Grieg war zuvörderst ein Komponist für das Klavier, zumindest in den kleinen Formaten. Dennoch bot sich für einige dieser Werke die Bearbeitung für ein Streichorchester an. Neben der ‘Suite aus Holbergs Zeit’ sind dies jeweils zwei Nordische bzw. Elegische Melodien sowie zwei Lyrische Stücke und zwei Melodien. Diese Werke gehören sicherlich zu Griegs bekanntesten Werken, sowohl in der Pianoversion als auch der Streicherfassung. Sie prägen das Bild von der norwegischen Musik schlechthin, da sie durch volkstümliche Klänge beeinflusst sind.
Vorausgegangen waren Ende des vorletzten Jahrhunderts große Streicherkompositionen, wie die Streicherserenaden von Dvorak und Tchaikovsky, die nicht nur die musikalische Ausdrucksweise des Streicherensembles neu belebten, sondern parallel zur Wiedererstarkung der Nationalstaaten entstanden.
Diese Zusammenstellung ist für jedes Kammerorchester eine dankbare und lohnende Auseinandersetzung wert. Hier hat diese Chance das Litauische Kammerorchester ergriffen, mit Saulis Sondeckis, der als Gründer und jahrzehntelanger Leiter dem Orchester eng verbunden ist. Sie interpretieren die Werke größtenteils technisch makellos und können sich aufgrund der ähnlichen Waldlandschaft in ihrer Heimat gut in die Stimmung der Werke hineindenken und diese dementsprechend tiefempfunden spielen.