Tobias Scharfenberger wurde gestern als designierter Intendant und Geschäftsführer des Mosel Musikfestivals vorgestellt. Er übernimmt ab 01. Januar 2017 die Geschäftsführung des Festivals und ab 01. Januar 2018 auch die künstlerische Leitung von Gründungsintendant Hermann Lewen, der nach dann 32 Jahren und weit über 1.600 Konzerten Ende 2017 die Leitung des Festivals abgeben wird. Bereits im Dezember 2015 hatte der Aufsichtsrat des Festivals Tobias Scharfenberger einstimmig zum Nachfolger Hermann Lewens gewählt. Die eineinhalbjährige Übergangsphase entspricht dem ausdrücklichen Wunsch sowohl Lewens als auch Scharfenbergers.
Der gebürtige Münchener ist mit der amerikanischen Sopranistin Christina Clark verheiratet und hat zwei Kinder. Tobias Scharfenberger, machte 1984 Abitur am Trierer Max-Planck-Gymnasium und wurde an den Musikhochschulen von Hannover und Karlsruhe im Hauptfach ‘Gesang’ ausgebildet, war Preisträger des Bundeswettbwerbs ‘Gesang’, des Mozartfestwettbewerbes Würzburg und erhielt die ‘Richard-Strauss-Medaille’.
2012 begann er ein berufsbegleitendes Studium im Bereich Kulturmanagement an der Universität Zürich, das er im Dezember 2014 mit dem ‘Executive Master in Arts Administration’ abschloss. Anschließend arbeitete er kurze Zeit als Künstlerischer Betriebsdirektor und stellvertretender Intendant am Theater Trier.
Scharfenberger blickt auf eine nunmehr 25-jährige internationale Karriere als Open- und Konzertsänger zurück, die zur Zusammenarbeit mit so namhaften Dirigenten wie Zubin Mehta, Kent Nagano, Wolfgang Sawallisch, Ivor Bolton, Stefan Soltesz, Thomas Hengelbrock, Reinhard Goebel u.a. führte. Neben seinen mehrjährigen Festengagements an Opernhäusern Bielefeld, Köln u. Krefeld / Mönchengladbach gastierte an der Komischen Oper Berlin, dem Aalto-Theater Essen, der Staatsoper Stuttgart, den Opernhäusern von Frankfurt /M. und Düsseldorf und trat als Konzertsolist u.a. beim Melbourne-Festival, der Bachwoche Ansbach, dem Bachfest Leipzig und den Schwetzinger Festspielen in Erscheinung.
Künftige Schwerpunkte seiner Arbeit sieht Scharfenberger im Aufbau eines Young-Artists-Programms, das sich auch explizit mit der Entwicklung neuer Konzertformate auseinandersetzen soll, der Erweiterung des Programmangebots für Kinder, Jugendliche und Familien sowie stärkerer Themensetzungen.
„Hermann Lewen ist es in den dreißig Jahren seiner Tätigkeit gelungen, das Festival zu einer in der Wahrnehmung durchweg positiven, auch in der internationalen Klassikszene höchst angesehenen Kulturmarke zu entwickeln. Das ist eine immense Leistung, die in der Region nicht immer gebührend erkannt und wertgeschätzt wird. Das Festival hat immer noch großes Entwicklungspotential und ich wünsche, daß es mir gelingt dem Mosel Musikfestival auf meine Weise eine Seele zu geben, wie es Hermann in der Vergangenheit getan hat.“