Diese Produktion ist etwas ganz Apartes und Originelles. Der an der Schola Cantorum in Basel ausgebildete Fortepianist Thomas Leininger spielt nicht einfach das Notenmaterial der hier zu hörenden Kompositionen, sondern geht sehr freizügig damit um. Er passt sich dem Aufführungsstil der Zeit an, als die Werke entstanden, stellt den ersten Sätzen Präludien voran (aufgebaut auf Motive von Czerny und Clementi), verziert die Satze ebenso freizügig wie er mit Rhythmus und Tempo umgeht. In anderen Worten, die zwei Mozart und die Beethoven-Sonaten sind hier in sehr individuellen Interpretationen zu hören.
Leininger gewinnt dem Instrument, einem Fortepiano des amerikanischen Klavierbauers R. J. Regier (nach Anton Walter), einen unglaublichen Reichtum an Farben und Ausdrucksmöglichkeiten ab. Es sind vor allem die Tempi und die spontanen Wechsel, die den Interpretationen eine ganz neue Dramatik und Rhetorik gaben. Dabei werden ein Ausdrucksspektrum und eine erzählerische Suggestionskraft erwirkt, die ganz natürlich und fast selbstverständlich wirken.
Wenn Sie also mal ganz neuer Erfahrungen mit Beethoven und Mozart machen wollen, dann ist diese spannende CD ganz gewiss etwas für Sie!