Als Vadym Kholodenko 2013 den Van-Cliburn-Wettbewerb gewann, war dies der Höhepunkt einer langen Reihe von wichtigen Preisen, die der Pianist seit seinem ersten öffentlichen Auftritt mit 13 Jahren errungen hatte. Zu Recht muss man sagen, nachdem man seine jüngste Einspielung für Delos gehört hat.
Vadym Kholodenko hat das Zeug zum musikalischen Gestalter, gepaart mit einer makellosen Fingerfertigkeit, die er ausschließlich in den Dienst der musikalischen Aussage stellt.
Nikolai Medtners ebenso stimmungsvolle wie komplexe 2. Sonate ‘Nachtwinde’ stellt Kholodenko viril und ausdrucksstark dar. Man spürt förmlich den zum Teil schauderhaften Hauch der Finsternis, die innere Unruhe, die sich im zweiten Satz einnistet. Der Pianist findet stets die passende Balance zwischen verträumter Intimität und aufschäumender Leidenschaft.
Eine ganz andere Facette seines Könnens zeigt Kholodenko in den wundervollen Rachmaninov-Bearbeitungen, die er schlichtweg genüsslich ausmusiziert, ohne Schaustücke daraus zu machen.
Vadym Kholodenko’s playing is full of passion as well as atmosphere, and a constant delight too for its spontaneity, colour and spirit.
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