Trio Karénine - La Nuit Transfigurée; Franz Liszt: Tristia für Klaviertrio; Schumann / Kirchner: 6 Kanonische Etüden op. 56 für Klaviertrio; Schönberg/Steuermann: Verklärte Nacht op. 4 für Klaviertrio; Trio Karénine (Fanny Robilliard, Geige, Louis Rodde, Cello, Paloma Kouider, Klavier); 1 CD Mirare MIR 554; Aufnahme 08/2020, Veröffentlichung 02/2021 (58') – Rezension von Remy Franck
Mit Klaviertrio-Transkriptionen von Liszts Tristia, Schönbergs Verklärter Nacht und Schumanns Sechs Canonischen Studien entführt uns das Trio Karénine in neue Klangwelten. Das beginnt mit einer klanglich packenden und tiefschürfenden Interpretation von Liszts Tristia.
Ungeschönt, scharf, am oben Rande expressiver Spielhaltung, so erklingt Schönbergs Sextett Verklärte Nacht in dieser aufregendsten Fassung für Streichtrio von Eduard Steuermann. Den Karénine-Musikern geht es um die direkte Vermittlung emotionaler Charakteristika mit all ihrer Schroffheit, Spannungsaufbau und Entspannung, mit Explosionen geballter Kraft und dramatischen Abläufen, die am Schluss in vollkommene Ruhe und idyllische Schönheit übergehen. Die Musik wird so ohne spieltechnisches Wenn und Aber emotional ausgereizt, in der Dynamik und im Klangvolumen werden Extreme verwirklicht.
Mit der gleichen Intensität spielt das Trio Karénine Schumanns 6 Kanonische Etüden op. 56 in der Transkription von Theodor Kirchner.
With piano trio transcriptions of Liszt’s Tristia, Schoenberg’s Verklärter Nacht and Schumann’s Sechs Canonische Studien, Trio Karénine takes us into new worlds of sound. This begins with a gripping and thoughtful interpretation of Liszt’s Tristia.
Unadorned, sharp, on the upper edge of expressive playing, this is how Schoenberg’s sextet Verklärte Nacht sounds in this most exciting version for string trio by Eduard Steuermann. The Karénine musicians convey the music’s emotional characteristics with all their abruptness, tension build-up and release, with explosions of concentrated power and dramatic sequences which at the end merge into perfect calm and idyllic beauty. The music is thus emotionally exhausted without technical ifs and buts, extremes are realized in dynamics and sound volume.
With the same intensity the Trio Karénine plays Schumann’s 6 Canonical Etudes op. 56 in the transcription by Theodor Kirchner.