. Read More →

Félicien David: Le Désert (Fassung ohne Sprecher; Vollständige Fassung mit Rezitation); Cyrille Dubois, Tenor, Zachary Wilder, Tenor, Jean-Marie Winling, Sprecher, Accentus, Orchestre de Chambre de Paris, Laurence Equilbey; 2 CDs Naïve V5405; 5/14 (94'30) - Rezension von Remy Franck

Nach der Premiere von ‘Le Désert’, 1844 in Paris, schrieb Hector Berlioz, Félicien David sei ein Genie. Das war einer der vielen Geistesblitze des Franzosen, deren Bedeutung von der Geschichte relativiert wurden. Auch jetzt, nach der immerhin schon zweiten Aufnahme des Werks, wird keiner von einem absoluten Geniestreich reden. Aber die Musik ist letzlich doch sehr charakteristisch und verdient, gehört zu werden. Read More →

The Purcells; Vocal works with basso continuo; Delia Agúndez, Sopran, Manuel Minguillón, Erzlaute & Gitarre, Laura Puerto, Cembalo und Orgel, Ruth Verona, Cello; 1 CD Enrichiadis EN 2042; 2014 (53’01) – Rezension von Manuel Ribeiro

Neben Henry Purcell gibt es noch Daniel Purcell, der meistens als sein Bruder angesehen wird, aber auch bloß sein Cousin gewesen sein könnte. Mit letzter Sicherheit kann die Musikwissenschaft diese Frage nicht klären. Genau wie Henry war Daniel Chorleiter am königlichen Hofe. Auch ohne die Begabung seines berühmten Familienmitglieds hinterließ Daniel Purcell Musik, die musikalisch subtil und brillant klingt und es verdient, auf einer Aufnahme wie dieser verewigt zu werden. Read More →

Wartime Consolations; Karl Amadeus Hartmann: Violinkonzert (Concerto funèbre); Mieczyslaw Weinberg: Concertino op. 42 für Violine & Streicher; Rhapsodie über moldawische Themen op. 47 Nr. 3; Dmitri Shostakovich: Unvollendete Sonate für Violine & Klavier (1945); Linus Roth, Violine, José Gallardo, Klavier, Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian; 1 SACD Challenge Classics CC72680; 01/15 (55'28) – Rezension von Remy Franck

Karl Amadeus Hartmann (1905-1963) hatte kein leichtes Leben. Da er mit den Nazis nichts zu tun haben wollte, ließ er seine Werke zuerst nur noch im Ausland aufführen und zog sich in die ‘innere Emigration’ zurück. Aus dieser Zeit, genauer aus dem Jahre 1939, stammt sein ‘Concerto funèbre’. Der deutsche Violinist Linus Roth und das Württembergische Kammerorchester spielen es mit großer Intensität und kontinuierlich viel Spannung. Roth lässt uns die Tragik der Musik hautnah miterleben, so, dass diese Begräbnismusik wie ein Schock wirkt, weil sich Klage und Anklage vermischen, gebündelt mit unendlich schmerzlicher Verzweiflung, die sich im Allegro di molto zum furiosen Wutausbruch steigert. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail; Diana Damrau, Anna Prohaska, Thomas Quasthoff, Rolando Villazon, Paul Schweinester, Franz-Josef Selig, Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin; 2 CDs Deutsche Grammophon 4794064; 7(14 (139') – Rezension von Remy Franck

Auf die fein ziseliert, lebendig und frisch musizierte Ouvertüre – eine weniger dominante Piccolo-Flöte wäre noch besser gewesen – folgt die erste Enttäuschung: Rolando Villazon als Belmonte. Sicher, Fritz Wunderlich ist unvergesslich, aber nach ihm hat es noch andere gute Interpreten in dieser Rolle gegeben. Zu viele, als dass man Villazons unkontrollierten Warme-Kartoffel-Gesang ertragen könnte, viele, die nicht nur besser singen als der Mexikaner, sondern die Rolle auch wirklich verstanden haben und den verliebten Edelmann nicht als theatralischen Helden darstellen. Read More →

Johann Sebastian Bach: Brandenburgische Konzerte Nr. 1-6 BWV 1046-1051; Camerata oft he 18th Century, Konrad Hünteler; 2 CDs MDG 311 0746-2; 06/96 & 02/97 (41’24 & 50’05) - Rezension von Alain Steffen

Immer wieder gerne hört man die Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach, insbesondere, wenn sie so schön und natürlich gespielt werden wie das heute oft der Fall ist. Seit den Anfängen der historischen Aufführungspraxis hat sich enorm viel auf dem Gebiet der Bach-Interpretation getan, in guten wie auch mangelhaften Interpretationen. Die Pionierzeiten sind aber nun vorbei und die historische Aufführungspraxis hat sich etabliert. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass diese vor fast zwanzig Jahren aufgenommene Produktion schon Erkenntnisse zeigt, die damals noch nicht gängig waren. Read More →

Serge Prokofiev: Skythische Suite, Herbst, Symphonie Nr.3; Sao Paulo Symphony Orchestra, Marin Alsop; 1 Blu-ray Audio Naxos NBD 0047; 5/124 (61'25) – Rezension von Remy Franck

Prokofievs ‘Skythische Suite’ aus dem Diaghilev-Ballett ‘Ala et Lolly’ besteht bei Marin Alsop nicht aus gleißender Kälte, sondern die Musik kommt ohne Pathos eher verspielt, tänzerisch und in ihrer Transparenz recht lichtvoll daher. Read More →

Franz Schubert: Klavierwerke; Andras Schiff, Fortepiano; 2 CDs ECM 2425/26 4811572; 07/14 (245') - Rezension von Alain Steffen

Der moderne Flügel, so wie wir ihn kennen, hat seine Anfänge in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ab dieser Zeit hat sich der Konzertflügel konstant zu einem wirklichen Präzisionsinstrument weiterentwickelt. Somit ist es durchaus legitim, die Schubert-Klavierwerke auf einem Fortepiano (hier Franz Brodmann, Wien, 1820) zu spielen, so wie Sir Andras Schiff dies in den uns vorliegenden Aufnahmen tut. Neben den Sonaten G-Dur D 894 und B-Dur D 960 finden sich auf den beiden ECM-CDs noch die Ungarische Melodie D 817, Moments musicaux D 780, Vier Impromptus D 935 und das Allegretto D 915. Read More →

Totally Telemann. Music for Orchestra; Telemann: Concerto TWV 52:e3 e-Moll für Flöte, Violine, Streicher & b.c.; Concerto TWV 51:c1 c-Moll für Oboe, Streicher & b.c., Violinkonzert TWV 51:B1, Concerto TWV 52:e1 e-Moll für Flöte, Blockflöte, Streicher & b.c., Suite La Bourse; Alfredo Bernardini, Oboe & Ltg., Kati Debretzeni, Violine, Barokkanerne; 1 SACD Lawo LWC1074; 3/14 (66'31) – Rezension von Remy Franck

Diese SACD enthält nicht nur ein ganz besonders attraktives Programm, es wird auch mit mitreißender Rhetorik gespielt. Unter Alfredo Bernardinis Leitung bringt das hervorragende norwegische Ensemble ‘Barokkanerne’ das Drama in Telemanns Musik zum Ausdruck und straft alle die Lügen, die Telemann als langweiligen Vielschreiber abtun. Read More →

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