Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert für Klavier, Violine und Cello op. 56 + Klavierkonzert Nr. 3 op. 37; Lars Vogt, Klavier, Christian Tetzlaff, Violine, Tanja Tetzlaff, Cello, Royal Northern Sinfonia; 1 CD Ondine ODE12972; Aufnahme 09/2016, Veröffentlichung 10/2017 (69'45) – Rezension von Remy Franck

Mit der Aufnahme des Tripelkonzerts veröffentlicht Ondine eine wirklich spannende Interpretation dieser Komposition. Christian Tetzlaffs leuchtender Geigenton, das sensuelle, überaus gesprächige Cello seiner Schwester Tanja, und ein präsentes, detailreiches Klavier, das unter Vogts Händen aufblüht, das sind die drei wesentlichen Elemente eines wirklichen ‘Trialogs’, der mit einer spürbaren Liebe zum Detail geführt wird, manchmal sogar sehr frei und fast provokatorisch. Das Orchester ist ein weiterer Komplize in diesem Musizieren, und das Ganze ist ein erfrischender Hochgenuss, eine Art Sinfonia concertante, in der sich die drei Solisten als ein Teil des Ganzen fühlen. Davon profitieren nicht nur die beiden Ecksätze, sondern auch das sehr einfühlsam musizierte Largo.

Lars Vogt spielt danach eine groß-symphonische und virtuose Interpretation des 3. Klavierkonzerts. Sein Spiel ist nicht nur lebhaft, sondern erfüllt von einer unglaublichen Präsenz, geistreich, und mit einem interessanten Farbenspiel. Doch ist es vor allem die Spontaneität, die einen mitreißt.

Vorbildlich ist auch die Schlüssigkeit, die Vogt zwischen dem todtraurigen Largo – schauererregend die bohrenden tiefen Streicher! – und den kraftvoll zupackend interpretierten schnellen Sätzen erreicht.

With the Tetzlaffs and Vogt, Beethoven’s Triple Concerto becomes a colourful and refreshing Sinfonia Concertante. In the Third Piano Concerto the pianist allows the orchestra an opulent sound to accompany his rich and vivid piano playing.

 

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