Auch mit dieser Saint-Saëns-CD beweist Emmanuelle Bertrand, dass sie zu besten Cellistinnen der Gegenwart gehört. Dass sie nicht so bekannt und in den Medien vertreten ist, wie das eigentlich sein sollte, liegt wohl daran, dass Emmanuelle Bertand sich sehr gerne auf wenig betretenen Pfaden bewegt und längst nicht nur den Weg durch das große klassische Repertoire sucht, das sie auf dieser CD bedient.
Das Erste Konzert für Cello und Orchester von Camille Saint-Saëns spielt sie mit kraftvollen Zügen und gleichzeitig mit einer sehr sensiblen Tongebung. Ihre gestalterischen und narrativen Qualitäten kann man aber insbesondere in den beiden Sonaten für Cello und Klavier bewundern. So wie im virtuosen Konzert lotet sie auch die Partitur maximal aus.
Hochkarätig sind auch die Partner: James Gaffigan und das ‘Luzerner Sinfonieorchester’ zeigen ihre spieltechnischen Qualitäten, und mit Pascal Amoyal hat Emmanuel Bertrand einen kongenialen Klavierpartner für ihre wunderbare Interpretation der zwei Cellosonaten gefunden, einen Partner, mit dem sie zusammen dialogisieren und atmen kann. Empfehlenswert!