Zehn Jahre hat es gedauert, bis diese Aufnahmen veröffentlicht wurden. Das ist umso erstaunlicher als das Klavierkonzert des türkischen Komponisten Ulvi Cemal Erkin eine wirkliche Entdeckung ist. Aufgrund der Geschichte der beiden Länder ist die Verbindung der Werke eines türkischen und eines armenischen Komponisten besonders symbolisch, nicht zuletzt weil beide Kompositionen von einerseits türkischer, andererseits armenischer Musiktradition inspiriert wurden.
Erkins Konzert hat vier Sätze, von denen die schnellen dramatisch und brillant sind. Das Andante ist ein schwermütiges, ungemein stimmungsvolles Stück mit dunkler Rhythmik. Das von Alfred Cortot angeregte Konzert des Boulanger-Schülers Erkin ist jedenfalls ein ganz großartiges und unmittelbar eingängiges und auch nachhaltig wirkendes Werk, das einen größeren Bekanntheitsgrad verdient.
Khachaturians Klavierkonzert ist nicht ganz so bekannt wie die Streicherkonzerte des Armeniers, ist aber dennoch recht oft zu hören.
Es ist auf dieser CD in einer farbigen, aber durchaus nicht grellen Interpretation zu hören. Besonders gut gefällt der stimmungsvolle und spannend gespielte langsame Satz auf den das brillante und tänzerische Finale folgt.
Gülsin Onay spielt engagiert und kraftvoll, kann aber auch den zarteren Passagen viel an Wirkung abgewinnen. José Serebrier steuert den kraftvollen Beitrag des Orchesters.
It has taken ten years for these recordings to be released. This is all the more astonishing because the piano concerto by the Turkish composer Ulvi Cemal Erkin is a real treat.
Because of the history of both countries, the connection of the works of a Turkish and an Armenian composer is particularly symbolic, not least because both compositions were inspired by on the one hand Turkish, on the other hand Armenian musical tradition.
Erkin’s Concerto has four movements, the fast ones dramatic and brilliant. The Andante is a melancholy, immensely atmospheric piece with dark rhythms. In any case, the concerto by Boulanger’s pupil Erkin, inspired by Alfred Cortot, is a quite magnificent and immediately catchy work that also has a lasting effect and deserves to be more widely known.
Khachaturian’s Piano Concerto is not quite as well known as the Armenian’s string concertos, but is nevertheless quite often performed.
It is heard on this CD in a colorful but not at all showy interpretation. The atmospheric and excitingly played slow movement is particularly pleasing, followed by the brilliant and dance-like finale.
Gülsin Onay plays with commitment and power, but also manages to get a lot of effect out of the more delicate passages. José Serebrier tastefully steers the orchestra’s powerful contribution.