Giuseppe Verdi: Aida; Kristin Lewis (Aida), Marco Berti (Radames), Anita Rachvelishvili (Amneris), Mark S. Doss (Amonasro), In-Sung Sin (Il Re), Giacomo Prestia (Ramfis), Orchestra e Coro del Teatro Regio di Torino, Gianandrea Noseda; Inszenierung: William Friedkin; 1 Blu-ray C Major 737004; Livemitschnitt 10/2015, Veröffentlichung 10/2016 (184') – Rezension von Remy Franck

Diese ‘Aida’ ist eine richtige ‘Aida’, denn auch wenn so manches in der Dekoration stilisiert wurde, bleibt die altägyptische Atmosphäre erhalten, trotz der der vielen kahlgeschorenen Choristen und Tänzer – welch ein inszenierungstechnischer Geistesblitz! Immerhin: die Inszenierung stört nicht, aber sie fällt auch nicht durch Genialität auf. ‘Aidas’ in traditioneller Aufmachung hat es bessere gegeben. Read More →

Georg Friedrich Händel: Saul; Christopher Purves (Saul/Apparition of Samuel), Iestyn Davies (David), Lucy Crowe (Merab), Sophie Bevan (Michal), Paul Appleby (Jonathan), Benjamin Hulett (Abner/High priest / Amalekite / Doeg), John Grahma-Hall (Witch of Endor); Inszenierung: Barrie Kosky; The Glyndebourne Chorus, Orchestra of the Age of Enlightenment, Ivor Bolton; 1 Blu-ray Opus Arte OA BD7205 D; Bild 16:9; Stereo & Surround; Aufnahme 07/2015; Blu-ray-Veröffentlichung 06/2016 (185') – Rezension von Manuel Ribeiro


‘Saul’ ist eigentlich keine Oper von Händel, sondern, nach seinen eigenen Worten, « ein Oratorium in englischer Sprache“. Die italienische Oper war schon lange von den Briten als altmodisch angegriffen worden und nicht mehr besonders beliebt, unter anderem auch aus kulturpolitischen und finanziellen Gründen. Das Oratorium war zwar ebenfalls ein fremdes Genre, scheint aber damals in der Gunst des Londoner Publikums geblieben zu sein. Die 16 biblischen Oratorien von Händel kamen gelegen und passten zu den Erwartungen der Aristokratie und der anglikanischen Kirche. Read More →

Car Men (Transkriptionen aus Bizets Carmen); Silent Cries (Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune) La Cathédrale engloutie (Debussy: La Cathédrale engloutie); Sabine Kupferberg, Gioconda Barbuto, David Krügel, Karel Hruska, Jeanne Solan, Karen Tims, Nils Christe, Eric McCullough; Choreographie: Jirí Kylian; Nederlands Dans Theater; Concertgebouworkest, Bernard Haitink, Nico de Rooy, Klavier; 1 Blu-ray Arthaus 109279; PCM Stereo; Bild 4:3; Aufnahmen 1983, 1987, 2006, Blu-ray-Veröffentlichung 30/09/2016 (61') – Rezension von Remy Franck

Drei hinreißende geniale Ballett-Filme von Jiri Kylian sind auf dieser Blu-ray zu sehen: das Solo ‘Silent Cries’, in dem eine der ausdruckstärksten Tänzerinnen ihrer Zeit zu Debussys ‘Prélude à l’après-midi d’un faune’ tanzt, die Ballettstudie ‘La Cathédrale engloutie’ und der 2006 gemeinsam mit dem holländischen Filmemacher Boris Paval Conen gedrehte Schwarz-Weiß-Streifen Car Men. Read More →

