In seiner Tannhäuser-Inszenierung an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf macht Regisseur Burkhard C. Kosminski aus Wagners Originalfigur einen Nazi-Verbrecher, benutzt die das Morden in Gaskammern als visuelles Element seiner Inszenierung und macht aus dem Venusberg den Schauplatz einer brutalen Erschießungsszene, in der Venus in Nazi-Uniform und einige SS-Leute eine Familie ermorden und Tannhäuser dazu zwingen, ebenfalls zu töten. Mit der sagenhaften Handlung um Tannhäuser im Venusberg und den Sängerkrieg auf der Wartburg hat das nichts mehr zu tun. Die Wagner-Oper wurde völlig vergewaltigt und entsprechend gross ist die Empörung beim Publikum und in der Presse. Der Regisseur hat sein Ziel erreicht: nur ein Skandal bringt Publizität. Die Musik ist sowieso sekundär.