Markus Poschner hat etwas zu sagen in Tchaikovskys Fünfter. Er lässt den ersten Satz mit heftigen Kontrasten zwischen tiefer Trauer und fast überschäumender guter Laune sehr bedeutsam werden. Da dieses Überschäumende total unnatürlich wirkt, sozusagen wie ein Zwang oder wie der Ausdruck eines unter Drogen entstandenen Highs, zeigt es letztlich nur, wie tief der wirkliche Schmerz sitzt, der in der Ermattung zu Beginn des 2. Satzes wieder deutlich wird, ehe das Horn nostalgisch Reminiszenzen besserer Tage evoziert, die der Komponist aber auch äußerst harsch beiseite zu schieben versucht. So wird das Andante ebenfalls zum sehr aufgewühlten Abbild einer zerrissenen Seele.
Die Nonchalance des selbstbetrügerischen Walzers ist ebenfalls bestürzend.
Poschner beringt die Symphonie im Finale mit viel Erregung zu Ende und diese scheint in die Sechste über zu schwappen, die nach der düsteren Einleitung sehr nervös wird. Dieser Drang, gewissermaßen das wie gehetzt wirkende Rennen dem Ende zu, wird auch in den zwei nächsten Sätzen prägend und bereitet den Zusammenbruch im vierten Satz vor, den Poschner tief empfunden, aber auch mit selbstzerstörerischer Kraft gestaltet.
Markus Poschner has something to say in Tchaikovsky’s Fifth. He makes the first movement very significant with sharp contrasts between deep sadness and almost exuberant high spirits. As this exuberance seems totally unnatural, like a compulsion or the expression of a drug-induced high, it ultimately only shows how deep the real pain is, which becomes clear again in the weariness at the beginning of the second movement, before the horn nostalgically evokes reminiscences of better days, which the composer also tries to push aside extremely harshly. The Andante thus also becomes a very agitated image of a torn soul.
The nonchalance of the self-deceiving waltz is also disturbing.
Poschner brings the symphony to a close with great excitement in the finale and this seems to spill over into the Sixth, which becomes very nervous after the somber introduction. This urge, the seemingly rushed race towards the end, also characterizes the next two movements and prepares the collapse in the fourth movement, which Poschner shapes with deep emotion but also with self-destructive power.