Die Plattenfirma Melodiya preist Alexander Ramm als den « wahrscheinlich talentiertesten Cellisten seiner Generation“. Der russische Musiker wurde 1988 geboren und beeindruckt tatsächlich mit einem atemberaubenden Spiel. Für sein CD-Debut hat er sich mit den 3 Cellosuiten von Benjamin Britten nicht die einfachste Kost ausgesucht. Komponiert zwischen 1964 und 1971 stellen sie einen Höhepunkt in Brittens Schaffen dar. Sie sind Mstislav Rostropovich gewidmet. Britten selbst sieht sie einerseits als Weiterführung der Suiten von Johann Sebastian Bach, andererseits verwendet er jeweils andere Satzfolgen. Zudem spickt er seine drei Suiten mit Hinweisen auf die Celloliteratur des 20. Jahrhunderts.
Ramm gelingt es auf sehr überzeugende Weise, musikalische Tradition mit moderner Innovation zu koppeln. Den direkten Vergleich mit Rostropovichs legendären Decca-Aufnahmen der Suiten Nr. 1 & 2 hält Ramms Interpretation auf jeden Fall stand. Er erweist sich sowohl als ein erstklassiger Techniker wie auch als ein sehr sensibler Musiker, der alle Schattierungen von Brittens komplexen Kompositionen auf eine sehr schöne, fast lyrische Weise auszuloten versteht und dabei sehr viele verschiedene Klangfarben miteinbringt.
Der warme, wohltönende Klang seines Cellos gibt der Musik Raum, so dass sich jede Suite klanglich sehr natürlich entwickeln kann. Demnach ist dies ein mehr als gelungenes Debut eines jungen Cellisten, den man im Auge behalten sollte.