Die Einspielungen von Strawinskys ‘Le Sacre du Printemps’ folgen sich, aber sie ähneln sich (glücklicherweise) nicht. Diese Neuaufnahme mit dem ‘Yomiuri Nippon Symphony Orchestra’ macht da keine Ausnahme. Chefdirigent Sylvain Cambreling dirigiert das Stück mit sicherer Hand und moderaten Tempi. Seine Lesart dieser Komposition gehört sicher nicht zu den wilden und archaisch-brutalen Interpretationen. Er setzt vielmehr auf Transparenz, um die schillernden Farben der Musik bestmöglichst hörbar werden zu lassen. Und wenn er einerseits das Ritual betont, das dem uralten heidnischen Brauch innewohnt, so bleibt doch auch noch viel Platz für sensuelle Klänge.
Bela Bartoks ‘Wunderbaren Mandarin’ hat man auch schon perkussiver, um nicht zu sagen stampfender, härter, barbarischer gehört. Cambreling fächert den Klang auf, sorgt für größte orchestrale Durchhörbarkeit und Klangereignisse auf diversen Ebenen. Dabei schürt er die Spannung und wird so der Handlung durch klug herausgearbeitete Stimmungsunterschiede gerecht.
In Stravinsky’s Sacre du Printemps as well as in Bartok’s Miraculous Mandarin Sylvain Cambreling is looking more into atmospheres then into savage orchestral sounds. The Yomiuri Nippon Symphony Orchestra’s sound is colourful and transparent.