Auf 10 CDs erlebt der Hörer noch einmal die hochkarätigen Aufnahmen, die Midori für Sony gemacht hat. Alle Einspielungen sind hörenswert, wenngleich die vier Duo-CDs nicht ganz dieselbe Klasse besitzen wie die Orchesteraufnahmen. Das liegt aber nicht unbedingt an Midori, sondern eher an ihrem regelmäßigen Klavierpartner Robert McDonald, der nur ein solider Begleiter ist und Midori gerne den Vortritt lässt. Hervorragend gelingen Midori die Violinkonzerte von Dvorak (mit dem New York Philharmonic / Mehta), Sibelius (Israel Philharmonic / Mehta), Tchaikovsky und Schostakovich Nr. 1 (Berliner Philharmoniker / Abbado), Mendelssohn und Bruch (Berliner Philharmoniker/Jansons). Auch Mozarts ‘Sinfonia concertante’ (mit Nobuka Imai und Eschenbach) sowie das selten zu hörende Konzert für Violine und Klavier K Anhang 56 (mit Eschenbach als Pianist und Dirigent des NDR Sinfonieorchesters verdienen Aufmerksamkeit.
Von vielen Werken gibt es ohne Zweifel gleichwertigere und sicherlich auch z.T. spannendere Aufnahmen; die Box beweist aber auf jeden Fall, dass Midori eine der sensibelsten, natürlichsten und unaffektiertesten Geigerinnen unserer Zeit ist. Eine absolute Referenzaufnahme ist und bleibt Midoris frühe Einspielung der 24 ‘Caprices’ von Paganini aus dem Jahre 1988.
This box with 10 CDs gives an excellent survey of Midori’s art, even though the concertos are more convincing than the chamber music recordings suffering somehow from the fact that Robert McDonald is too fixed it its role of a pure accompanist.