Sergei Rachmaninov: Troika; Aleko: Kostas Smoriginas (Aleko), Sergey Semishkur (Young gipsy), Alexander Vassiliev (Old gipsy), Anna Nechaeva (Zemfira), Yaroslava Kozina (Gipsy woman); Francesca da Rimini: Sergei Leiferkus (Boris), Dmitry Golovnin (Dmitri), Ilya Silchukov (The Duke), Alexander Kravets (Money lender), Alexander Vassiliev (Servant); The Miserly Knight, op. 24; Dimitris Tiliakos (Lancelotto), Anna Nechaeva (Francesca), Sergey Semishkur (Paolo), Alexander Vassiliev (Virgil’s shade), Dmitry Golovnin (Dante); Malatesta Dimitris Tiliakos & Orchestre symphonique et Choeurs de la Monnaie, Mikhail Tatarnikov; Inszenierung: Kirsten Dehlholm; 2 DVDs BelAir Classics BAC133; Bild 16:9; Stereo und Surround; Aufnahme 2015, Veröffentlichung 2016 (185 min) – Rezension von Manuel Ribeiro

Rachmaninovs ‘Troika’ ist eine Sammlung von drei sehr selten aufgeführten Opern des russischen Komponisten, aufgezeichnet in einer Produktion der Brüsseler ‘Monnaie’. Diese Werke sind in Rachmaninovs jüngeren Jahren entstanden, was die seltenen Aufführungen allein nicht erklären kann, denn die Kompositionskunst des Komponisten ist schon sehr ausgereift, wobei besonders die auffallenden Orchesterfarben den dramatischen Charakter der Werke noch verstärken. Read More →

Mikhail Glinka: Ruslan und Ludmilla; Albina Shagimuratova (Ludmilla), Mikhail Petrenko (Ruslan), Yury Minenko (Ratmir), Almas Svilpa (Farlaf), Alexandrina Pendatchanka (Gorislava), Charles Workman (Finn/Bayan), Elena Zaremba (Naina), Vladimir Ognovenko (Svetozar), Ballett, Orchester und Chor des Bolschoi Theaters, Vladimir Jurowski; Dmitri Tcherniakov (Inszenierung und Bühnenbild); 2 DVDs BelAir Classiques BAC120; Stereo & Surround; Bild 16:9;; Aufnahme 2011, Veröffentlichung 09/2016 (197' + 35' Interview) – Rezension von Remy Franck

Tcherniakov wäre nicht Tcherniakov, wenn es ihm nicht widerstünde, eine Oper zeit- und stilgetreu zu inszenieren. Jetzt hat er mit seinen abstrusen Einfällen Glinkas ‘Ruslan und Ludmilla’ verdorben. Es beginnt noch alles ganz stilgetreu mit einer typischen Hochzeit in der russischen Aristokratie, aber schon als plötzlich ein Kameramann über die Bühne geistert und seine Bilder auf der Rückwand des Hochzeitsaales projiziert werden, schwant dem Zuschauer Böses. Read More →

Giuseppe Verdi: I Due Foscari; Placido Domingo (Francesco Foscari), Francesco Meli (Jacopo Foscari), Maria Agresta (Lucrezia Contarini), Maurizio Muraro (Jacopo Loredano), Samuel Sakker (Barbarigo), Rachel Kelly (Pisana), Lee Hickenbottom (Fante); Regie: Thaddeus Strassberger; Royal Opera Chorus, Orchestra of the Royal Opera House, Antonio Pappano; 1 Blu-ray Opus Arte OA BD7197 D; Bild 16:9; Stereo & Surround; Aufnahme 10/2014, Veröffentlichung 05/2016 (122') – Rezension von Manuel Ribeiro

‘I due Foscari’ ist ein Werk des jungen Giuseppe Verdi, das man zu Unrecht eher selten auf der Bühne erleben kann. Mit 34 Jahren war Verdi an der Spitze der italienischen Opernwelt angekommen und 1848 schrieb er an seinem Librettisten Francesco Maria Piave: « Wenn die Thematik von Natur aus traurig ist, kann es leicht passieren, dass durchweg Grabesstimmung herrscht – wie beispielsweise bei Foscari. Die Oper ist ihrem ‘Anstrich’ von vorne bis hinten zu einförmig.“ Eine verwirrende Aussage über diese düstere Handlung, die sich hauptsächlich auf drei Rollen konzentriert, den Dogen Francesco Foscari, seinen letztlebenden Sohn Jacopo Foscari sowie dessen Frau Lucrezia. Read More →

