Mendelssohns Zweite Symphonie, 1840 zur Vierhundertjahrfeier der Einführung des Buchdrucks durch Gutenberg geschrieben, erklingt in dieser Aufnahme (wie eigentlich in den meisten Interpretationen, die in den letzten Jahren auf den Markt kamen) klanglich schlank und erstaunlich frisch. Heras-Casado dirigiert sie mit großer Geste, sehr temperamentvoll und zudem auch transparent, mit ungemein viel Farbe und sorgfältig ausgehorchten und wohl balancierten Stimmungen. Diese unpathetische, ehrliche, schwungvolle ‘Lobgesang’- Symphonie ist eine Freude fürs Ohr.
Alle Beteiligten dieser Einspielung sind dem Dirigenten Pablo Heras-Casado zu Dank verpflichtet, die Sänger, der Chor, das Orchester, denn sie alle spornt er zu tollen Leistungen an, und am meisten Dank schuldet ihm der Komponist, denn seine ‘Lobgesang-Symphonie’ wird unter seiner Leitung zu einem pulsierenden Werk voller Musikdramatik, von Pathos und falscher Feierlichkeit befreit. Orchester und Chor sind tadellos, und im durchwegs guten Solistentrio begeistert die Sopranistin Christiane Karg mit wunderbar leuchtendem Gesang und vorbildlicher Diktion.
Pablo Heras-Casado leads a radiant and dramatic performance of Mendelssohn’s Second Symphony. Though his approach is vigorous and full of passion, the more intimate parts of the works are delicately shaped. Among the generally good singers Christiane Karg is the most convincing, with a luminous singing and an exemplary diction.