Richard Wagner: Wesendonck-Lieder, Ouvertüre, Venusberg Bacchanal & Arie der Elisabeth aus Tannhäuser, Vorspiel & Arie der Isolde (Mild und leise) aus Tristan und Isolde; Anne Schwanewilms, Radio-Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister; 1 CD Capriccio C5174; 5/13 (66’08) - Rezension von Alain Steffen

Ist das wirklich das Wiener Rundfunkorchester, das wir hier hören? Und ist das wirklich der vielgepriesene Dirigent Cornelius Meister, der Wagners Musik hier zu einem zähen, konturlosen Teig verarbeitet? Kaum zu glauben, aber diese Wagner-Aufnahme ist von der orchestralen Seite eine Zumutung. So farblos und gelangweilt habe ich lange kein Orchester mehr gehört. An diesem unattraktiven Klang ist ebenfalls die Tontechnik schuld, die es verpasst hat, das Orchester in ein gutes Licht zu setzen. Hinzu kommt dann noch Cornelius Meisters spannungsloses und gähnend langweiliges Dirigat, das eigentlich nie Position bezieht, so dass die Musik form- und konzeptlos dahinplätschert. Die Tannhäuser-Ouvertüre wird hier zu einem Musterbeispiel an missverstandenem Wagner.

Schade für die Solistin Anne Schwanewilms, die einen recht attraktiven Sopran besitzt und sich hörbar Mühe gibt, Meisters konturlosem Dirigat zu folgen. Immer wieder gibt es Missverständnisse zwischen Solistin und Orchester, gerade, weil Cornelius Meister keine wirklich konsequente Linie zu verfolgen scheint und recht willkürlich mit den Tempi umgeht. Glücklicherweise gibt es diese Werke in vielen hervorragenden Interpretationen, so dass man diese CD wirklich nicht zu kennen braucht.

This CD is a big yawn! Cornelius Meister is totally uninspired and the orchestra plays accordingly. With her certainly attractive voice Anne Schwanewilms simply gets no chance to display her talent.

 

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