Die reiche polnische Komponistengeschichte zeigt selbst in ihrer Heimat noch weiße Flecken. Dazu gehören die eingespielten Werke für Violine und Klavier, die von Tonsetzern stammen, die in der übersehenen Zeit zwischen Wieniawski und Szymanowski komponierten. Man könnte das Album auch unter dem Titel ‘Tänze aus Polen’ fassen, denn ‘Krakowiak’, ‘Mazurka’ und ‘Oberek’ sind Tanzformen der Region. Dazu kommen eine ‘Dumka’, Kunstformen sowie Wiegenlieder.
Die Werke sind weitgehend unbekannt, auch wenn sie ähnlichen Kompositionen aus anderen Regionen des Kontinents an Charme und künstlerischer Qualität nicht nachstehen. Eine wahre Entdeckung!
Als Schatzgräber haben sich Piotr Plawner, u. a. einer der raren Gewinner des ARD-Wettbewerbs in München für die Violine, und Piotr Salajczyk, ausgezeichnet mit dem wichtigen polnischen Preis ‘Fryderyk’ in diesem Jahr sowie einem ‘Supersonic’ für sein Klavierspiel, hervorgetan. Auch bei diesen Kleinodien legen die beiden Wert auf durchdachte Interpretationen und technisch ausdrucksvolle Darstellungen, die den Wert der Stücke ansprechend verdeutlichen. Das gelingt ihnen überzeugend.