An hervorragenden Paganini-Rhapsodien fehlt es nicht in den Schallplattenkatalogen. Viele gute Pianisten und gute Dirigenten haben ihrer Phantasie in diesem Werk freien Lauf gelassen. Eine der faszinierendsten Darbietungen ist jedoch diese neue mit Daniil Trifonov und Yannick Nézet-Séguin. Das Orchester zieht am Beginn mit einem hüpfend leicht-lockeren Spiel und prägnanter Rhythmik die Aufmerksamkeit auf sich, und der kanadische Dirigent zeigt sofort, dass er sich keinesfalls mit einer reinen Begleiterrolle begnügen will. Er zieht voll mit, wenn Trifonov mit spielerischem Elan virtuose Trümpfe ausspielt und auch dann, wenn er einen Hauch von Nostalgie und Wehmut in die Musik einbringt. Spannend, spannend! So wird die Paganini-Rhapsodie zum Panoptikum der Gefühle und zeigt die Verbundenheit des Pianisten mit dem Komponisten, für den er mit seiner eigenen ‘Rachmaniana’ eine brillante Hommage geschrieben hat.
Die Chopin-Variationen geht Trifonov sehr lyrisch und gefühlvoll an, aber an virtuosen Passagen bleibt dann immer noch genug, um den Hörer ob seiner Mühelosigkeit bei der Beherrschung einer doch schweren Klaviermaterie staunen zu lassen.
Aus dem Kontrast zwischen Verhaltenheit, Reflektion und treibender Energie, wenn nicht fulminantem pianistischem Feuerwerk entstehen in den Corelli-Variationen Spannung und Klangreichtum.
With an exquisite management of the music’s moods and a thrilling pianism, Daniil Trifonov is one perfect Rachmaninov performer. With a finely shaped orchestral part, the Paganini Variations receive a magnificent interpretation.