Louis Aubert war ein französischer Komponist, der von 1877 bis 1968 lebte. Er studierte am Pariser Konservatorium auch Komposition bei Gabriel Fauré. Danach arbeitete er dort sowie für den französischen Rundfunk und als Kritiker. In seinen Kompositionen setzte er sich in der Tradition Faurés für die Eigenständigkeit der französischen Musik ein. Aubert ist noch als Widmungsträger der ‘Valses nobles et sentimentales’ von Maurice Ravel bekannt.
Ein Großteil von Auberts Musik ist von Ravel beeinflusst, wobei einige Überreste des spät-postromantischen französischen Stils erhalten geblieben sind. Auberts harmonische Sprache wird ab 1945 wesentlich dunkler und explorativer. Die hier eingespielten Werke sind aber bis auf die ‘Aubade’ früheren Datums. Neben dem Gesamtwerk für Violine und Klavier bietet die Aufnahme einige seiner Werke für Soloklavier. Dazu gehört die transparente und schöne Suite ‘Sillages’, op. 27, ein Werk, das viele der besten Eigenschaften seiner reifen Musik verkörpert.
Auch die Kompositionen mit Violine, aus denen die Sonate als größeres Werk oder die Caprice, die an die ‘Tzigane’ von Ravel erinnert, herausragen, zeigen Aubert als überzeugende eigenständige Stimme neben den bekannteren französischen Größen. Seine kompositorische Diktion ist leicht und vertraut, so dass Rhythmen, die an Roussel denken lassen und leichter französischer Esprit erklingen. Auch harmonisch findet man leicht ein impressionistisches Idiom.
Stéphanie Moraly als Geigerin und Romain David für den Pianopart wissen mit elegantem, manchmal auch geradezu stürmischem Spiel die Reize der Musik effektvoll heraus zu kitzeln und machen somit die Kompositionen dieses wenig bekannten Vertreters der französischen Tonsprache zu einem reizvollen Hörerlebnis.