Die mit dem Titel angesprochenen menschenverachtenden Zeiten des Nationalsozialismus bzw., bei Weinberg, des Stalinismus scheinen sich auch in der Musik zu spiegeln, die unruhig und mitunter geradezu aufgeschreckt klingt.
Während Weinberg beim Einmarsch der deutschen Truppen aus Warschau nach Russland floh und dann vor Stalin weiter nach Taschkent, wurden Gideon Klein und Hans Krasa erst nach Theresienstadt gebracht. Dort mussten sie als Musiker zur Propaganda das gute Leben im Lager zeigen. Hier entstanden auch ihre Stücke für Streichtrio, bevor sie nach Ausschwitz verbracht und ermordet wurden, respektive im Arbeitsdienst starben.
Ähnlich verlief es bei dem Niederländer jüdischer Abstammung Dick Kattenburg, der sich zunächst einige Jahre im Untergrund verstecken konnte, bevor auch er arrestiert und wohl in Ausschwitz vergast wurde. Laszlo Weiner aus Ungarn starb nach seiner Verhaftung nach mehreren Jahren in einem Lager in der Slowakei.
Das Trio hat sich nach Einzelkarrieren erst 2006 gefunden und in Den Haag niedergelassen. Mit dieser Einspielung erfüllen sie sich den Wunsch, diese wunderbare Musik für die Nachwelt zu sichern. Sie gestalten die Werke mit technischer Raffinesse und einem stupenden Gefühl für die Stimmungen. Die ruhelosen gehetzten Passagen überzeugen mit ihrer Intensität und Unnachgiebigkeit. Das kurze Trio von Kattenburg stellen sie als Ersteinspielung in einer überzeugenden Interpretation vor. Das Andante in Weinbergs Trio ist einer der wenigen melancholischen Ruhepunkte auf dieser Aufnahme. Eingefangen hat die Technik das Spiel mit einem warmen, aber keinesfalls verwaschenen Klang, der verhindert, dass diese Musik zu trostlos wird.