Sich auf eine Wolke setzen und sich forttragen lassen in eine andere Welt, schweben und hören, nur hören und immer wieder hören, diesen Schubert, diese herrliche Musik, in dieser herrlichen Interpretation, diese himmlische Längen, hören, alles vergessen, hören, hören, nimmersatt… – So begann meine Rezension der Schubert-Symphonien, die Claudio Abbado 1987 mit dem ‘Chamber Orchestra of Europe’ gemacht hatte. In dieser Box wurde die Große C-Dur-Symphonie zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Wenn diese Schubert-Magie sich in der 2011 in mehreren Konzerten an zwei verschiedenen Orten (Bologna und Bozen) mitgeschnittenen Symphonie nicht ganz wiederholt, so liegt es einzig und allein an der Aufnahmetechnik, die den Orchesterklang aufgeblasen und basslastig hat werden lassen. Aber ansonsten realisiert Abbado – bei nur ganz leicht langsameren Tempi – in straffem Musizieren, mit federndem Elan und einer ‘gesunden’ Motorik einen Schubert-Klang, der weder in langsameren Sätzen noch in Forte-Passagen schwer wird, sondern leicht und spritzig klingt, cantando und verspielt, von den Musikern des ‘Orchestra Mozart’ völlig unvoreingenommen geformt. Abbado lässt die viel beschworene Geistigkeit dieses Werks wohl nicht ganz unbeachtet – sein Andante con moto ist um einiges empfindsamer und verinnerlichter als 1987 -, aber er widmet sich doch in erster Linie dem musikantischen Aspekt der Symphonie.
The second Schubert miracle by Abbado does not happen, due to a bigger and a more reverberant and bassy sound. Besides this acoustical problem, the Great C-Major-Symphony is musically more or less the same than in 1987 with the Chamber Orchestra of Europe: straight forward, playful and cantando…a great performance!