Ludwig van Beethoven: Violinsonaten Nr. 1-10; Annedore Oberborbeck, Violine, Michael Schöch, Klavier; # Hänssler Classic HC23083; Aufnahmen 11 &12.2022, Veröffentlichung  01.11.2024 (57’56, 67’08, 41’40, 65’03) - Rezension von Alain Steffen ** (For English please scroll down)

Diese neue Gesamtaufnahme der Sonaten für Violine und Klavier von Ludwig van Beethoven wurde zwischen November und Dezember 2022 live im Haus der Musik in Innsbruck eingespielt. Die Solisten sind Annedore Oberborbeck, Violine und Michael Schöch, Klavier. Der Hörer erlebt eine gediegene und ernsthaft interpretierte Einspielung, die ebenfalls mit tiefempfundener Emotionalität, markanten Akzenten  und virtuosem Schliff punkten kann. Jede Note ist wohlplatziert, die Musik folgt einem logischen Ablauf und die z.T. von der historischen Aufführungspraxis herkommende Interpretation wirkt in jedem Moment schlüssig.

Wenn die beiden Musiker auch als Duo hervorragend harmonieren, so lässt die Intonation der Violinistin manchmal zu wünschen übrig, was bei Live-Aufnahmen ja relativ oft vorkommt. Das stört mich dann auch weniger als die mittelmäßige Aufnahmetechnik, die statt mit Brillanz, mit einem sehr trockenen Klangbild aufwartet, bei dem die Musik, insbesondere in den langsamen Sätzen, nie so richtig ausschwingen kann. Eine bessere Aufnahme hätte das Können der beiden Solisten weitaus besser in Szene setzen können.

This new complete recording of Ludwig van Beethoven’s sonatas for violin and piano was recorded live at the Haus der Musik in Innsbruck between November and December 2022. The soloists are Annedore Oberborbeck, violin and Michael Schöch, piano. The listener experiences a distinguished and seriously interpreted recording, which also scores with deeply felt emotionality, striking accents and virtuoso polish. Every note is well-placed, the music follows a logical sequence and the interpretation, which in part derives from historical performance practice, seems coherent at every moment. Although the two musicians harmonize excellently as a duo, the violinist’s intonation sometimes leaves something to be desired, which happens relatively often in live recordings. This bothers me less than the mediocre recording technique which, instead of brilliance, offers a very dry sound in which the music, especially in the slow movements, can never really resonate. An better recording would have been able to showcase the skills of the two soloists much better.

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