Zum Gedenken an die im April 2015 früh an Krebs verstorbene Yodit Tekle, Lebensgefährtin des Toccata-Labelgründers Martin Anderson, bat dieser einen Freund, eine Komposition zu schreiben. Daraus entwickelte sich dann ein Projekt mit über 100 Kompositionen, die Anderson in einer mehrteiligen CD-Reihe veröffentlichen will.
Die Relation von Musik und Tod besteht seit ewigen Zeiten. Die historischen Grundlagen der musikalischen Symbolik weisen ganz klar auf die Metaphorik von Fluss und Bewegung hin, und insofern ist die fließende Musik ein Symbol gegen Stillstehen und Erstarren. Musik bedeutet Leben und Musik ist seit ewigen Zeiten ein Mittel, um den Tod zu begleiten, ihn gewissermaßen wieder in Leben zu verwandeln. So gesehen macht dieses CD-Projekt durchaus Sinn und kann eigentlich jedem, der trauert, eine wertvolle Hilfe sein.
Die erste CD liegt nun vor. Sie enthält 11 Kompositionen von unterschiedlicher Qualität, die einen etwas trivialer, andere wiederum sehr tiefschürfend. Dazu gehören das packende und orchestral sehr ausgefeilte Stück ‘Lullaby for Yodit’ des dänischen Komponisten Poul Ruders sowie die ’15 Variationen über ein norwegisches Volkslied A, den svalande vind…’ von Ragnar Söderlind. Der norwegische Komponist trug mit diesem bedruckenden Variationenwerk die mit 15 Minuten längste Komposition zum Programm bei.
Dem Thema gemäß ist die CD durchgehend von eher melancholischem, wehmütigem und ruhig-meditativem Charakter. Paul Mann und das ungarische ‘Kodaly Philharmonic Orchestra’ bringen die einzelnen Stücke auf hohem Niveau sehr ausdrucksvoll zur Geltung.
Toccata launches the musical project in memory of Yodit Tekle, the deceased partner of the label’s founder Martin Anderson. From a total of 100 compositions dedicated to Yodit Tekle, 11 are part of this remarkably atmospheric first CD. Besides some more trivial pieces, we liked most the more elaborated and stylish works by Poul Ruders and Ragnar Söderlind.