‘Homeward Bound’, das neue Album mit dem walisischen Bass-Bariton Bryn Terfel, dem ‘Mormon Tabernacle Choir’ und dem ‘Orchestra at Temple Square’ bietet ein mehrheitlich amerikanisches und britisches Song-Programm. Es enthält Interpretationen der Klassiker wie ‘What a Wonderful World’, ‘Shenandoah’, ‘Home on the Range », ‘When the Saints go marchin’ in’, ‘Deep River’ und ‘How Great Thou Art’. Wieso sich Fauré-‘Libera me’ in dieses Programm verirrt hat, muss mir gelegentlich mal jemand erklären. Ebenso, wieso sich der durch und durch weiße Mormonenchor vergeblich an ‘When the Saints go marchin’ versucht. Und dann auch noch, und vielleicht in erster Linie sogar, wieso ein Künstler wie Terfel so geschmacklos sein kann, ein wirklich unsägliches Arrangement von Händels ‘Lascia ch’io pianga’ zu singen.
Rein vokal gesehen ist und bleibt Terfel eben Terfel, wenn es darum geht, dem gesungenen Wort Ausdruck zu verleihen. Dass Introspektion dabei nicht immer seine Sache ist, zeigt seine etwas oberflächliche Interpretation von ‘Blow the wind southerly’ (ach…Kathleen Ferrier….). Terfels Stimme klingt in der Tiefe manchmal leicht angestrengt, während die Höhe warm und schön bleibt. Der riesige Mormonenchor agiert meistens brav im Hintergrund, darf aber hin und wieder auch alleine singen.
Fazit: ein kommerzielles Produkt ohne höhere künstlerischen Ansprüche.
Take it for what it is: a commercial product without greater artistic ambitions.