
Beethoven hatte sein Klavierkonzert Nummer Null, Mozart hatte eine Frühphase, und der bedeutende Pianist und Pädagoge Clementi hat erstaunlicherweise nur ein Klavierkonzert hinterlassen. Wir sind in der Frühzeit des Klavierkonzertes, wie wir es heute kennen, mit drei Komponisten, die das Genre und das Instrument wesentlich geprägt haben.
Schon in Beethovens Erstling lässt Anna Khomichko den ungestümen Eigensinn des späteren Komponisten anklingen. Sie spielt energisch, vital, ohne jedoch virtuos auf den Putz zu hauen. Die Pianistin bleibt stets klar in Ausdruck und Anschlag, spielt das Larghetto gefühlvoll, sanft federnd und kantabel.
Obwohl Muzio Clementi in seinem Konzert mit kräftigeren Farben arbeitet, bleibt Anna Khomichenko auch hier ihrer eleganten, spritzigen klassischen Lesart treu. So gerät ihr das Presto durchaus zupackend, ihre flinken Finger vermeiden jedoch überflüssige Kapriolen. Hier zeigt sich eine Interpretin, die sich nicht zur Schau stellt, die eine genaue Idee von ihrem Spiel hat, das lebt, atmet und vibriert. All diese Eigenschaften kommen auch Mozarts Jugendwerk zugute – ein frischer, unbekümmerter, von Einfällen sprühender Mozart, wie wir ihn auch später noch erleben.
Mino Marani und das Philharmonische Orchester Heidelberg sind Anna Khomichko zuverlässige Partner. Sie suchen und finden den Dialog mit einer Pianistin, die vordergründig zurückhaltend wirkt aber dennoch eine wunderbar kommunikative Musikerin ist.
Beethoven had his piano concerto number zero, Mozart had an early phase, and the important pianist and pedagogue Clementi surprisingly left only one piano concerto. We are in the early days of the piano concerto as we know it today, with three composers who had a significant influence on the genre and the instrument.
Even in Beethoven’s first work, Anna Khomichko hints at the impetuous stubbornness of the later composer. Her playing is energetic and vital without being overly virtuosic. The pianist always remains clear in expression and touch, playing the Larghetto sensitively, gently springy and cantabile.
Although Muzio Clementi works with stronger colors in his concerto, Anna Khomichenko remains true to her elegant, lively classical style. The Presto is certainly gripping, but her nimble fingers avoid superfluous capers. This is an interpreter who does not show off, who has a precise idea of her playing, which lives, breathes and vibrates. Mozart’s youthful work also benefits from all these qualities – a fresh, carefree Mozart, bursting with ideas, as we later experience him.
Mino Marani and the Heidelberg Philharmonic are reliable partners for Anna Khomichko. They seek and find a dialogue with a pianist who, although superficially reserved, is a wonderfully communicative musician.