Diese Produktion liefert ein Paradebeispiel dafür, wie man Tchaikovsky aber auch überhaupt nicht spielen soll, und die Streicherserenade schon gar nicht: fett und gefühlsüberladen.
Akzentreich und mit scharfer theatralischer Gestik – bisweilen sogar ruppig – erklingen der erste und der letzte Satz, sehr manieriert und mit unmöglichem Rubato der Walzer. Das Larghetto elegiaco wird mit unnatürlichen Geschmackverstärkern zum sentimentalen Klangbrei. Das ist keine Interpretation, sondern eine Okkupation, und von einer Serenade bleibt da wirklich nichts mehr übrig.
Besser kommt das Ensemble mit der Transkription des Streichquartetts op. 68/2 von Dmitri Shostakovich zurande. Dieses eigentlich unproblematische, eher heitere Quartett kommt, wie Krzystof Meyer schreibt, einer Suite nahe. Die Schotten versuchen zwar auch hier, ein Maximum an Ausdruckskraft zu produzieren, aber Shostakovich verträgt Gefühlsüberschwang besser als Tchaikovsky, und die dunklen Farben, nach denen Jonathan Morton sucht, geben der Musik Charakter und Wirkungskraft.
After a totally overdone Tchaikovsky Serenade – there is a lot of unnatural flavor enhancer here – the Shostakovich transcription has an expressivity that goes well with the music.