Robin Ticciati liefert eine im besten Sinne romantische und warmblütige Interpretation der 2. Symphonie Rachmaninovs. Die lyrische Kraft Rachmaninovs ist voll da, aber Sentimentalität gibt es ebenso wenig wie zuckersüße Klänge. Zudem gelingt es ihm gut, das Werk zusammen zu schweißen und es aufregend und packend zu ‘erzählen’. Er tut genau das Gegenteil von Simon Rattle etwa, der in seiner Einspielung mit dem Los Angeles Philharmonic Rachmaninov unter Hochdruck setzte. Rachmaninovs Zweite war für ihn ein Feuer mit einer vollen, kräftigen Glut und hochschlagenden Flammen. Das Spiel der Klangfarben und die Lyrik interessierten ihn in weit geringerem Maße als Ticciati, bei dem es zu vielen Abstufungen, Nuancen und Differenzierungen kommt ohne, dass das Drama darunter leiden würde. Allerdings erreicht er dennoch nicht jenen Tiefgang, mit dem Dmitrij Kitajenko in seiner Aufnahme mit dem Gürzenich-Orchester faszinierte.
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin spielt großartig, sehr lebendig und engagiert, und das ist ein weiteres Plus dieser auch tontechnisch sehr guten Aufnahme. Das Klangbild ist breit und tief angelegt, sehr durchhörbar, sehr natürlich und präsent. Angesichts der vielen mittig angelegten Aufnahmen, die wir in letzter Zeit hören mussten, verdient Tonmeister Florian B. Schmidt für dieses optimal eingerichtete Klangbild ein spezielles Lob.
Robin Ticciati’s interpretation of Rachmaninov’s Second Symphony is romantic and warm-blooded in the best sense. Rachmaninov’s lyrical power can be fully experienced, but sentimentality is as absent as purely sweet sounds. Moreover, he succeeds well in welding the work together and ‘telling’ it in an exciting and gripping way. He does exactly the opposite of Simon Rattle, for instance, who put Rachmaninov under high pressure in his recording with the Los Angeles Philharmonic. For him, Rachmaninov’s Second was a fire with a full, vigorous glow and soaring flames. The play of timbres and lyricism interested him to a far lesser degree than Ticciati, who cares for many gradations, nuances and differentiations without diminishing the drama. However, he still does not achieve the depth with which Dmitrij Kitajenko fascinated in his recording with the Gürzenich Orchestra.
The Deutsches Symphonie-Orchester Berlin plays magnificently, very lively and committed, and that is another plus of this recording, which is also very good in terms of recorded sound. The sound is broad, deep very natural and transparent. In view of the many mid-range recordings we have had to listen to lately, sound engineer Florian B. Schmidt deserves special praise for this optimally arranged sound image.