Charles Gounod: Roméo et Juliette; Roberto Alagna, Angela Gheorghiu, Czech Philharmonic Chamber Orchestra, Anton Guadagno; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109262; Stereo & Surround; Bild 16:9; Aufnahme 2020, Blu-ray-Veröffentlichung 08/2016 (73’00) - Rezension von Alain Steffen

Bei dieser ‘Roméo et Juliette’-Produktion handelt es sich um einen wirklichen Opernfilm, aufgenommen in der herrlichen Kulisse des Schlosses von Zvikov in der Tschechischen Republik. Für den Film zeichnete sich Barbara Willis Sweete verantwortlich. Aus vermischten Stilelementen von Film und Oper setzt sie die tragische Geschichte recht anspruchsvoll zusammen. Die wunderbaren Naturaufnahmen machen einige heftige und unschöne Schnitte wett. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail, KV 384; Sally Matthews (Konstanze), Edgaras Montvidas (Belmonte), Tobias Kehrer (Osmin), Mari Eriksmoen (Blonde), Brenden Gunnell (Pedrillo) & Franck Saurel (Bassa Selim), The Glyndebourne Chorus & Orchestra of the Age of Enlightenment, Robin Ticciati; Inszenierung David McVicar; 1 Blu-ray Opus Arte OABD7204D; Stereo & Surround; Bild 16:9; Liveaufnahme 10/2015, Veröffentlichung 07/2016 (168 + 12') – Rezension von Remy Franck

Von Mozarts ‘Entführung aus dem Serail’ gibt es überdurchschnittlich viele gute Videoaufzeichnungen, sowohl was die Inszenierung als auch die Musik anbelangt. Ganz wenige kleine Einschränkungen gibt es für diese Produktion aus Glyndebourne. Read More →

Giovanni Simone Mayr: Medea in Corinto; Roberto Lorenzi (Creonte), Enea Scala (Egeo), Davinia Rodriguez (Medea), Michael Spyres (Giasone), Mihaela Marcu (Creusa), Paolo Cauteruccio (Evendro), Nozomi Kato (Ismene), Marco Stefani (Tideo), Regie: Benedetto Sicca, Chorus of the Transylvania State, Orchestra Internationale d’Italia, Fabio Luisi; 2 DVDs Dynamic 37735; Stereo & Surround; Bild 16:9; Aufnahme 2015, Veröffentlichung 06/2016 (167') – Rezension von Manuel Ribeiro

Trotz leicht verständlicher Handlung ist Giovanni Simone Mayrs Oper ‘Medea in Corinto’ recht vielschichtig. Korinth freut sich über die angesagte Hochzeit der Tochter des Königs Creonte, Creusa, mit dem Prinzen Giasone. Jedoch werden die Glücksgefühle getrübt wegen der Präsenz von Medea, Giasones verlassener Frau (bekannt als vielbeschäftigte Opernhexe). König Creonte befiehlt Medea, noch vor Sonnenuntergang die Stadt zu verlassen. Doch kommt König Egeo aus Athen auch mit ins Spiel, denn ihm wurde Creusa ebenfalls versprochen. Die Hexe Medea und König Egeo denken sich einen Racheplan aus… Read More →

Johann Christoph Pepusch, John Gay: The Beggar’s Opera; Roger Daltrey (Macheath), Stratford Johns (Peachum), Patricia Routledge (Mrs Peachum), Carol Hall (Polly Peachum), Lucy Lockit (Rosemary Ashe), Regie: Jonathan Miller, The English Baroque Soloists, Sir John Eliot Gardiner; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109221; Bild 4:3; Stereo; Aufnahme 1983, Veröffentlichung 05/2016 (135') - Rezension von Manuel Ribeiro

John Gay wollte eigentlich mit dieser englischsprachigen Oper seine Unzufriedenheit äußern, erstens gegen Händel, der mit seinen italienischen Opern einen Erfolg nach dem andern feierte, zweitens gegen Premierminister Robert Walpole, unter dessen korruptem politischen System die Unterschichten stark zu leiden hatten. Korruption und Kriminalität gehörten zum Alltag. Read More →

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